Betonte Lockerheit: Hannover will auch Werder bremsen

Der 96-Auftritt auf Schalke sollte Werder eine deutliche Warnung sein. Mit Geschick und Defensivkraft holte Hannover einen Punkt beim größten Kontrahenten der Bremer.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Am 7. Juni beginnt die EM und schon in anderthalb Wochen starten Europas Nationalteams in ihre Turniervorbereitung. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass die Bundesliga kurz vor dem Finale eine englische Woche einlegt. Werder muss also außergewöhnlich schnell den Puls wieder herunter holen und die "Nummer-1-im-Norden"-Gesänge ausklingen lassen. Zwar ist das Teilziel Platz 3 gesichert, doch schon am Samstag, 10.05.2008, ab 15.30 Uhr soll gegen Hannover 96 der Anspruch auf die Vizemeisterschaft untermauert werden. Der drittplatzierte FC Schalke 04 bekommt es zeitgleich in seiner Arena mit Eintracht Frankfurt zu tun. Kommt er dabei über ein Remis nicht hinaus, kann Werder mit einem Sieg sogar schon alles klar machen.

 

Ein schönes Ziel, dem sich allerdings ein Gegner in den Weg stellen wird, der Werder vor einem halben Jahr bittere Erfahrungen bescherte. Das an strittigen Situationen sehr reiche Hinspiel endete im Dezember

mit einem glücklichen 4:3-Sieg für 96. Es war einer von nur zwei hannoverschen Siegen gegen die Bremer in elf Duellen seit dem Wiederaufstieg 2002. Soll heißen: Die "Roten" liegen den Grün-Weißen. Vor allem im heimischen Weser-Stadion, wo Hannover in insgesamt 27 Pflichtspielen nur ein einziges Mal siegreich war.

 

Eitel Sonnenschein bei 96

 

Trotz dieser Vorzeichen denkt man an der Leine überhaupt nicht daran, Werder mit besonderer Ehrfurcht entgegen zu treten. Im Gegenteil: In der Messestadt herrscht gerade richtig gute Laune. 96 hat aus den letzten fünf Spielen elf Punkte geholt und sich auf dem 8. Tabellenrang eingerichtet, in Sichtweite des UI-Cup-Platzes 6. "Niemandsland mit Perspektive" nennt man das in Hannover fröhlich. "Das ist doch gut. Im Fußball ist alles möglich, das sehen wir aktuell. Nach dem 27. Spieltag hat man gesagt, die Saison ist für 96 vorbei", erinnert Coach Dieter Hecking. Dem 4:3 gegen Werder war ein schwer erträgliches 1:5 in Cottbus gefolgt.

 

Eine Packung, die bis in die Rückserie ausstrahlte. Bis zum 28. Spieltag gewann man nur noch ein einziges Spiel. Dank der guten Hinrunde freilich

ohne in Abstiegsgefahr zu geraten. Und nun zeigt der Trend wieder nach oben. Hecking gelassen: "Jetzt können wir frei spielen, um nach dem 34. Spiel unser Resümee zu ziehen. Wir haben es ja nicht selber in der Hand und wollen erst einmal den 8. Platz festigen."

 

Ganz abgesehen von den eigenen Zielen sieht Hannover das letzte Auswärtsspiel in Bremen auch aus einem anderen Grund als "schöne Aufgabe". Lockt doch wie am vergangenen Wochenende die Aussicht, einem Champions-League-Aspiranten in die Suppe zu spucken. Schalke 04 musste da schon feststellen, wie schwer es sich gegen diese Mannschaft spielt, auch oder gerade wenn es für sie um scheinbar nichts mehr geht. Hannover ging früh in Führung und ließ dann mit den starken Robert Enke und Christian Schulz nicht viel mehr zu als den Ausgleich.

 

Hecking kündigt Offensive an

 

"96 wird uns das Leben richtig schwer machen. Das wird eine sehr interessante Partie", ist sich Werders Cheftrainer Thomas Schaaf auch wegen dieser Beobachtungen sicher. "Die Hannoveraner sind sehr gut drauf

und haben jetzt sogar noch eine Chance auf einen internationalen Platz." Dass mit Frank Fahrenhorst, Valérien Ismaël und "Schulle" drei Ex-Bremer etwas beweisen wollen, wird die Motivation zusätzlich stärken.

 

Während Thomas Schaaf Hannover wie die meisten Gegner in Bremen defensiv und konterambitioniert erwartet, fordert Dieter Hecking sein Team zum offensiven Mitspielen auf: "Wir fahren nicht nach Bremen, um nur deren Spiel kaputt zu machen – wir müssen selber aktiv werden." Wie im Hinspiel hofft er auf einen "offenen Fight". Dabei fehlt voraussichtlich mit Hanno Balitsch eine der Stützen des Teams. Sein Vertreter Jan Rosenthal hat sich beim 3:0 gegen Rostock am Dienstag aber bereits mit zwei Toren empfohlen.

 

von Enrico Bach

 

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