39 Stunden später: Quo vadis, Frankfurter Eintracht?

In der vergangenen Saison holte Werder in Frankfurt einen von drei Sechs-Tore-Siegen, Naldo erzielte damals drei tolle Tore!
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

"Gesunder Schlaf, Ausruhen, möglichst schnell erholen" – wohl noch nie waren diese Dinge, die Werders Cheftrainer Thomas Schaaf hier aufzählt, für eine Fußballmannschaft so bedeutend wie an diesem Freitag für Werder Bremen. Nur 39 Stunden liegen zwischen dem Abpfiff des erfolgreichen UEFA-Cup-Spiels bei Sporting Braga und dem Anpfiff der nächsten Bundesligapartie bei Eintracht Frankfurt am Samstag, 23.02.2008, um 15.30 Uhr. "Als Profi kannst du das wegstecken", sagt Geschäftsführer Klaus Allofs zwar und will nicht in den Chor der "jammernden Clubs" eintreten, die in jüngerer Vergangenheit mit dem Donnerstag-Samstag-Rhythmus gehadert haben, trotzdem: Es ist ein heftiges Programm. Zumal Werder ja nicht in Straßburg oder Prag gespielt hat, sondern hart an Europas Kante.

 

Neben alle Regenerationsoptionen, die man innerhalb weniger Stunden ausschöpfen kann, und der Bewegung, die Thomas Schaaf seinen Spielern am Freitagmittag noch verordnete, musste also auch noch eine längere Rückreise nach Deutschland eingeplant werden. Optimal ist das alles nicht, immerhin hat das nicht sonderlich intensive Braga-Spiel aber keine weiteren Schrammen in der Mannschaft hinterlassen. Das wäre laut Klaus Allofs "blöd" gewesen, da die Zeit zu schnellem Fitmachen wohl nicht gereicht hätte.

 

Super Transfers, super Auftaktspiele . . .

 

Genug der Beschreibung schwieriger Umstände. Ein schwieriger Gegner ist ja auch noch zu analysieren. Die Eintracht aus Frankfurt ist Achter in der Bundesliga-Tabelle und weiß gerade selbst nicht so genau, wo sie steht. Denn eigentlich hätte die Rückrunde für sie nicht besser beginnen können. Einem beeindruckenden 3:0 bei Hertha BSC Berlin folgte ein 2:1 über Arminia Bielefeld. Mit dem 1:0 am letzten Spieltag im alten Jahr in

Duisburg waren das drei Siege in Folge, die Eintracht stand auf Platz 7 und schickte sich an, sich für Europapokal-Plätze zu empfehlen. Nicht zuletzt machten einige üppige Wintertransfers am Main Hoffnung auf bessere Zeiten. Für die Stürmer Evangelos Mantzios und Martin Fenin und den Mittelfeld-Zauberer Caio wurde richtig Geld in die Hand genommen und der Abgang von Albert Streit zu Schalke 04 angemessen aufgefangen.

 

Vor allem der 20-jährige Tscheche Fenin, an dem im Sommer auch Werder sehr interessiert war, sorgte für Ekstase unter den Anhängern. Ein Dreierpack zum Bundesliga-Debüt, wie er ihn in Berlin hinlegte, ist nur ganz wenigen Spielern geglückt, auch gegen Bielefeld war er erfolgreich. Caio und Mantzios sind hingegen noch nicht angekommen und laut Trainer Friedhelm Funkel vorerst nur Alternativen für Einwechslungen.

 

. . . aber dann?

 

Insgesamt könnte das Frankfurter Fazit des jungen Jahres 2008 also sehr positiv ausfallen, wäre da nicht das große Aber: ein verstörendes 0:1 bei Hansa Rostock am vergangenen Spieltag. Beim Abstiegskandidaten agierte die Eintracht sehr passiv, kam nur zu zwei Torchancen und dementsprechend verdient mit null Punkten heim. Trotz des im Vergleich zu den Vorjahren (zweimal Platz 14) immer noch starken Tabellenrangs herrscht Rätselraten, was von dem Spiel gegen Werder zu erwarten ist. Denn die Bremer liegen der Eintracht nicht wirklich: Acht der letzten neun Spiele entschieden die Grün-Weißen für sich, davon alle vier letzten Auftritte in der Commerzbank-Arena! Vor allem das spektakuläre 6:2 aus dem letzten Jahr ist noch in bester Erinnerung, als Innenverteidiger Naldo drei Tore erzielte.

 

"Wir sind spielerisch ein Stück weit weiter als damals und haben beweisen, dass wir uns auch gegen internationale Spitzenclubs behaupten können", schiebt Friedhelm Funkel zu Recht dieses Negativerlebnis beiseite. In einer ambivalenten Vorrunde (nur ein Sieg zwischen dem 6.

und 16. Spieltag, insgesamt acht Unentschieden) gewann sein Team gegen Hamburg und Leverkusen und trotzte den Bayern und Schalke je einen Punkt ab. "Wir wollten beim 2:6 letzte Saison mitspielen und sind böse auf die Nase gefallen", sagt Funkel noch – man kann sich denken, was das für die Ausrichtung seiner Mannschaft bedeutet. Ihm fehlt neben den langzeitverletzten Markus Pröll und Christoph Preuss vor allem Markus Weissenberger (Infekt). Abwehr-Hüne Sotirios Kyrgiakos wird dagegen nach verschiedenen Verletzungen in den letzten Spielen (Platzwunden und muskuläre Probleme) wohl auflaufen können. Bei Werder stehen noch Fragezeichen hinter Diego und Aaron Hunt, der zuletzt überragende Daniel Jensen fehlt nach seiner fünften gelben Karte gesperrt, Naldo hat dagegen seine Rotsperre überwunden.

 

von Enrico Bach

 

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