Mit acht Siegen aus neun Spielen kann der SV Werder Bremen selbstbewusst ins Freudenhaus der Liga fahren. Denn dass der SV Werder mit frenetischem Auswärtspublikum umgehen kann, hat man spätestens mit dem 4:1-Sieg in der Arena AufSchalke eindrucksvoll unter Beweis gestellt. "Es wird sicherlich ein heißer Tanz mit einer ganz besonderen Atmosphäre", weiß Werder-Coach Schaaf um die Stimmung am Millerntor. Die Siege gegen den Weltpokalsieger FC Bayern München, den DFB-Pokalsieger FC Schalke und den Bundesligatabellenführer Bayer Leverkusen haben "uns sehr viel Anerkennung gebracht".
Trotzdem tritt Werder-Coach Thomas Schaaf auf die Euphoriebremse: "Für St. Pauli ist es eine der letzten Möglichkeiten, in der Tabelle nach oben zu kommen. Sie haben nichts zu verlieren." Die Spielweise des FC St. Pauli ist dem Werder-Coach klar: "Sie werden versuchen über die Zweikämpfe in die Partie zu kommen. Da wir sicherlich das Spiel machen müssen, dürfen wir uns nicht auskontern lassen."
Ein Saisonhöhepunkt könnte es für Ivan Klasnic werden. Der 21-jährige Kroate wechselte im Sommer von den Kiez-Kickern an die Weser. "Es wird ein ganz besonderes Spiel für mich", freut sich der Stürmer auf einen Einsatz gegen seinen alten Verein. Dagegen wird der zweite Ex-St. Paulianer Holger Wehlage nicht dabei sein. "Ich habe mit ihm lange gesprochen und ihm erklärt, warum ich ihn noch schonen möchte", sagte Thomas Schaaf auf der Pressekonferenz am Donnerstag.
Für das Spiel am Samstag muss Schaaf nur auf zwei Spieler zwangsläufig verzichten. Neben Rade Bogdanovic, der aufgrund einer Knieverletzung pausiert, wird Abwehrchef Frank Verlaat wegen seiner fünften gelben Karte eine Pause einlegen müssen. Dennoch gibt sich der Holländer optimistisch: "Wir haben einen ausgeglichenen Kader." Der Cheftrainer ließ die Frage nach einem Verlaat-Vertreter offen: "Victor Skripnik, Fabian Ernst oder Tim Borowski könnten die Lücke in der Abwehr schließen."
Andreas Einbock