Überraschung in Bremen?-Hoffenheim-Debüt an der Weser

In Torlaune: Darf Hoffenheim auch in Bremen jubeln?
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werder Bremen empfängt am Samstag, 27.09.2008, um 15.30 Uhr, im Weser-Stadion mit 1899 Hoffenheim eines der Top-Teams der Bundesliga. Top-Team? Hoffenheim? Richtig gehört. Der Aufsteiger hat sich früh auf der Sonnenseite der Tabelle eingenistet, steht aktuell auf Platz zwei. Die Fußballwelt staunt und wundert sich, nicht so Werders Cheftrainer Thomas Schaaf: „Hoffenheim hat spielerisch einiges drauf. Ich bin nicht überrascht, dass sie sich so gut platziert haben.“

 

An guten Platzierungen mangelte es den 1899ern in den vergangenen Jahren ohnehin nicht. Im Jahr 1989 beschloss SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp, seinen Heimatverein als Mäzen finanziell zu unterstützen. Es folgte ein kometenhafter Aufstieg. Binnen zwei Dekaden mauserte sich der Sportverein aus dem 3.300 Einwohner zählenden Sinsheimer Stadtteil Hoffenheim zum ernstzunehmenden Bundesligakonkurrenten. Das Finanzierungskonzept nach englischem Vorbild stößt bei Fußballromantikern nicht unbedingt auf Gegenliebe, Bremens Geschäftsführer Klaus Allofs nötigt es Respekt ab: „Mit viel Akribie und Weitsicht werden da die Dinge angegangen und hervorragende Rahmenbedingungen geschaffen. Man kann gegen dieses Projekt gar nichts haben.“

 

Der Erfolg bestätigt Hopp in seinen Unternehmungen. Zehn Punkte aus fünf Spielen dürfen die Hoffenheimer bereits auf ihrem Konto verbuchen. Die Mannschaft von Coach Ralf Rangnick ging dabei selbst gegen alte „Bundesliga-Hasen“ völlig unbeeindruckt, frech und selbstbewusst zu Werke. Am vergangenen Spieltag wurde Borussia Dortmund kurzerhand mit 4:1 aus dem Stadion geschossen. Das mag überraschen, weiß aber ganz sicher zu imponieren. „Sie haben sehr, sehr gute Spiele abgeliefert. Sie bewegen sich sehr gut, haben eine große Laufbereitschaft und kombinieren ansehnlich. Das Einzige, was Hoffenheim vielleicht noch fehlt, ist die Erfahrung. Ansonsten bringen sie aus allen Bereichen etwas mit“, lobt Schaaf.

 

Mitbringen werden die Baden-Württemberger anlässlich ihres ersten Besuches im Weser-Stadion auch den Top-Scorer der Bundesliga. Vedad Ibisevic erzielte bislang sechs Tore und bereitete zwei weitere vor. „Er hat sich hervorragend durchgesetzt, die Quote spricht für ihn“, so Schaaf, der weiß, dass Hoffenheim in der Offensivabteilung zusätzlich gut bestückt ist: „Mit Obasi und Ba haben sie gute Alternativen, die bereit sind, sich einzubringen, Meter zu machen und in die Zweikämpfe zu gehen. Sie haben insgesamt eine gute Mannschaft, die davon lebt, sich beweisen zu wollen, ihren eigenen Weg geht und selbst aktiv ist.“

 

Das selbstbewusste, angriffslustige Auftreten der Gäste könnte den Bremern am Samstag in die Karten spielen. Gegen tief stehende Mannschaften tat sich Werder zuletzt schwer. „Hoffenheim wird sich nicht verstecken und das Spiel in die Hand nehmen wollen“, vermutet der Werder-Trainer. Ein Offensivfeuerwerk beider Mannschaften vermag Schaaf dennoch nicht zu prognostizieren: „Dafür gibt es keine Garantie. Die Grundvoraussetzungen für ein interessantes Spiel sind gegeben. Wenn es eine klasse Partie wird, soll uns das Recht sein. Natürlich wünsche ich mir an erster Stelle, dass wir erfolgreich sind.“ Gleiches ersehnen sich freilich auch die Gäste, deren Ambitionen am vergangenen Mittwoch einen Dämpfer erlitten. Hoffenheim verlor in der zweiten Runde des DFB-Pokals mit 1:3 beim Zweitligisten SC Freiburg – wahrlich eine Überraschung.

 

von Timo Strömer

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