Gast Bochum: Neue Spieler, neues System, neuer Anlauf

Zwei der drei Neuen für Trainer Marcel Koller (links): Shinji Ono und Aleksey Belik.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Als am 1. Spieltag, am 11. August 2007, in Bochum der Halbzeitpfiff ertönte, schien alles so zu laufen wie immer. Neun der vorangegangenen zehn Spiele gegen den VfL hatte Werder gewonnen, und dabei ein Torverhältnis von 30:4 herausgeschossen. Und jetzt führte die Elf von Cheftrainer Thomas Schaaf nach Toren von Diego und Boubacar Sanogo schon wieder mit 2:0. Mit Wiederanpfiff aber war es vorbei mit dem Bremer Sonnenscheinfußball – die Gastgeber erzielten binnen drei Minuten zwei Tore und trotzten den Grün-Weißen endlich mal wieder einen Punkt ab.

 

Starker Start – danach aber keine gute Vorrunde

 

Mit dem Schwung dieses Comebacks kam der VfL mit sechs Punkten gegen Cottbus und Hamburg auch geschmeidig durch die beiden nächsten Spiele und stand am 3. Spieltag auf Rang 3. Welch Kraft so eine Punkteteilung mit Werder doch entwickeln kann… Doch der Effekt hielt nicht ewig, bis zum nächsten Erfolgserlebnis dauerte es acht Spieltage – überhaupt hat das 2:2 gegen Werder den Bochumern nicht viel Glück gebracht. Nach fünf Siegen aus 17 Spielen beendeten sie die Vorrunde auf Platz 13.

 

Trotzdem wiegt das Erfolgserlebnis gegen Werder aus der Hinrunde schwer. Denn die Bremer sind der klassische Angstgegner für den VfL. Nur neun von 61 Bundesliga-Spielen konnte Bochum gewinnen, 38 Spiele gingen verloren. Vor allem das Weser-Stadion, wo für beide Teams am Sonntag, 03.02.2008, um 17 Uhr die Rückrunde beginnt, sorgt bei den Blau-Weißen schon fast für allergische Reaktionen: Hausherr Werder verzeichnet hier 23 Siege, sieben Unentschieden und keine einzige Niederlage!

 

Das soll natürlich so bleiben, auch und gerade nach einer erneut turbulenten Vorbereitung inklusive des höchst unglücklichen Ausscheidens

im DFB-Pokal in Dortmund. "Wir sind von unseren Qualitäten überzeugt und wissen, dass wir gewinnen können", sagt Werder-Coach Thomas Schaaf selbstbewusst. In der Bundesliga ist Werder ja in einer höchst komfortablen Situation – punktgleich mit Tabellenführer Bayern München auf Platz 2. Zudem gab es zuhause acht Bundesliga-Siege in Folge, unangefochten führen die Grün-Weißen die Heimtabelle an.

 

Doch diese tolle Heimstatistik im Allgemeinen und die eindeutigen Zahlen gegen Bochum im Besonderen sollten kein Ruhekissen sein. Denn auch wenn der VfL letzte Saison hier mit 0:3 verlor, hat er in jener Spielzeit hinlänglich bewiesen, dass er auswärts überraschen kann. 23 Punkte holte er in fremden Stadien, gewann unter anderem in Leverkusen, Frankfurt und Hamburg und punktete in Dortmund, Berlin und München! Das war die sechstbeste Bilanz aller 18 Teams und sorgte in der Endabrechnung für einen beruhigenden 8. Platz.

 

Drei Neue für ein neues System

 

Da möchte die Equipe von Trainer Marcel Koller gern wieder hin. Der Abstand von vier Punkten zur Abstiegszone ist allerdings denkbar klein, also wurde ins Team investiert. Mimoun Azaouagh kam vom FC Schalke und soll der Kontermannschaft Bochum mehr Variabilität und Ideenreichtum verleihen. "Ein entscheidender Transfer, der die Fäden im Mittelfeld ziehen soll", wie Thomas Schaaf einschätzt. Shinji Ono, Asiens Fußballer des Jahres 2002 und ehemaliger Star von Feyenoord Rotterdam, kommt von den Urawa Red Diamonds und verstärkt ebenfalls das Mittelfeld. Auch ein Stürmer wurde verpflichtet: Aleksey Belik ist ein Leihspieler von Schachtjor Donezk.

 

Die Vorbereitung verlief sonst weitgehend geräuschlos und planmäßig,

derzeit fehlen vom Stammkader nur Epalle (Afrika-Cup) und Grote (Adduktorenverletzung). Testsiegen gegen Essen, Hoffenheim (jeweils 2:1) und Koblenz (3:0) stehen ein Unentschieden gegen Basel (2:2) und eine Niederlage gegen Wuppertal (1:2) gegenüber. Die Ergebnisse waren aber sicher zweitrangig gegenüber dem, was Thomas Schaaf beobachtet hat: "Bochum hat in der Vorbereitung sein System verändert. Man hat sie in einigen Testspielen mit der Raute im Mittelfeld beobachten können."

 

Für das Spiel bei Werder dürfte die Koller-Elf aber auf Altbewährtes zurück greifen. Nochmal Schaaf: "Es könnte sein, dass sie aus einer kompakten Defensive über den bisher starken Sestak schnell nach vorn spielen." Ach ja, dieser Sestak, den gibt es ja auch noch. Acht Tore (darunter drei Doppelpacks) hat er erzielt, sieben Treffer vorbereitet – macht eine Beteiligung an 60% aller VfL-Tore. Das ist wohl die beeindruckendste aller Zahlen vor dem Rückrundenauftakt, für den für Werder-Fans noch 3.000 Karten erhältlich sind.

 

Enrico Bach

 

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