Ziel eins nach Genua: Rhythmus und Sicherheit gewinnen

Der Jubel nach dem Weiterkommen gegen Samdporia war riesig, nun aber warten bereits die nächsten Hürden. Zuerst der 1. FC Köln.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Zvonimir Soldo hatte sich während seiner Spielerkarriere einen außerordentlichen Namen als strategischer Ruhepol und cleverer Abräumer in der zentralen Defensivposition vor der Abwehrkette gemacht. Dieser Tage blieb dem mittlerweile 42-jährigen Cheftrainer des 1. FC Köln nicht anderes übrig, als in einem Trainingsspiel selbst wieder mitzuverteidigen, denn vor dem Gastspiel des FC am Samstag, 28.08.2010, um 15.30 Uhr bei Werder Bremen müssen in der eh schon leidgeprüften Hintermannschaft der Domstädter großflächige Personallücken gestopft werden.

 

Kölns Innenverteidiger-Stamm-Duo fällt aus

 

Das Stamm-Innenverteidiger-Duo wird in jedem Fall nicht im Weser-Stadion auflaufen können. Pedro Geromel befindet sich in Folge zweier Muskelfaserrisse noch nicht wieder auf voller Leistungshöhe. Youssef Mohamad ist auf Geheiß des DFB-Sportgerichts gar für die kommenden drei Bundesliga-Partien außer Gefecht gesetzt. Ganze 93 Sekunden war der Libanese am vergangenen Wochenende auf dem Rasen aktiv, ehe ihn Schiedsrichter Brych des Feldes verwies. Mohamad hatte als letzter Mann Gegenspieler Erwin Hoffer zu Boden gezogen. Köln gelang in Unterzahl durch Torjäger Milivoje Novakovic sogar der frühe Führungstreffer (8.), eine ansprechende Defensivleistung ließ den Vorsprung auch lange währen, bis sich plötzlich fatale Unordnung, Unkonzentriertheit und Nachlässigkeiten einschlichen, die dem 1. FC Kaiserslautern ab der 70. Minute noch zu drei Toren und drei Punkten verhalfen. Gegenüber dem Kölner Express monierte Zvonimir Soldo schonungslos: „Wir haben gegen Lautern alle drei Tore wegen fehlender Konsequenz im Zweikampf und taktischer Fehler kassiert.“ Weniger optimal ereignete es sich, dass die derzeit vorgesehene Innenverteidigung bisher nicht zusammen übte, da Kevin McKenna erkältungsbedingt nur Lauftraining absolvieren konnte, anstatt gemeinsam mit Kevin Pezzoni an der Abstimmung zu justieren.

 

Auch diesmal ein intensives Geduldsspiel wie vergangene Saison?

 

„Natürlich haben sie sich den Auftakt anders vorgestellt, aber es war nach der frühen Schwächung auch ein schweres Unterfangen.“ Darauf weist Werders Cheftrainer Thomas Schaaf hin und sagt: „Sie haben eine gute Mannschaft, die dazu in der Lage ist, einen guten Fußball zu spielen.“ Es ist ein Team, gegen das es ein äußerst unangenehmes Unterfangen werden kann, wie nicht zuletzt die intensiven Geduldspiele (Hinspiel in Köln 0:0, Rückspiel ein 1:0-Erfolg dank Torsten Frings‘ verwandeltem Elfer in der Nachspielzeit) der vergangenen Saison bewiesen haben. „Wir müssen damit leben, dass Köln uns keine Räume geben will und sie ihrerseits versuchen werden, schnell nach vorne zu stoßen und zu kontern.“

 

Bei aller gebotenen Aufmerksamkeit gegenüber dem Kontrahenten zielt Thomas Schaafs Fokus vertieft auf das eigene Team. „Es ist wichtig, unsere Leistung zu erreichen. Dann werden wir auch sicherlich gegen Köln ein gutes Spiel zeigen können“, klingt aus dem 49-Jährigen die Zuversicht.

Sowohl Optimismus als auch Warnung ruft dabei ohne Zweifel die erneute Grenzerfahrung - diesmal durchlebt in Genua - hervor, wo sich die Grün-Weißen binnen Sekunden vom Rande des Abgrunds bis in die Höhen des emotionalen Rauschs katapultiert hatten.

 

Nachbetrachtung der Genua-Erlebnisse: Optimismus und Warnung

 

„Eine größere Unterhaltung gibt es ja gar nicht. Langeweile brauchen wir nicht, die will auch keiner haben“, meint Thomas Schaaf spitzfindig, um zu verdeutlichen: „Es ist nur so lange schön, da es auch erfolgreich bleibt. Dennoch hoffen wir, dass das, was wir zum Schluss in Genua erlebt haben, zusätzlich Stärke und Selbstvertrauen gegeben hat, um gegen Köln von der ersten Minute an eine solche Leistung aufbieten zu können.“ Und nicht weniger schön ist es, „zwischendurch auch mal ein ruhiges Spiel zu haben“, bittet er um Balsam für Nerven und Seele - vorausgesetzt, der Ertrag bleibt in gleicher erfolgreicher Kategorie. Nunmehr sei es von Bedeutung, auch nachhaltig Konstanz in die Ergebnisse und Spielweise zu bringen. „Dass die Mannschaft gut miteinander harmonieren kann, wissen wir alle“, sagt Thomas Schaaf, illustriert jedoch auch, worauf es nunmehr ankommt: „Aber wir müssen über die Wettkämpfe Sicherheit und Rhythmus gewinnen. Ich denke, die Mannschaft ist gewillt, das möglichst schnell zu schaffen.“

 

von Maximilian Hendel

 

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