… Fehlt nur noch das phantastische Ende

Das wär's doch: Claudio Pizarro schießt Werder zu drei Punkten gegen den HSV und wird gleichzeitig ausländischer Rekordschütze.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Schon der im vergangenen Sommer veröffentlichte Spielplan ließ aus Bremer Sicht vermuten, dass die Ansetzer der DFL ihren Sinn für ein möglichst prachtvolles Schlussbild dieser 47. Bundesliga-Saison pflegen wollten. Werder würde den Hamburger SV zum ewig jungen Nordderby im Weser-Stadion empfangen. Am kommenden Samstag, 08.05.2010, um 15.30 Uhr ist es nun soweit. Cheftrainer Thomas Schaaf jedenfalls fiebert dem Anpfiff entgegen. „Es ist wiederum phantastisch, so ein Spiel zu haben“, lautete das erwartungsfrohe Bekunden des 49-Jährigen.

 

Klaus Allofs: „Der dritte Platz ist mit viel Phantasie verbunden“

 

Er hat auch allen Grund dazu. Den Prolog dieses abschließenden Showdowns bewerkstelligten die Grün-Weißen am vergangenen Wochenende im hochanspruchsvollen Auswärtsspiel beim designierten Vize-Meister FC Schalke 04 bravourös - Mesut Özil und Hugo Almeida lieferten die Tore zum 2:0-Sieg. Fehlt ‚nur‘ noch das passend phantastische Ende mit dem Einzug in die Qualifikationsrunde zur Champions League. Überhaupt hat sich Schaafs Mannschaft in einem fulminanten Spurt seit Februar 32 Punkte aus 13 Bundesliga-Partien erspielt und den dritten Platz zurückerobert. Und der ist, wie Geschäftsführer Klaus Allofs geradezu schwärmerisch beschreibt, „mit viel Phantasie verbunden.“ Große Abende in der Königsklasse, Gegner der Weltklasse, das weiter wachsende Image des Klubs auf höchster internationaler Ebene und natürlich auch die wieder vergrößerten Einnahmetöpfe. „Dazu haben wir nun alle Möglichkeiten“, ergänzte Allofs. Doch ohne Schweiß kein Preis. Die fundamentale Voraussetzung dafür bleibt, den Vorsprung von zwei Punkten auf den letzten verbliebenen Kontrahenten Bayer Leverkusen auch im letzten Schritt über die Ziellinie zu bringen - gegen den sportlich arg gebeutelten HSV, der sowohl die eigenen Pokal-, Meister- und zuletzt auch noch Europa-League-Träume begraben mussten. Wiederum glückte kein Beginn der erhofften Kontinuität. Trainer Bruno Labbadia wurde kurz vor dem Halbfinal-Rückspiel in Fulham entlassen.

 

Der HSV und sein Bremer Vorbild

 

Es ist derart zum Verzagen für die ‚Rothosen‘. Nur leider hinkt auch die Molekularbiologie den Hamburger Erwartungen noch etwas hinterher, stellte Vorstandsvorsitzender Bernd Hoffmann unlängst im Sport1-„Doppelpass“ selbstironisch fest: „Jeder Verein wünscht sich Kontinuität auf dieser Position, wie sie Werder Bremen mit Thomas Schaaf hat. Wir arbeiten alle an unserem Thomas Schaaf, der ist aber leider auch nicht zu klonen.“ Weniger das Bemühen der Gentechnik als vielmehr das Lob in Richtung Weser war ernst gemeint und dort von Thomas Schaaf auf das große Ganze abgeleitet: „Ich sehe das als Auszeichnung für Werder Bremen, wo über die Jahre kontinuierliche Arbeit geleistet wurde.

Danach sehnt sich jeder Verein. Und ich habe einen kleinen Teil dazu beigetragen“, sagte der Cheftrainer der Grün-Weißen. Immerhin: Eine kleine Möglichkeit auf das - halbwegs versöhnliche - Erreichen der Europa League besitzt der Tabellen-Siebte noch. Dazu müsste Hoffenheim gegen Stuttgart gewinnen und Werder gegen den HSV… "Das ist meine Aufgabe", nahm sich Hamburgs Interims-Trainer Ricardo Moniz in die Verantwortung. Und was ist mit der Hürde Werder? „Ich habe Respekt, aber volles Selbstvertrauen. Wir wissen um unsere letzte Chance, dafür gebe ich 100 Prozent. Wir wollen dominant auftreten.“

 

Ricardo Moniz hat „Respekt, aber volles Selbstvertrauen

 

So viel ist sicher: Die Grün-Weißen werden sich penibel darauf einstellen. „Sie haben Leistungen gezeigt, die nicht befriedigend waren. Aber sie haben auch Top-Leistungen gebracht“, differenzierte Thomas Schaaf. Von letzterem „werden wir ausgehen und in unsere Vorbereitung die besten Qualitäten des HSV miteinfließen lassen. Qualitäten, für die Torwart Frank Rost, Joris Mathijsen oder David Jarolim in der Defensive stehen. Und auch in der Offensive weiß jeder, wozu beispielsweise Mladen Petric, Ruud van Nistelrooy, Zé Roberto und Piotr Trochowski fähig sind. Oder auch Eljero Elia, der nach ausgeheilter Knöchel-OP wieder zum Aufgebot gehört. „Ein Trumpf im Ärmel“, mutmaßte das Hamburger Abendblatt.

 

von Maximilian Hendel

 

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