Der Bremer Coach warnt vor allem vor den Offensivqualitäten des Tabellendritten: "Schalke hat mit Sand und Mpenza zwei brandgefährliche Stürmer. Dazu kommen im Mittelfeld Möller und Wilmots, die immer wieder mit in die Spitze stoßen." Der Däne Ebbe Sand hat in vier Spielen gegen den SV Werder bereits vier Treffer erzielt. Dagegen ist noch fraglich, ob Ex-Nationalspieler Andreas Möller im Weser-Stadion dabei sein wird. Der Spielmacher der Gäste zog sich im Training einen Außenbandanriss im Sprunggelenk und eine Kapselverletzung zu.
Ein Ausfall Möllers dürfte jedoch kaum Vorteile für die Grün-Weißen bringen: "Er ist zwar in guter Form und mit seiner Schnelligkeit auch ein wichtiger Spieler, aber Schalke könnte sein Fehlen auf jeden Fall kompensieren", glaubt Thomas Schaaf. Gleiches gilt für Gerald Asamoah, der mit einem Muskelbündelriss im Oberschenkel pausieren muss. "Asamoahs Platz auf der rechten Seite wird wohl Vermant einnehmen", erwartet Schaaf und ergänzt: "Zusammen mit Jörg Böhme auf der linken Seite ist er sehr gut in der Lage, die Stürmer einzusetzen."
Lisztes fehlt wegen Gelb-Sperre
Trotz der Offensivstärke der Schalker rechnet Schaaf mit einem zunächst zurückhaltenden Gegner: "Sie werden sicher nicht bedingungslos stürmen, sondern aus einer sicheren Abwehr spielen. Daher ist es wichtig, wie wir das Spiel gestalten." Dem gegnerischen Offensivdrang will der Coach mit eigenem druckvollen Spiel entgegentreten und die Schalker Deckungsreihe permanent beschäftigen. "Allerdings dürfen wir sie dabei nicht zu Kontern einladen", warnt Schaaf sein Team vor unkonzentriertem Spielaufbau.
Wer den gelb-gesperrten Krisztian Lisztes ersetzen wird, wollte der Cheftrainer am Donnerstag noch nicht verraten. Ivica Banovic dürfte zumindest ein heißer Kandidat sein. Verletzungssorgen plagen die Grün-Weißen nicht mehr. Die angeschlagenen Tim Borowski, Marco Bode und Holger Wehlage konnten das komplette Mannschaftstraining absolvieren. Auch der von den Amateuren zurückgekehrte Razundara Tjikuzu darf auf einen Platz im Kader für das Schalke-Spiel hoffen.
Spannung ist garantiert im ausverkauften Weser-Stadion
Gute Aussichten also für den SV Werder, mit einem Sieg die Ansprüche auf den sechsten Tabellenplatz weiter zu untermauern. Da auch den Schalkern nur ein Sieg im Kampf um den Einzug in die Champions League wirklich weiterhilft, steht den Zuschauern im ausverkauften Weser-Stadion ein spannendes Spiel bevor. Die Statistik spricht eindeutig für Werder: In den vergangenen elf Begegnungen der beiden Teams verließen die Grün-Weißen nur zwei Mal als Verlierer das Feld und kassierten dabei nur ein Mal mehr als einen Gegentreffer. Gegen seinen zukünftigen Verein dürfte besonders Keeper Frank Rost "heiß darauf sein", dass am Samstag für den SV Werder in der Abwehr sogar "die Null steht".
Martin Lange