Aufstiegsgarant Kern und das "besondere" Spiel in Bremen

Enrico Kern 2007: Kapitän und Leistungsträger bei Aufsteiger Hansa Rostock, hier beim Jubel mit seinen Kollegen nach dem 3:1 bei Hertha BSC.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

In gewisser Weise ist Hansa Rostock ein Muster an Effektivität. Der Verein von der Ostseeküste war in seiner Geschichte ein einziges Mal nationaler Meister, das war 1991 in der letzten Saison der DDR-Oberliga. In diesem Jahr qualifizierten sich DDR-Meister und -Vizemeister für die gesamtdeutsche Bundesliga und Hansa war dabei. In 23 Jahren zuvor hatten sie keinen dieser beiden so zukunftweisenden Plätze belegt, gerade einmal fünf zweite Plätze standen in 34 Oberliga-Jahren zu Buche. In der ersten Bundesliga-Saison stieg die "Kogge" sofort ab, kehrte drei Jahre später aber zurück und trotzte für zehn Saisons den Liga-Wellen mit zwei sechsten Plätzen als größte Erfolge. 2005 geriet sie in die Zweitligaschleuse, doch in diesem Sommer nahm sie erneut Kurs auf die großen Gewässer.

 

Rostocker Auswärtsstärke bekam einst auch Werder zu spüren

 

Wer weiß, wo Hansa heute stünde, wäre der Coup 1990/91 nicht gelungen, so wie den zwölf anderen Clubs der damaligen Abschlusstabelle, von denen nicht wenige in der Bedeutungslosigkeit verschwanden. Hansa ist heute für Stadt, Land und den Fußball-Osten von enormer Bedeutung, als

nächstes auch für Werder, das die Rostocker am Samstag, 03.11.2007, ab 15.30 Uhr zum Kampf um drei Bundesliga-Punkte empfängt. Und sich mit einem Gegner auseinanderzusetzen hat, der im Weser-Stadion in der Vergangenheit schon sehr effektive Auftritte darbieten konnte. Von elf Duellen hat Werder zwar sechs gewonnen, zwischen 1995 und 1999 blieb Hansa in vier Spielen in Bremen aber ungeschlagen und nahm zwei Siege mit. Das letzte Aufeinandertreffen datiert vom 30.01.2005, als Werder durch Tore von Klasnic (2) und Klose mit 3:2 gewann.

 

Logisch, Hansa möchte zu gern eine weitere Niederlage in Bremen vermeiden. Viel Selbstvertrauen können die Rostocker aus ihrer Aufstiegssaison ziehen, in der sie nur in einem einzigen Auswärtsspiel nichts holten (0:3 in Aue)! Diese Stärke fern der Heimat war der Schlüssel zum Aufstieg, in der Bundesliga konnte Hansa sie aber nicht konservieren: Einem Sieg in Berlin stehen vier Niederlagen in München, Frankfurt, Bielefeld und Wolfsburg gegenüber. Auch vor den heimstarken Werderanern hat man an der Ostsee viel Respekt. Die letzten vier Spiele vor heimischer Kulisse konnte Werder mit einem Torverhältnis von 17:5 für sich entscheiden und nun auch den MSV Duisburg klar in die Schranken weisen. Werders Cheftrainer Thomas Schaaf sieht eine Menge Parallelen zwischen dem letzten und dem nächsten Gegner: "Das wird eine Aufgabe wie das Pokalspiel gegen Duisburg. Die Rostocker werden auch sehr kompakt hinten drin stehen und mit einer ähnlichen Formation mit nur einer Spitze spielen. Hinten stehen sie zu sechst mit einem Defensivverbund da, der eifrig und geschlossen agiert."

 

Die Rückkehr von Enrico Kern

 

Wer diese eine Spitze bilden wird, lässt sich nicht abschließend beantworten. Hat sich doch Enrico Kern beim deutlichen 6:0-Pokalerfolg

gegen Offenbach im Sturmzentrum mit zwei Treffern in den Vordergrund gespielt, nachdem er vorher stets auf der rechten Außenbahn zum Einsatz gekommen war. Neuzugang Victor Agali hat in neun Spielen weder in der Liga noch im Pokal getroffen, Sebastian Hähnge rutschte gegen Offenbach auf die Bank. Für Enrico Kern ist das Spiel in Bremen "etwas Besonderes", von 2000 bis 2002 war er hier unter Vertrag und hat "noch viele Freunde dort", unter anderem Tim Borowski. "Es freut uns, dass er in der ersten Liga Fuß gefasst hat. Kurz bevor er nach Bremen gekommen war, hatte er sich das Kreuzband gerissen", erinnert sich Thomas Schaaf. "Wir haben ihn dann wieder aufgebaut, aber gesehen, dass der Sprung in die Bundesliga zu dem Zeitpunkt und nach dieser Verletzung noch zu groß war. Aber er ist ein guter Junge und hatte im letzten Jahr großen Anteil am Aufstieg der Rostocker." In Zahlen: Zwölf Tore und vier Vorlagen steuerte Kern bei.

 

In der Bundesliga gelangen ihm bisher zwei Treffer, mit nur elf Toren hat Hansa die zweitschlechteste Offensive der Liga. Als Team haben sich die Rostocker aber gesteigert, den verheerenden Saisonstart (fünf Niederlagen) mit elf Punkten aus den folgenden sechs Spielen längst korrigiert. Schalke und Stuttgart konnten Hansa nicht in die Knie zwingen. Wird es Werder gelingen?

 

von Enrico Bach

 

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