BVB Einhalt gebieten - „am besten“ mit eigener Dominanz

In der vergangenen Rückrunde gewann Roman Weidenfellers BVB 2:1 über Claudio Pizarro und Werder Bremen.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Ja, wann reißt die aktuell zu noch immer gewaltigerer Wucht neigende Phase der Unbesiegbarkeit des Tabellenführers Borussia Dortmund? Eine viel wichtigere Frage, die dafür allerdings noch zu klären wäre: Wer befindet sich - derzeit - überhaupt im Stande dazu, den bislang so Unantastbaren Einhalt zu gebieten, damit die Liga-Konkurrenz so kurz vor Weihnachten wenigstens ein klein wenig erleichterter nach oben blicken könnte.

 

Nach Abpfiff mehr Punkte auf dem Konto: „Das interessiert mich!“

 

Vordergründig ist Werder Bremen am Samstag, 11.12.2010, ab 18.30 Uhr im Gastspiel beim BVB allerdings erstmal daran gelegen, dass nach Abpfiff „auf unserem Konto mehr Punkte stehen. Das interessiert mich. Wir haben uns für die zwei verbleibenden Spiele einiges vorgenommen und müssen sehen, wieder Anschluss zu finden, um in Richtung der internationalen Plätze zu gehen“,

legte Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs den primären Maßstab. Dabei „wäre es natürlich gut, in Dortmund schon beginnen zu können.“ Den Schwarz-Gelben sind seit dem vergangenen Wochenende zweierlei Dinge bereits sicher. Zum einen die Herbstmeisterschaft, zum anderen „haben wir offiziell den Klassenerhalt geschafft“, flachste Mittelfeld-Dirigent Nuri Sahin. Wohl wahr.

 

40 Punkte hat seine Mannschaft in nur 15 Bundesliga-Spielen angehäuft, liegt zehn Zähler vor dem Zweiten Mainz und fuhr zuletzt den 13. Sieg auf Basis einer „frühreifen Leistung in allen Mannschaftsteilen“ (FAZ) beim 1. FC Nürnberg ein (2:0). Die Kategorisierung „frühreif“ erhält noch eine ganz andere Gewichtung im Wissen, dass jene drei Punkte da von einer Anfangsformation im 22,2-jährigen Altersdurchschnitt „malocht“ (Süddeutsche Zeitung) wurden. „Wir haben keine natürliche Qualität, sondern nur harte Arbeit zu bieten.“ Das sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp - in arg zurückhaltender Manier. Und wohl vor allem deswegen, damit die anhaltende Euphorie ja nicht zu Leichtsinn verleitet. Erst neun Gegentore musste Torwart Roman Weidenfeller hinnehmen.

 

Dortmunds beispielhafte Galligkeit und Penetranz in der „Arbeit gegen den Ball“

 

Es ist die Errungenschaft der von Klopp so vehement eingeimpften und nun auf dem Feld von Minute eins schier bis zum Abpfiff praktizierten „Arbeit gegen den Ball.“ Diese Galligkeit, diese Penetranz der Balleroberung und des Pressings überstrapazierte bisher so viele Kontrahenten. Denn gerät ein BVB-Gegner in diese Verlegenheit, „schalten sie sehr schnell um, spielen sehr schnell in die Spitze“, beleuchtet Werders Cheftrainer Thomas Schaaf, und sind außerdem „sehr gefährlich bei Standardsituationen.“ Aus der beispielhaften Defensivarbeit aller Dortmunder Akteure auf dem Platz entsprang einst ein Spielfluss, mittlerweile „schwimmen sie auf einer Welle des Erfolgs und das kann durchaus ungeahnte Kräfte freimachen“, meint Klaus Allofs anerkennend.

Thomas Schaaf ergänzt: „Sie haben ein unglaubliches Selbstbewusstsein, sie harmonieren unglaublich gut und wenn man so erfolgreich spielt, dann passt vieles eben ineinander und automatisiert sich. Es ist schwer, sie zu stoppen.“

 

Schwer, aber alles andere als unmöglich. Insbesondere realisierbar für eine Werder-Elf, die aus dem Sieg gegen Inter Mailand Selbstvertrauen und Zuversicht schöpfte. „Ich glaube, man konnte gegen Inter wieder mehr davon sehen, was Werder Bremen immer ausgezeichnet hat“, bekräftigt Thomas Schaaf die Zeichen des Aufwärtstrends, „da waren Kombination dabei, ein guter Rhythmus da. Wenn der Ball schnell läuft, merkt man, dass viele Dinge richtig gemacht werden. Davon haben wir einige Situationen gesehen.“

 

Werders Aufwärtstrend blieb nicht verborgen

 

Den Dortmundern jedenfalls blieb es nicht verborgen. „Wenn man sie lässt, fangen sie sofort an, Fußball zu spielen. Wir müssen ihre Stärken bearbeiten und die daraus resultierenden Freiräume nutzen“, rät Jürgen Klopp seinen Spielern. Darunter aller Voraussicht nach auch Top-Angreifer Lucas Barrios. Der Paraguayer ist nach seiner Kapselverletzung im Knie auf dem besten Genesungsweg. Doch egal, wer beim BVB fehlt oder nicht: „Es gibt viele Dinge, die zu beachten sind“, weiß Schaaf, und „am besten macht man das, indem man selbst dominant ist, sich selbst in den Vordergrund bringt und den Gegner damit eigentlich schon immer wieder einengt.“

 

von Maximilian Hendel

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