Zurück zu einem Spiel, das alle begeistert

Lange vermisst, endlich zurück. Torjäger Claudio Pizarro kehrt pünktlich zum Nordderby wieder ins Werder-Aufgebot zurück.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Eine komplette Saison ohne Tiefen, ohne Rückschläge und Durststrecken, die gibt es eigentlich nicht. Dazu bedarf es keines ausschweifenden Realismus. „Selbst wenn es klasse läuft, irgendwann erwischt es dich und du steckst in einer negativen Phase“, hebt Cheftrainer Thomas Schaaf wohlwissend hervor. Sein Team hat es aktuell erwischt, mitten in eine Englische Woche hinein, wie eine hartnäckige Grippe.

Zwei schmerzliche Niederlagen, sechs verlorene Punkte mussten die Grün-Weißen in der Bundesliga zuletzt binnen vier Tagen hinnehmen. Oberste Priorität liegt nun konsequenterweise darin, „diese Phase so kurz wie möglich zu halten“, vervollständigt der 49-Jährige.

 

Oberste Priorität: Drei Punkte zur Entspannung der Situation

 

Und dafür besteht im großen Nordderby zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV am Samstag, 25.09.2010, um 18.30 im Weser-Stadion wiederum die Möglichkeit. „Egal, wer kommt - prinzipiell sind wir in erster Linie auf uns selbst ausgerichtet und wollen zu einem Spiel zurückfinden, was uns alle wieder begeistert“, erläutert Schaaf. Das kleine Wörtchen „egal“ hat er dabei ausdrücklich in Anführungszeichen gesetzt. Denn natürlich bedeutet das Aufeinandertreffen mit den ‚Rothosen‘ für jeden - Verantwortliche, Spieler und Fans - bei weitem keine alltägliche-, vielmehr eine seit jeher besondere Partie. Unbestreitbar ist: Drei Punkte würden die tabellarische Situation Werders wieder entspannen und insbesondere jene - bereits angesprochene - Phase der aktuell fehlenden Erfolgserlebnisse beenden.

 

Welcher Weg sich dabei als der geeignetste erweisen könnte? „Wir sind nicht naiv. Wir setzen uns nicht in die erste Reihe und warten, bis etwas passiert, sondern wissen, dass wir uns wehren müssen“, sagt Thomas Schaaf und stellt heraus: „Es ist wichtig, die Ruhe zu bewahren.“ In der richtigen Balance aus Worten, Taten, mit Emotionen und Sachlichkeit „versuchen wir alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die eine Verbesserung hervorrufen.“

Eine Verbesserung in vielerlei Aspekten, sei es bei der Anzahl der Gegentore, der Anzahl der geschossenen Tore, der Effektivität in den Zweikämpfen und das richtige Verhalten in taktischen Dingen. „Wir haben nicht die große Sicherheit“, unterstreicht er, deswegen „müssen wir die einfachen, grundlegenden Dinge im Zusammenspiel aller Mannschaftsteile erreichen.“ Geschäftsführer Klaus Allofs bekräftigt zusätzlich: „Es ist der Glaube an die Fähigkeiten, an das Potential, was in dieser Mannschaft steckt. Wir haben eine leistungswillige Mannschaft. Es sind im Moment nur nicht die richtigen Mittel, die sie anwendet.“

 

Mittwochabend in Hamburg: „21:8 Torschüsse, 15:1 Ecken, erste Pleite.“

 

Doch nicht nur in Bremen verläuft die Englische Woche bis dato in äußerst unbefriedigenden Bahnen. Dem HSV gelang im gleichen Zeitraum ein Unentschieden - kurz vor Abpfiff des Stadtderbys gegen den FC St. Pauli. Am Mittwochabend dann verabschiedete sich der VfL Wolfsburg mit einem 3:1-Auswärtssieg aus der Elbestadt. „21:8 Torschüsse, 15:1 Ecken, erste Pleite“ notierte die Hamburger Morgenpost kurz-präzise. Soll heißen: Die Mannschaft von Trainer Armin Veh war deutlich überlegen was Spielkultur, Ballbesitz und Chancenhoheit betraf, deutlich unterlegen allerdings in der Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Durch diese unnötige Schlappe misslang den Gastgebern einstweilen der unmittelbare Anschluss an die Tabellenspitze.

„Zwar steht der HSV etwas besser da, aber beide Mannschaften suchen noch ihren Weg und haben nicht das gefunden, wie sie es sich eigentlich vorstellen“, lautet Thomas Schaafs nüchtern treffendes Urteil zum ausbaufähigen Saisonstart der beiden Samstagskontrahenten.

 

Erleiterung und Zuversicht

 

„Wir müssen auf jeden Fall in Bremen gewinnen“, forderte HSV-Mittelfeldantreiber Zé Roberto dementsprechend eindringlich nach dem gestrigen Abpfiff. Nicht dazu beitragen können unter anderem Nationalspieler Dennis Aogo, der noch an einer Schambeinentzündung leidet, und der südkoreanische Neuzugang Heung-Min Son (Mittelfußbruch). Derweil ruft bei Werder die nahestehende Rückkehr von Claudio Pizarro und Per Mertesacker Erleichterung hervor. Angesichts der gerade erst überstandenen Verletzungen schiebt Thomas Schaaf jeglichen überhöhten Erwartungen an beide zwar einen Riegel vor, trotzdem „sind wir natürlich sehr froh, dass sie wieder zur Verfügung stehen.“ Bei Geschäftsführer Klaus Allofs nährt nicht nur diese gute Nachricht die Zuversicht, dass dieses Leistungstief der Grün-Weißen alsbald wieder überwunden wird und die Fans nach Abpfiff wieder zufrieden das Weser-Stadion verlassen können: „Bisher verletzte Spieler kehren zurück, die neuen Spieler gewöhnen sich Stück für Stück an die Liga und werden unser Spiel dauerhaft besser machen.“

 

von Maximilian Hendel

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