Auf in die 4. Runde − mit guten Argumenten

Am Sonntag wird es im Weser-Stadion vermutlich heller sein, aber nicht weniger knistern als beim UEFA-Pokal-Hinspiel.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werder hat zwei Finals erreicht, in Hamburg, nach fantastischen Fußballabenden! Warum sollte dann dieses Bundesligaspiel am Sonntag, 10.05.2009, zu dem der humorvolle Spielplan wieder den Hamburger SV gen Bremen schickt, irgendwie interessant werden? Worum kann es noch gehen? Was kann da schon noch kommen?

 

 

Es gibt einige Argumente dafür, dass auch das vierte Nordderby der letzten zweieinhalb Wochen ein spannendes wird:

 

"Bei uns geht es immer spektakulär zu", nennt Cheftrainer Thomas Schaaf das erste. "Da gibt es keine Spiele, bei denen man im Sessel sitzt und einschläft." Der Trainer führt gern die Partien gegen Bochum und in Leverkusen an, als Werder jeweils zurück lag und sich ins Spiel zurück kämpfte. Trotz der Ausfälle, trotz der hohen Belastung. Während die Spektakel in den Pokalwettbewerben durchgängig von Erfolg gekrönt waren, lief es in der Bundesliga übers ganze Jahr gesehen allerdings deutlich schlechter. "Da haben wir viele Dinge abgegeben, die nicht nötig waren", ärgert sich Schaaf.

 

Die Bundesliga piekst noch, trotz zweier Endspiele. Die Bilanz dort ist das lästige "Aber" dieser Spielzeit. Es ist demnach keine Maske, die all jene aufsetzen, die wie Schaaf auch vor dem 31. Spieltag klar stellen: "Die Punkte in der Liga sind wichtig für uns! Wir haben sie zuletzt weiter sehr ernst genommen und werden dies auch am Sonntag versuchen." Es geht nicht nur darum, die Fehler der bisherigen 30 Spiele zu korrigieren. Die Punkte sind auch wichtig für eine besondere Bilanz, auf die die Fans schielen − gerade in Hamburg, gerade in Bremen, gerade vor diesem Spiel. In der Ewigen Tabelle der Bundesliga

ist der Abstand zwischen Werder (Platz 2) und dem HSV (Platz 3) auf sechs Punkte geschrumpft. Vor dieser Saison waren es noch 22 Zähler, wenn das mal kein Argument für ein rasantes Nordderby ist…

 

Worum könnte es noch gehen? Stichwort Nordderby. Thomas Schaaf sagt: "Da halte ich nicht so viel von, aber für die Fans ist es natürlich wichtig." Hier ist vor allem der HSV gefordert, der in der Liga nur zwei der letzten elf Duelle gewonnen hat, unter anderem das Hinspiel mit 2:1. "Wir haben unsere Leistung gezeigt, uns behauptet und durchgesetzt − das ist wichtig für mich", betont Schaaf. Gut möglich, dass die Hamburger die bisherigen Eindrücke der 4-Chancen-Tournee, die ja eigentlich nur aus drei Chancen besteht, welche beide von Werder genutzt wurden, korrigieren möchte.

 

Was heißt "möchte"!? Eigentlich müssen die Hamburger. Denn mit 55 Punkten ist für den Tabellenfünften in der Bundesliga noch alles drin. Nach oben sind es fünf Punkte zu Platz 1, nach unten drei

Punkte zu Platz 6. Die Enge an der Spitze sorgt für Zugzwang, HSV-Coach Martin Jol findet das in der aktuellen Situation ganz tröstlich: "Uns hilft, dass wir noch ein Ziel haben - die Champions League. Dafür wollen wir uns qualifizieren. Das baut uns auf und dafür werden wir alles geben."

 

Das letzte Argument, zugegeben, ist nicht wirklich schlagkräftig. Aber nach drei Auswärtssiegen in den zurückliegenden drei Derbys wäre es doch schön, diese Mini-Serie zu beenden und die Hamburg-Bremer Wochen mit einem Werder-Heimsieg zu beenden. "Wir haben bisher drei sensationelle Partien auf höchstem Niveau erlebt", fasste Thomas Schaaf nach dem UEFA-Cup-Halbfinale zusammen. "Beide haben sich nichts geschenkt, die Spiele waren immer offen und haben alles geboten, was den Fußball ausmacht."

 

Wenn das mal keine guten Argumente für ein rasantes viertes Derby sind . . .

 

von Enrico Bach

 

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