Mit den Fans im Rücken die Strapazen überwinden

Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Am Samstag wird Schiedsrichter Wolfgang Stark um 15.30 Uhr im Weser-Stadion die Bundesligapartie des SV Werder Bremen gegen Bayer 04 Leverkusen freigeben. Gerade 37 Stunden werden dann seit der Rückkehr aus Donetzk vergangen sein. Doch gegen den Vizemeister wollen die Grün-Weißen noch einmal alle Kräfte mobilisieren.

 

"Wir dürfen jetzt nicht jammern", ist für Sportdirektor Klaus Allofs klar. Auch Cheftrainer Thomas Schaaf erteilte trotz der Reisestrapazen allen bereits im Vorfeld geäußerten Ausreden eine Absage und kündigte an: "Natürlich waren die vergangenen Tage anstrengend. Aber ich verspreche, dass die Mannschaft trotzdem marschieren und alles geben wird." Schließlich hat der SV Werder eine kleine Serie zu verteidigen. Zwei Heimspiele – zwei Siege, diese Bilanz soll am Samstag weiter verbessert werden. "Natürlich wollen wir unsere weiße Heimweste behalten", fordert Allofs, warnt jedoch vor dem krisengeschüttelten Bayer-Team: "Wie der berüchtigte angeschlagene Boxer sind sie in der momentanen Situation besonders gefährlich." Neun Tore hatte die Mannschaft von Klaus Toppmöller in den vergangenen beiden Pflichtspielen hinnehmen müssen: 1:3 im Bundesliga-Heimspiel gegen Hannover 96, 2:6 im Champions League-Match bei Olympiakos Piräus. Doch glaubt man Manager Reiner Calmund, so sitzt der "Trainer des Jahres" weiter fest im Sattel. "Toppi leistet hier hervorragende Arbeit. Aber zaubern kann er auch nicht. Wenn die Spieler die Zweikämpfe nicht gewinnen, ist der Trainer machtlos."

 

Schaaf erwartet "heißen Kampf"

 

Werders Verantwortliche sind bei der Beurteilung der derzeitigen Form des Vizemeisters vorsichtig: "Leverkusen hat eine starke Mannschaft, die in der momentanen schwierigen Situation gefordert ist", erklärte Klaus Allofs, der mit einem hochmotivierten Gegner rechnet. Auch Thomas Schaaf fand mahnende Worte: "Bayer musste zuletzt viel Prügel einstecken. Sie werden versuchen, die Schlappe gegen Piräus, die bestimmt sehr weh getan, wettzumachen." Der Coach erwartet daher ein "heiß umkämpftes Spiel". Und das Wichtigste für Schaaf: "Wir müssen im Weser-Stadion unser Spiel durchsetzen, dürfen nicht zu viel auf den Gegner schauen."

 

Doch die Reise in die Ukraine hat ihre Spuren hinterlassen. Mladen Krstajic (Wadenbeinprellung), Angelos Charisteas (Wadenprellung) und Krisztian Lisztes (Risswunde unter dem Knie) kamen mit leichten Blessuren an die Weser zurück. Eine endgültige Entscheidung über ihren Einsatz fällt evebtuell erst am Spieltag. "Dagegen wird Markus Daun die Erholung der vergangenen Tage gut getan haben", hofft Schaaf, der zudem ankündigte: "Wir werden versuchen, so viele Spieler wie möglich frisch und munter auf den Platz zu schicken. Aber auch bei eventuellen Ausfällen haben wir Jungs, die heiß darauf sind, sich zu beweisen." Der Trainer erwartet von seiner Mannschaft, dass sie wie in den zurückliegenden Partien in der Lage ist, den verbesserten Kombinationsfußball mit der gezeigten Kampfkraft zu kombinieren.

 

SV Werder zieht Lehren aus Donetzk-Spiel

 

Ein wenig Skepsis und Verärgerung über den engen Terminplan war aber auch am Freitag noch zu spüren. "Natürlich werden wir am Samstag ordentlich Fußball spielen können", erklärte Schaaf, schränkte jedoch ein: "Um Topleistungen abzuliefern, müssen wir Topvoraussetzungen haben. Dies ist vor dem Leverkusen-Spiel nicht der Fall."

 

Obwohl die ganze Konzentration schon unmittelbar nach dem Abpfiff des UEFA-Cup-Spiels wieder der Bundesliga galt, konnte Schaaf dem Auftritt in Donetzk etwas Positives im Hinblick auf die schwere Partie gegen Bayer abgewinnen: "Wir können zwei Dinge aus der Ukraine mitnehmen: Erstens, dass wir gut spielen und auch Tore schießen können. Zweitens, dass wir uns nicht ausruhen dürfen, sondern immer nachlegen müssen."

 

Dabei will sich der SV Werder nicht auf das Krisengerede beim Kontrahenten und den angeblichen "Angstgegner Bremen" verlassen. "Wichtig wird vielmehr sein, dass die Bude voll ist", appellierte Thomas Schaaf an die Bremer Fans. "Wenn unsere Beine am Ende des Spiels müde werden, kann uns unser 12. Mann noch einmal nach vorne peitschen." Das dürfte dann auch Bayer-Keeper Frank Juric beeindrucken, der nach dem Sechserpack der Griechen am Mittwoch im Weser-Stadion erneut das Tor hüten wird. Für Nationaltorhüter Jörg Butt bleibt wiederum nur der Platz auf der Bank. "Wir haben kein Torhüterproblem", beteuerte Toppmöller dennoch. "Juric kann uns im Moment mehr weiterhelfen als Butt." Mal sehen, ob ihm dies auch am Samstag im Weser-Stadion gelingt.

 

Martin Lange

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