Gast Nürnberg: Wie gut und schnell kehrt der neue Besen?

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Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Der Held des Abends gab gleich die Richtung vor. "Sicher, heute kann man das noch ein bisschen genießen, aber ab morgen gilt die Konzentration schon dem nächsten Spiel", diktierte Elfmeter-Killer Tim Wiese schon kurz nach dem tollen UEFA-Cup-Start gegen Braga in die Mikrofone. In Bremen spiele man nun mal immer englische Wochen, da gelte es, schnell umzuschalten. Am Samstag, 16.02.2008, wartet ab 15.30 Uhr bereits die nächste Aufgabe auf den Bundesliga-Zweiten. Der 1. FC Nürnberg kommt direkt von seinem

UEFA-Cup-Spiel bei Benfica Lissabon (am Donnerstagabend, Anstoß 21.45 Uhr!) nach Bremen. Das gleiche Schicksal ereilt aber auch Werder kommende Woche, wenn man von Braga direkt nach Frankfurt eilt.

 

Es läuft nicht und es lief noch nie in dieser Saison

 

Schon diese Dichte der Termine inklusive Reisestress ist ein hartes Los für den Club. Dummerweise passiert das aber auch noch vor dem Hintergrund einer veritablen sportlichen Krise, die Anfang der Woche in der Entlassung von Kult- und Erfolgstrainer Hans Meyer gipfelte. Nach dem Pokalsieg und der Qualifikation für den Europapokal hätte sich wohl niemand träumen lassen, dass der FCN am 20. Spieltag auf einem Abstiegsplatz steht. Es läuft einfach nicht und es lief auch noch nie für die Franken in dieser Spielzeit. Aus den ersten neun Spielen (inklusive des 0:1 gegen Werder am 3. Spieltag) holte das Meyer-Team nur einen Sieg, doch auch nach dem so befreiend wirkenden 5:1 gegen Eintracht Frankfurt ging es nicht vorwärts.

 

Es gelangen nur noch zwei weitere volle Erfolge (gegen Dortmund und Berlin), unter dem Strich stand der Club an 13 von 19 Spieltagen unter dem Strich. Nur im UEFA-Cup konnte Nürnberg überraschen und erreichte, daher die Lissabon-Reise, in einer Gruppe mit Everton, St.Petersburg, Alkmaar und Larissa als Zweiter die Zwischenrunde. Als aber in der Liga

auch der Rückrundenbeginn daneben ging, 0:2 in Karlsruhe und 1:1 gegen Rostock, zog die Chefetage um Präsident Michael A. Roth die Reißleine. Man trennt sich weitgehend im Guten von dem Sarkasmus-strotzenden Altmeister aus Thüringen, der sich am Mittwoch sogar noch einmal mit einem offenen Brief an die Club-Fans wandte und um Unterstützung für das Team und den neuen Trainer bat.

 

An welchen Stellen muss der neue Besen kehren?

 

Dieser Mann heißt Thomas von Heesen. Der hat vor allem bei Arminia Bielefeld viel Erfahrung im Abstiegskampf gesammelt und darüber seine Mannschaften doch auch spielerisch weiterentwickelt. Seit einem Jahr war er ohne Job, konnte nun sofort einspringen und will "von der ersten Sekunde an Vollgas geben". Das wird nötig sein, auch wenn für den Club noch alles möglich ist. Gerade zwei Punkte trennen den Tabellen-Sechzehnten von Bielefeld einen Rang davor, abgeschlagen ist man also keinesfalls. Aber es gibt Fakten, die es rasch zu korrigieren gilt. Die Auswärtsschwäche etwa: Seit dem Sieg in Rostock am 2. Spieltag wurden in neun Spielen nur noch zwei Punkte errungen! Oder die Zurückhaltung der eigenen Angriffsabteilung. Der beste Torschütze der Franken ist Zvjezdan Misimovic mit fünf Toren, ein Mittelfeldspieler, der nun auch noch einige Wochen mit einem Bänderriss im Sprunggelenk ausfällt. Angelos Charisteas und Marek Mintal haben viermal getroffen, der Slowake kann aber wie Landsmann Robert Vittek ebenfalls erstmal n

icht spielen. Helfen soll der tschechische Riese Jan Koller, der vom AS Monaco in die Bundesliga zurück kehrte und gegen Rostock auch schon das erste Mal traf.

 

Das Programm für von Heesen und seine angeschlagene Mannschaft ist hammerhart. Am Donnerstag Lissabon, ein eigentlich schönes, aber im Moment doch irgendwie unpassendes Abenteuer, und dann zu Werder, ohne Mintal, Vittek, Misimovic und den gelbgesperrten Galasek. Im Weser-Stadion gab es in 25 Spielen erst drei FCN-Siege. Trotzdem kann sich Werders Cheftrainer Thomas Schaaf vorstellen, dass der neue Trainer neue Kräfte weckt und sich ein gefährlicher Gegner zum Duell stellen wird: "Ein Trainerwechsel gibt eigentlich immer einen gewissen Schwung in die Mannschaft. Die Plätze werden neu verteilt, es ist eine Aktivierung." Einen Einblick von den Vorstellungen von Heesens und den Änderungen, die er vornimmt, erhofft sich Schaaf vom UEFA-Cup-Spiel am Donnerstagabend.

 

Für Werder, trotz des 1:2 gegen Bochum immer noch bestes Heimteam der Liga, geht es gegen Nürnberg darum, den Trend von München und Braga zu bestätigen und Tabellenführer Bayern, der in Hannover antritt, vielleicht schon wieder ein wenig auf die Pelle zu rücken.

 

von Enrico Bach

 

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