Torloses Cottbus kommt – Schaaf will Taten sehen

Hugo Almeida sorgte Anfang Mai mit seinem 2:0 für die Entscheidung gegen Energie, Werder hatte lange Geduld beweisen müssen.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Was der Senftenberger FC 08 mit Werders Bundesligaspiel gegen Energie Cottbus zu tun hat? Nun ja, der Lausitzer Kreisligist stellte sich in dieser Woche dem FCE zum Frustabbau zur Verfügung. Seit vier Bundesligaspielen wartet Cottbus auf ein Tor – in Senftenberg ließ es Energie bei einem Freundschaftsspiel am Mittwoch 15-mal scheppern. Auch im Training stand der Torabschluss ganz oben auf der Prioritätenliste. Am Samstag, 13.09.2008, soll es ab 15.30 Uhr im Bremer Weser-Stadion endlich wieder klappen.

 

Als letzter Cottbuser jubelte Dennis Sörensen über sein 2:0 gegen den HSV am 33. Spieltag der vergangenen Saison – das Resultat, das dem östlichsten Bundesligisten den Klassenerhalt sicherte. Der schien vorher lange unmöglich zu sein, nach der 23 Runde noch war Energie Letzter. Doch es folgte ein spektakuläres 2:0 gegen den FC Bayern und

ein beeindruckender Schlussspurt. Der schon früh in der Saison gekommene Trainer Bojan Prasnikar hatte sein Team und sein System gefunden. Im Sommer erlebte das Stadion der Freundschaft dennoch ein großes Kommen und Gehen: Elf Spieler verließen den Club (keine Stammkräfte) und elf Neue kamen für die für Energie-Verhältnisse enorme Gesamtsumme von über 1,5 Millionen Euro. Dass es trotz des erhaltenen Stamm-Gerüsts dennoch Probleme geben könnte, war spätestens nach einem 1:6-Test beim FC Augsburg zu befürchten.

 

Das spezielle 4-2-3-1 des FCE

 

Der Start in die neue Saison geriet dann zum Fiasko: In seiner heimatlichen Trutzburg ging Energie gegen Aufsteiger Hoffenheim sang- und klanglos mit 0:3 unter, auch das zweite Heimspiel ging gegen Dortmund mit 0:1 verloren. Dazwischen holte Cottbus mit einem schauerlichen 0:0 bei Hannover 96 immerhin den bisher einzigen Punkt. "Die Erwartungshaltung ist da, dass man gegen so einen Gegner besteht", formuliert Werders Chefcoach Thomas Schaaf den Anspruch auf den ersten Werder-Dreier dieser Saison. "In vielen Köpfen geht es ja nur darum, wie hoch der Sieg ausfällt", weiß er, der über jeden Zweifel erhaben ist, dass da auch sein Kopf dabei ist.

 

Nein, mit diesen Cottbusern war für die Grün-Weißen selten zu spaßen. Und es deutet wenig darauf hin, dass das dieses Mal anders sein wird. "Sie agieren sehr defensiv, mit einem 4-2-3-1, bei dem sogar die '1', also die Spitze, weit hinten steht. Da wird also nicht viel Platz sein", schwant dem Trainer. "Dass es gegen so eine Formation sehr schwierig ist, das haben schon viele Mannschaften erlebt." In der

letzten Saison zog sich Werder mit zwei 2:0-Siegen gegen Energie gut aus der Affäre, angenehme Spiele waren das trotzdem nicht. Und in den zwei Jahren zuvor hatten die Bremer nur eine ihrer vier Partien gegen die Unbequemen gewinnen können.

 

Wunsch A, Plan B

 

Wie soll es diesmal gelingen? "Möglichst früh ein Tor schießen und möglichst früh eins nachlegen" – das wäre der Wunsch des Trainers, auch und gerade, damit sein Team wieder "Lockerheit" gewinnt. Weil aber auch einem Werder-Trainer nicht alle Wünsche erfüllt werden, hat er sich schon einen Plan B überlegt: "Wenn das nicht in Erfüllung geht, braucht man Geduld, muss man seiner Linie treu bleiben, seinen Zielen, seiner Formation. Muss man entschlossen sein, immer wieder nachsetzen." Es ist der ausdrückliche Appell an die Mannschaft, sich nicht weiter verunsichern zu lassen, bei sich zu bleiben.

 

Nicht so wie in Bielefeld und Mönchengladbach, als die Mannschaft sich verwirren ließ und sich weit abseits der gewohnten Pfade im gegnerischen Dickicht verhedderte. Nach dem Gladbacher Tiefpunkt wurde noch vor allen Länderspielreisen "deutlich und klar miteinander gesprochen", versichert Schaaf, der von der Mannschaft vernommen hat, dass sie weiß "dass es so wie in Gladbach nicht funktioniert und dass sie das beheben möchte." Nun will er, "dass wir Taten folgen lassen".

 

Es warten intensive, wichtige Wochen auf Werder – Champions League, 2. Pokalrunde, die Bayern. Langsam wird es Zeit…

 

von Enrico Bach

 

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