Wird Hamburg wieder Werders Tor zur Königsklasse?

Schönes Stadion, schöne Bilanz: In der HSH Nordbank Arena holte Werder in den letzten vier Spielen zwei Siege und zwei Remis.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

"Wir müssen nicht so viel an andere denken, sondern auf uns schauen", sagt Daniel Jensen vor dem 32. Spieltag, an dem auf Werder eines der prickelndsten Spiele der Saison wartet – das Derby beim Hamburger SV am Mittwoch, 07.05.2008 ab 20 Uhr. Das Kuriose an diesem Satz ist: Fast exakt den gleichen gab am Montag auch der HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer zu Protokoll. Man schottet sich ab. Hamburger und Bremer wollen die kurze Zeit zwischen den entscheidenden Spielen kurz vor Saisonschluss nicht verschwenden. Zumal sie nicht anheizen brauchen, wo es an Brisanz nicht mangelt. Und schließlich spricht die demonstrative Gleichgültigkeit gegenüber dem Gegner vor allem für eins: für auf beiden Seiten reichlich vorhandenes Selbstvertrauen.

 

Bremer Selbstvertrauen? Deshalb!

 

Schauen wir zuerst an die Weser. "Für alle in Bremen ist es ein wichtiges Spiel, dessen sind wir uns bewusst und so werden wir auch auftreten", sagt Tim Borowski. Ein Sieg beim Tabellenvierten "wäre natürlich ein wichtiger und großer Schritt in Richtung direkte Qualifikation für die Champions League". Man schenke übrigens auch den letzten Ergebnissen der Hamburger keine Beachtung. Womit er einen Punkt anspricht, der die Bremer Zuversicht befeuert. Denn der HSV hatte schon stärkere Phasen in dieser Spielzeit, darüber kann auch der souveräne 3:1-Sieg bei Hansa Rostock am Wochenende nicht hinweg täuschen. Davor nämlich blieb er sechs Spiele ohne vollen Erfolg. Werder hingegen hat rechtzeitig Fahrt aufgenommen und ist seit fünf Spielen ungeschlagen. "Wir können selbstbewusst dorthin fahren, weil wir wissen, welche Ergebnisse wir in den letzten Spielen abgeliefert haben. In Hamburg soll unsere Serie weiter gehen", fordert Clemens Fritz.

 

"Serie" ist ein gutes Stichwort. "Wir haben in Hamburg immer gut ausgesehen", sagt Ivan Klasnic, der noch hinzufügt: "Es ist das Derby und ein Sechs-Punkte-Spiel – wir werden alles geben." Dass Werder auch in Hamburg auf die Serie von zuletzt vier Partien ohne Niederlage schauen kann, gibt zusätzliche Kraft und Klasnic Recht. 1:1, 2:1, 2:1 und 1:1 lauten die letzten Ergebnisse in dem Stadion, das mittlerweile HSH Nordbank Arena heißt. Der große Bruder des Hits am Mittwoch ist das

Spiel vor zwei Jahren als Werder am letzten Spieltag dort die Vizemeisterschaft holte. Insgesamt hat Grün-Weiß allerdings in 43 Bundesliga-Duellen nur acht Mal in Hamburg gewinnen können.

 

Was Klasnic auch noch erwähnt, das Derby, soll über all den Statistiken nicht vergessen werden. "Es ist immer ein schweres Spiel gegen den HSV, ein besonderes für alle", fällt Daniel Jensen zum Thema Derby ein. "Man möchte immer die Nummer 1 im Norden sein, nicht nur wir, sondern auch die Fans." Wie es am Saisonende ausgeht? "Natürlich bleiben wir vorne, wir sind besser", glaubt Jensen. Sechs Punkte trennen die beiden Nord-Kontrahenten auf den Rängen 2 und 4 derzeit.

 

Hamburger Selbstvertrauen? Deshalb!

 

Werders Cheftrainer Thomas Schaaf nennt diese Konstellation "einen besonderen Rahmen" und hofft, "dass beide Mannschaft im Sinne der Fans mit starken Leistungen diesen Rahmen ausfüllen können". Er hat sich natürlich doch mit dem Spiel der Mannschaft von Huub Stevens auseinandergesetzt und weiß, dass auch ihr Selbstbewusstsein auf einigen starken Argumenten beruht. "Mit Olic, van der Vaart und Guerrero haben sie Spieler, die nach vorne für Wirbel sorgen können", sagt Schaaf. Zwar hat die HSV-Offensivabteilung für nur 40 Tore gesorgt (die Genannten für 29 davon), das ist der schlechteste Wert der ersten acht

Bundesliga-Teams. Andererseits spricht das auch für eine enorme Effektivität. Sechs 1:0-Siege stehen für die Hamburger zu Buche (Werder: zwei) und zwölf Zu-Null-Spiele (Werder: sieben). Auch in acht von 14 Europapokal-Spielen blieb man ohne Gegentreffer! "Sie haben auch in der Defensive ihre Qualitäten, machen die Räume sehr eng", ist Schaafs logische Schlussfolgerung. Mit erst 23 Gegentoren stellt der HSV die zweitbeste Abwehr der Liga.

 

Gegen Werder muss Huub Stevens auf Romeo Castelen (nach Knie-OP) verzichten. Collin Benjamin, Vincent Kompany und Mohamed Zidan sind mal mehr, mal weniger angeschlagen. Nach dem Duell mit Werder muss das Team noch in Cottbus und gegen Karlsruhe ran. Nach dem Rostock-Spiel sind die Hoffnungen auf die Champions League an der Elbe wieder gewachsen. "Alles ist möglich. Alles liegt an uns", sagt David Jarolim. Auch hier: In Bremen gilt exakt dasselbe!

 

von Enrico Bach

 

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