Es warten Freiburg und die nächsten Schritte nach vorn

Artistischer Fallrückzieher von Hugo Almeida im Rückspiel der vergangenen Saison - sowohl beim jenem 4:0 als auch beim 6:0 spielte sich Werder in einen Rausch.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Welch gänzlich außergewöhnliche Konstellation herrscht nach der Länderspielpause noch immer vor. Während insbesondere die altbekannten Favoriten, Etablierten und Vielbeanspruchten - was Liga-Alltag, Europapokal oder Nationalmannschaftsabstellungen betrifft - von Nord (Werder) über West (FC Schalke) bis Süd (FC Bayern, VfB Stuttgart) um Form, Entspannung der Verletzungsmisere und Konstanz ringen, bestimmen enthusiastische Underdogs in ihrer selbstbewussten Kühnheit die vordersten Plätze.

 

Enthusiastischer Underdog mit bestem Saisonstart aller Zeiten

 

Auf „die Ausgeglichenheit der Liga“, machte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert jüngst gegenüber der dpa frohlockend aufmerksam. Die zurückliegenden Ergebnisse und die aktuelle Bundesligatabelle dieser noch so jungen Saison spiegeln das wider. Am Samstag, 16.10.2010, um 15.30 Uhr stellt sich nun mit dem SC Freiburg ein weiterer Überraschungsgast von oben bei Werder Bremen im Weser-Stadion vor. Einerseits machte Werders Cheftrainer Thomas Schaaf schon in der Vorbereitung deutlich positive Tendenzen beim kommenden Kontrahenten aus - etwa in Folge des knappen Bremer 2:1-Testerfolgs über den SC Ende Juli. „Sie haben Fußball gespielt, relativ schnell miteinander kombiniert, sehr laufintensiv agiert.“ Andererseits - und das ist von noch wichtigerer Bedeutung - „konnten sie diese gute Form auch mit in die Saison nehmen“ und haben auf Grundlage dessen „Punkte gesammelt.“ Zwölf an der Zahl, womit sie ihren persönlich besten Saisonstart aller Zeiten hinlegten.

 

Inwieweit dieser sogar noch in Bremen ausbaufähig sein möge? „Es gibt einige Parameter, die dafür sprechen, dass wir uns gut weiterentwickelt haben“, bemerkte SC-Trainer Robin Dutt nicht nur rückblickend auf den aktuellen Lauf, sondern vielmehr auf die gemeinsamen Duelle der vergangenen Spielzeit. 6:0 und 4:0 lauteten die nackten Zahlen - aus grün-weißer Sicht. Ein Bremer Spiel-, Kombinations- und Torrausch. Und für lange Zeit abstiegsbedrohte Freiburger vor allem eins: Lehrreich!

„Die beiden Spiele waren für uns besonders wichtig, denn sie haben uns jeweils Dinge aufgezeigt, die wir kurzfristig verbessern konnten", meint Dutt heute. „Aber vielleicht brauchen wir dafür diesmal keine Niederlage.“

 

Dutt: „Besondere Herausforderung, aber nicht chanenlos“

 

Zumindest benötigt er jedoch ein zielgenaues Händchen, was die Anfangsformation anbelangt. Das komplette Defensiv-Korsett in Persona der beiden Innenverteidiger Heiko Butscher (Innenbandriss) und Pavel Krmas (Waden-OP) sowie von Stammtorwart Simon Pouplin (Sprunggelenk, OP folgt) fällt für den Rest der Hinrunde aus. Dazu fehlen die beiden am Knie verletzten Offensivkräfte Jonathan Jäger und Thommy Bechmann, ebenso der gesperrte Ivica Banovic. Zu übler Letzt wird auch Leistungsträger Jan Rosenthal (Drei Saisontore) nach einem Jochbeinbruch noch nicht wieder einsatzfähig sein. „Es ist eine besondere Herausforderung“, auf die Robin Dutt hinweist, bei der „wir aber auch nicht chancenlos sind. Wir werden das Spiel mit unseren Stärken angehen und wollen auch in der Lage sein, währenddessen zu reagieren."

 

„Sie werden trotzdem ihrer Art zu spielen treu bleiben“, ahnt Thomas Schaaf, „zwar nicht, indem sie blind nach vorne rennen, sondern versuchen, das richtige Verhältnis von Offensive und Defensive hinzubekommen.“ Und dabei auch immer wieder ihre Chance suchend. Angesichts der Ausfälle wiegt dennoch die Angriffs-Last umso schwerer, die der grandios aufspielende Papiss Demba Cissé zu schultern hat.

Der kaltschnäuzige Senegalese führt mit sieben Treffern die Bundesliga-Torjägerliste an. Und da der 25-Jährige gerade sowieso egal von wo, für wen und wann zu vollenden scheint, verhalf er zuletzt noch seiner Nationalmannschaft mit einem Dreierpack zu einem 7:0 über Mauritius in der Afrika-Cup-Qualifikation.

 

Ein positiver Aspekt der Pause: Entspannung im Lazarett

 

Die Länderspiel-Unterbrechung ließ Werders Fixpunkt im Angriff Claudio Pizarro - wie auch Torsten Frings, Clemens Fritz, Philipp Bargfrede oder Tim Borowski - wenigstens wertvolle Zeit zur fortschreitenden Gesundung. Das allerdings bleibt für den Cheftrainer der einzige positive Aspekt der Liga-Pause, denn „wir hätten in dieser Zeit liebend gerne mit dem kompletten Kader gearbeitet, um gewisse Dinge abzustellen - das funktioniert nun mal am Besten gemeinsam auf dem Trainingsplatz.“ Ansatzpunkte der Aufarbeitung und Optimierung bestehen noch immer genug. „Leverkusen war ein erheblicher Schritt nach vorn“, aber - die eindeutige Forderung von Thomas Schaaf - der nächste, besser noch, die nächsten Schritte sollten folgen. Es warten Freiburg, Enschede, Gladbach, Bayern und… „Das Ganze müssen wir nun auch mit Ergebnissen untermalen.“

 

von Maximilian Hendel

 

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