Schwerstarbeit in der Allianz-Arena

Torsten Frings entwischt Franck Ribéry im Liga-Pokal-Spiel 2007. Der Franzose im FCB-Trikot steht aktuell nach drei Monaten Verletzungspause vor seinem Comeback.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Wenn man den Kritikern in Bremen diesen Tagen Glauben schenken kann, hat Werder Probleme, das Spiel gegen defensiv und vor allem passiv eingestellte Gegner zu machen. Gerne würde die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Schaaf diesen Kritikern auf dem Platz die passende Antwort geben, aber damit muss sie sich noch gedulden. Denn am Samstag, 20.09.2008, tritt sie um 15.30 Uhr in der Allianz-Arena in München an. Und nur die Wenigsten erwarten dort einen passiv zu Werke gehenden Gastgeber FC Bayern.

 

Der Bayern-Express hat merklich an Fahrt aufgenommen in den vergangenen Wochen. Teilte der Rekordmeister zu Saisonbeginn das gleiche Schicksal wie Werder – beide Teams spielten zu Beginn zweimal Unentschieden –, trennten sich danach die Wege. Gegen Hertha BSC Berlin (4:1) setzten die Münchner zum großen Befreiungsschlag, den Werder erst mit zweiwöchiger Verspätung beim 3:0 gegen Energie Cottbus folgen ließ. Zuletzt erhob der FCB mit dem 3:0-Sieg in Köln wieder Anspruch auf die Führungsrolle in der Bundesliga. Die Taten der Bayern sind in Bremen nicht verborgen geblieben. „Bayern ist momentan das Maß der Liga“, zollt Thomas Schaaf dem kommenden Gegner seinen Respekt, um dann angriffslustig fortzusetzen: „Damit müssen wir uns messen“. Und Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs prognostiziert: „Es wird heiß hergehen. Das wird ein echtes Spitzenspiel. Wir sind nicht so weit von den Bayern entfernt."

 

Wenn Werder in der Allianz-Arena bestehen und darüber hinaus punkten möchte, darf insbesondere die Abwehr keine Fehler machen. Auf die Innenverteidigung um Per Mertesacker und Naldo kommt Schwerstarbeit zu. Die größte Gefahr geht dabei derzeit von Luca Toni aus, der vier der insgesamt zehn Bayern-Tore in der laufenden Saison erzielt hat. Neben ihm kämpfen Lukas Podolski und Miroslav Klose um die Position des zweiten Stürmers. Klose, der in Bremen zum Weltklassespieler reifte und im Sommer 2007 zu den Bayern ging, hat sich nicht zuletzt mit drei Toren im Länderspiel gegen Finnland empfohlen. Aber auch Podolski lässt seinen Ansprüchen immer wieder Taten folgen und trifft.

 

Die Entscheidung für oder gegen einen der beiden könnte Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann unterdessen bereits abgenommen worden sein. Beim mühsamen 1:0-Erfolg am Mittwochabend im Champions League-Spiel gegen Steaua Bukarest war Klose in der Halbzeitpause in der Kabine geblieben. Ein Schlag auf den Oberschenkel beendete den Auftritt in Rumänien und gefährdet den für Samstag geplanten gegen seinen ehemaligen Verein. Vor einem Comeback steht dagegen Franck Ribery. Drei Monate nach seiner Verletzung bei der Fußball-Europameisterschaft steht der französische Nationalspieler vor der Rückkehr in die Startformation. Das Syndesmoseband im linken Sprunggelenk hält wieder, der schmerzhafte Riss aus dem Spiel gegen Italien ist verheilt. Das Mittelfeld der Bayern erhält damit eine weitere Option.

 

Auf den ersten Blick gibt die Bilanz der Bremer bei Auswärtsspielen gegen den FC Bayern wenig Anlass zu Optimismus. 42 Mal versuchte sich Werder seit 1965 in der Bundesliga in München, nur sechs Mal mit Erfolg in Form von Siegen. Auf den zweiten Blick aber offenbart sich, dass drei dieser Auswärtssiege auf die vergangenen acht Jahre entfallen. Unvergessen dabei der 3:1-Sieg am 08.05.2004, als Werder dank der Tore von Ivan Klasnic, Johan Micoud und Ailton im Olympiastadion vorzeitig den vierten Meistertitel perfekt machte. Von den letzten zehn Partien gingen diese drei an Werder, drei endeten Unentschieden und viermal behielt der FCB alle Punkte für sich. Das viele Jahrzehnte eindeutige Bild verändert sich zu Gunsten von Werder. Mit der Unterstützung von über 7000 Fans will Grün-Weiß an diesem Wochenende die Bilanz weiter positiv verändern.

 

von Gordon Päschel

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