Drei Punkte gegen Köln „nimmt man nicht mal eben so mit“

Bereits beim 0:0 im Hinspiel fighteten die Kölner - hier Mohamad gegen Almeida - um jeden Zentimeter.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Nach dem 20. Spieltag waren es noch 13 Zähler Rückstand auf den so viel möglich machenden dritten Platz, aber genau dort hat sich Werder Bremen binnen nur elf Bundesliga-Partien mittlerweile wieder hingekämpft, hingespielt und hingepunktet. „Daran müssen wir uns messen lassen“, weiß Cheftrainer Thomas Schaaf. Die erste Richtschnur wird am Samstag, 24.04.2010, um 18.30 Uhr im Weser-Stadion gespannt, wenn die Grün-Weißen in ihrem vorletzten Heimspiel der Saison den 1. FC Köln empfangen.

 

Drei vermeintliche sichere Punkte? Von wegen!

 

Drei vermeintlich sichere Punkte vor dem aufeinanderfolgenden Doppel-Showdown gegen Schalke und den HSV? „So denken viele, aber nicht alle“, erwiderte Schaaf eindringlich auf der heutigen Pressekonferenz. Und vor allem urteilen die Werderaner nicht in derartig leichtsinnigen Kategorien: „Einen Sieg am Samstag nimmt man nicht mal eben so mit“, mahnt der 48-Jährige. Seine Mannschaft wird er explizit darauf einstellen. Durch jedes verlorene Pünktchen könnte das zuvor hart Erarbeitete ganz schnell wieder aus den eigenen Händen gleiten. Oberflächlich betrachtet, reist zwar „nur“ der Tabellen-Elfte nach Bremen, der sich im Detail jedoch speziell in der Fremde besonders wohl fühlt. Der 1. FC Köln ist die fünftbeste Auswärtsmannschaft der Liga, heimste ganze 23 seiner 37 bisher gesammelten Punkte auf Reisen ein. Wie unangenehm die Domstädter dort zu bespielen sind, bekamen unter anderem der FC Bayern (0:0), Bayer Leverkusen (0:0) oder der VfB Stuttgart (0:2) am eigenen Leib zu spüren, die gegen Zvonimir Soldos Mannschaft jeweils empfindliche Punktverluste einstecken mussten. „Auswärts tun sie sich leichter als zu Hause“, sagt Thomas Schaaf. Die ausführliche Erklärung: „Dort können sie das Spiel ein bisschen mehr auf sich zukommen lassen, die Räume eng machen und kompakt stehen - was ihrer Spielanlage sehr entgegenkommt.“

 

Tosic und Podolski harmonierten zuletzt prächtig

 

In der Zentrale der FC-Viererkette verteidigen die „zwei Konstanten“ (Schaaf) Pedro Geromel und Youssef Mohamad, dieses zumeist „sichere Gebilde“ (Schaaf) vervollständigen auf den Außenposten Miso Brecko und Fabrice Ehret. Ausgiebige Unterstützung liefern dabei aus dem Mittelfeld Kapitän Petit sowie seit jüngstem Eigengewächs Adam Matuschyk, „die jeden Weg für die Defensive mitmachen“, lobt Werders Trainer. 38 Gegentore bilden einen ordentlichen Leistungsanzeiger. Und die Offensive wird derzeit vom grandios veranlagten Zoran Tosic geprägt, einem in Kreativität und Tempodribblings schier unbegrenzten serbischen Nationalspieler. Der Kölner Stadtanzeiger sprach zuletzt ehrfurchtsvoll vom „geliehenen Diamanten“. Sogar der lange nach Form und Spielfreude suchende Lukas Podolski scheint sich von der ausstrahlenden Begeisterung des ManU-Leihspielers angesteckt zu haben. Beim 2:0-Sieg gegen Bochum harmonierten beide prächtig. Doch ungeachtet der vorhandenen Kölner Kader-Qualität mitsamt der Vorliebe, auf gegnerischen Plätzen zu überzeugen, sind sie vor allem aufgrund ihrer steten Leistungsschwankungen in dieser Bundesliga-Spielzeit auch ein schwer zu interpretierendes Team - dem es nicht immer gelungen ist, den (großen) Erwartungen in der fußballverrückten Stadt am Rhein gerecht zu werden. „Eine Mannschaft, die sehr gute Leistungen gezeigt hat, aber auch sehr viel hat vermissen lassen“, unterstreicht Thomas Schaaf.

 

Agil, flott, frisch - Werder ist bestens vorbereitet

 

Freilich muss sie nicht mehr um den Klassenerhalt fürchten. Dabei halfen neun Punkte aus den letzten vier Spielen, womit sich der 1. FC Köln jedweder tabellarischer Sorgen entledigen konnte. Doch mit Werder wird der FC zum ersten Mal seit dem 25. Spieltag wieder auf einen Kontrahenten aus den Top Five der Bundesliga treffen. Es ist anzunehmen, dass sie vornehmlich ausdauernd auf Fehler im grün-weißen Spielaufbau fahnden werden, um dann „zu kontern und schnell nachzurücken“, ergänzt Werders Cheftrainer. Denn genau „das ist ihr Spiel, was sie sehr gut umsetzen können. Das probate Gegenmittel heißt deshalb: „Selbst viel Druck zu erzeugen, dass es gar nicht erst zu solchen Situationen kommt.“ So oder so. Frings und Co. sind gewarnt, bestens auf die „Geißböcke“ eingestellt und haben eine hoffnungsvolle Trainingswoche absolviert. Ohne die Dreifachbelastung wirkt „alles wieder agiler, flotter und frischer“, konnte Thomas Schaaf bei seiner Mannschaft beobachten.

 

von Maximilian Hendel

 

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