Werders Chance? Bayer fremdelt in der Außenstelle!

Im Schatten von Patrick Helmes (18 Tore, 4 Vorlagen) spielt auch Stefan Kießling (10 Tore, 8 Vorlagen) eine starke Saison. Allerdings traf er in der LTU-Arena nur einmal: beim 2:4 gegen Stuttgart.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Fußballprofis müssen flexibel sein. Es kann jederzeit passieren, dass sie den Verein wechseln − weil sie müssen oder dürfen. Außerdem sind sie ständig unterwegs, spielen dauernd in anderen Stadien. Sie haben sich schnell zurechtzufinden in immer neuen Städten, Vereinen und Mannschaften. Sie müssen anpassungsfähig sein und stets gut Fußball spielen, ganz egal wo. Das sind Grundvoraussetzungen für alle, die das Glück haben, mit ihrem Hobby ihr Geld zu verdienen.

 

Bayer fremdelt in Düsseldorf

 

Vor diesem Hintergrund ist es höchst erstaunlich, wenn eine Mannschaft Heimatgefühle entwickelt. Wenn sie ihr gewohntes Umfeld braucht, um sich ihrer Stärken sicher zu sein. Wenn sie fremdelt, sobald sie von dort fort muss. Bayer Leverkusen, Werders Gegner am 27. Spieltag (Sonntag, 11.04.2009, um 17 Uhr), erlebt im Moment genau das. Seit Beginn der Rückrunde spielt Bayer nicht in der heimischen BayArena, sondern in der Düsseldorfer LTU-Arena, weil zuhause die Handwerker da sind − die Heimstatt wird ausgebaut. "Uns erwartet in Düsseldorf ein

schönes Stadion und eine schöne Atmosphäre", nennt Werders Cheftrainer Thomas Schaaf einen Fakt, der unbestritten ist. Doch mit dem Umzug verlor die ambitionierte Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia den Faden − entsprechend wenig Augen hat sie für die Vorzüge des Ausweichquartiers.

 

In der Vorrunde war Bayer auf dem besten Weg gewesen, das schwankende Werder als Deutschlands beliebtestes Offensivkunst-Ensemble abzulösen. Die junge Mannschaft um die Stützen Adler, Renato Augusto, Rolfes und Helmes verzückte das Publikum landauf, landab mit prächtigem Angriffsfußball und war auch sehr erfolgreich damit. Unter anderem wurde Werder im Hinspiel im eigenen Stadion nicht nur 2:0 besiegt, sondern auch spielerisch beherrscht. Das war neu, Leverkusen war sonst zwar immer für tolle Spiele gut gewesen, die konstante Dominanz dieser Hinrunde hatte man in den letzten Jahren aber nie zeigen können. Und gerade Werder war zuvor immer gut mit Bayer zurecht gekommen, hatte fünf der sechs vorhergehenden Spiele gewonnen. Leverkusens Lohn für diese effektive Spielphilosophie: Zwei Spieltage lang grüßte man von Platz 1, nach der 16. Runde war man aussichtsreicher Dritter.

 

War Köln die Wende zum Guten?

 

Aber: "Nach der Winterpause konnten sie nicht den Schwung aus der Hinrunde mitnehmen. Das war überraschend, gerade wenn man das Spiel hier im Weser-Stadion vor Augen hat", fasst Thomas Schaaf zusammen. Nur zwei von neun Bundesliga-Spielen im Jahr 2009 konnte Bayer gewinnen,

das zweite war das 2:0 im Derby beim 1.FC Köln vergangene Woche. Schaaf glaubt, dass der kommende Gegner damit "die Kurve bekommen hat": "Sie haben wieder ihren flüssigen Fußball gespielt mit einem guten Abschluss. Ich bin sicher, dass sie dort anknüpfen wollen. Sie haben eine junge, mutige Mannschaft, die viele Laufwege absolviert."

 

Punkte fehlen dem Labbadia-Team vor allem, weil es zurzeit zu wenig aus den Heimspielen macht: Zwar gelang mit klaren Heimsiegen gegen Cottbus und den FC Bayern im Pokal der Sprung unter die letzten Vier. In der Liga nahmen Bochum und Frankfurt aber je einen, der HSV und Stuttgart gar drei Zähler aus der Außenstelle Düsseldorf mit. Auch in der BayArena holte Bayer zuvor gegen München und Cottbus nur insgesamt einen Punkt, macht eine Heimmisere von sechs sieglosen Spielen.

 

Dieses derzeit etwas orientierungslose Leverkusen trifft am Sonntag mit den Bremern auf das drittschlechteste Auswärtsteam, das bisher nur sieben Punkte fern des Weser-Stadions erbeutete. Dass deshalb ein langweiliges, unattraktives Spiel auf die Fans zukommt, kann man sich aber irgendwie trotzdem nicht vorstellen...

 

von Enrico Bach

 

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