Vorbericht: Magaths völlig neue Wölfe werden lauern

Es gilt etwas gerade zu rücken: Wolfsburgs neuer Sportverantwortlicher Felix Magath konnte noch kein Heimspiel gewinnen.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Felix Magath, Trainer des VfL Wolfsburg, hat ein Déjà-vu: Er fühlt sich an den 3. Spieltag erinnert. Damals hatte der VfL den FC Schalke zu Gast, nach einer 1:3-Heimpleite gegen Bielefeld zum Saisonauftakt und einem Auswärtssieg mit dem gleichen Ergebnis beim MSV Duisburg. "Mit Bremen kommt wieder einer der Meisterschaftsfavoriten zu uns", sagt Magath, am Dienstag, 25.09.2007, um 20 Uhr ist es soweit. Und wieder hat Wolfsburg zuvor ein Heimspiel verloren (1:2 gegen Karlsruhe) und danach mit dem selben Ergebnis auswärts gewonnen. Edin Dzeko und Jacek Krzynowek schossen in Cottbus das 2:1 heraus.

 

Wolfsburg investiert in Magath, Magath investiert in aller Welt

 

"Hoffentlich haben wir damit klar gemacht, dass die Schwächephase vorbei ist", hofft sagt Magath. Sein Team ist derzeit 12. der Bundesliga-Tabelle, naturgemäß sind die Ansprüche bei der VW-Tochter VfL deutlich höher. Allein der Name Magath bürgt ja für Trainer-Qualität, mit dem FC Bayern holte er 2005 und 2006 das Double. "Die Wolfsburger haben sich für die Zukunft viel vorgenommen, viel investiert und hohe Ziele ausgegeben", weiß auch Werders Cheftrainer Thomas Schaaf. "Dementsprechend sind auch die Erwartungen gestiegen. Mit Felix Magath wollen sie neuen Schwung aufnehmen." In Wolfsburg schenkt man dem Ex-Werder-Trainer Vertrauen in außergewöhnlich großem Umfang: Magath ist nicht nur Cheftrainer seit dieser Saison, sondern auch geschäftsführender Sportdirektor.

 

In dieser Funktion hat er die Mannschaft, die in den letzten beiden Spielzeiten als 15. jeweils sehr knapp am Abstieg vorbei schrammte, völlig neu strukturiert. 14 Spieler verließen Wolfsburg, unter ihnen die teils langjährigen Stützen Miroslav Karhan (zu Mainz 05), Diego Klimowicz (Borussia Dortmund), Mike Hanke (Hannover 96), Juan Carlos Menseguez (San Lorenzo de Almagro/Argentinien) und Kapitän Kevin Hofland (Feyenoord Rotterdam). Sehr umtriebig machte sich Magath auf die Suche nach Ersatz und fand kreative Lösungen: Vlad Munteanu und Sergiu Radu kamen aus Cottbus, Ashkan Dejagah konnte man von Hertha BSC weglocken. Ricardo Costa fand vom FC Porto den Weg nach Niedersachsen, auch Abwehrkollege Jan Simunek (Sparta Prag), Mittelfeldmann Josué (Sao Paulo), sowie die Stürmer Grafite (Le Mans) und Dzeko (FK Teplice) kamen aus dem Ausland nach Wolfsburg. Über 25 Millionen Euro investierte der VfL, der überwältigende Teil dieser Summe ging für diese Spieler über den Tisch. Eingeschlagen hat freilich noch keiner von ihnen, der beste Torschütze ist Jacek Krzynowek, dessen linke Klebe schon dreimal zugeschlagen hat. Besonders schwer wiegt sicher der Ausfall von Ricardo Costa. Dem neuen Abwehrchef riss beim Pokalerfolg in Würzburg (4:0) das Kreuzband.

 

Acht Werder-Siege in dreizehn Pflichtspielen in Wolfsburg

 

Seitdem blieb der VfL nie mehr ohne Gegentor, allerdings erzielte er auch in jedem Spiel mindestens einen Treffer. Das war in der Vorsaison noch ganz anders, da mussten die Wolfsburger Fans in zehn Spielen auf Torjubel verzichten (Werders nur in vier), unter anderem beim Saisonausklang in der Volkswagen Arena gegen Bremen. Markus Rosenberg erzielte damals beide Tore zum letztlich wertlosen 2:0-Erfolg. Es war im zehnten Heimspiel die fünfte Niederlage in der Wolfsburger Bundesliga-Geschichte gegen die anderen Grün-Weißen, die auch im DFB-Pokal schon dreimal beim VfL triumphierten. Vor drei Jahren gewann Wolfsburg mit 2:1 im Weser-Stadion und damit das letzte Mal gegen Werder.

 

Es ist an der Zeit, diese sieglose Zeit zu beenden, findet man in der VW-Stadt. Thomas Schaafs Überlegungen ("Gegen Cottbus haben sie mit einer Spitze gespielt und drei offensiven Mittelfeldspielern dahinter. Mal sehen, ob sie jetzt zu Hause ein bisschen offensiver agieren.") gehen wohl in die richtige Richtung. Felix Magath hat schon angekündigt, "nach vorn orientierter zu spielen". Obwohl er beim Gegner kaum Schwächen ausmache, außerdem "ist Diego vielleicht der beste Spieler der Liga und mit Tim Wiese haben sie einen der stärksten Torhüter überhaupt." Thomas Schaaf erwartet einen lauernden Gegner. "Sie werden uns in Not bringen wollen", sagt er. "Sicher werden sie uns locken, um dann die Räume zu nutzen, die sich bieten." Die Antwort, die er seiner Mannschaft empfiehlt, liegt nach Madrid und Stuttgart auf der Hand: "Unser Spiel war in diesen Partien gut anzuschauen, damit wollen wir weitermachen." Trotz der derzeit elf Ausfälle – die Mannschaft hat schließlich hinlänglich bewiesen, dass sie mit immer neuen Nackenschlägen umzugehen weiß.

 

von Enrico Bach

 

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