Werder-VfB: Nach fünf Jahren endlich wieder ein Heimsieg?

Mario Gomez schoss in der Vorsaison 14 Tore für den VfB, zwei davon gegen Werder. Er ist auch in der neuen Saison schon wieder gut in Form.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Es ist fast genau ein Jahr her, da nahm für den VfB Stuttgart etwas ganz Großes seinen Anfang – in Bremen. Mit zwei Heimniederlagen sehr suboptimal gestartet, holten sich die Schwaben mit einem ganz großen Auftritt bei Werder ihre Zuversicht zurück. Nach einem Eigentor von Roberto Hilbert und einem tollen Heber von Mohamed Zidan lagen die Bremer schon mit 2:0 vorn, doch Hilbert machte seinen Fehler mit dem Anschlusstreffer wieder gut. Das war das Signal, Pavel Pardo und kurz vor Schluss Mario Gomez drehten das Spiel. Werder hatte mit dem 2:3 am 4. Spieltag der vergangenen Saison das fünfte der letzten sechs Heimspiele gegen den VfB wieder nicht gewonnen. Stuttgart verlor bis zur Winterpause nur noch eine Partie, so gesehen hat Werder seinen Anteil an der wundersamen Meisterschaft der Mannschaft von Armin Veh. Auch im Rückspiel taten die Grün-Weißen alles, um dem Gegner zu ordentlich Schwung für eine ganz starke Rückrunde zu verhelfen. Das 4:1 im Februar

war einer von zwölf Siegen des VfB nach der Winterpause, an Werder zog er am 31. Spieltag vorbei und machte mit einem 2:1 am 34. Spieltag gegen Cottbus alles klar. Im Pokalfinale scheiterte er knapp in der Verlängerung am 1.FC Nürnberg.

 

Durchwachsener Start hier wie dort

 

Am Samstag, 22.09.2007, um 15.30 Uhr geht es für Werder nun wieder gegen Stuttgart. Seit fünf Spielen gab es gegen diesen Gegner keinen Sieg, auch die Gesamtbilanz in der Bundesliga ist negativ: 27 Siegen stehen 29 Niederlagen gegenüber, bei 26 Unentschieden. Also gibt Cheftrainer Thomas Schaaf sicher nicht zufällig folgendes Ziel aus: "Schlauer sein als beim letzten Mal, erfolgsorientiert spielen, Punkte holen!" Punkte – das ist Mehrzahl, ein Unentschieden hilft Werder nach sieben Zählern aus den ersten fünf Spielen nicht weiter. Es war wirklich kein guter Start in die Saison, doch Geschäftsführer Klaus Allofs hat auch positive Aspekte ausgemacht. "Wir sind vier Punkte hinter dem Tabellenführer. Für die Probleme, die wir haben", findet er, "ist das ordentlich. Da ist noch einiges drin." Auch wenn Platz 13 für das Auge nicht so schön sei. Dort findet sich Werder wegen der Tordifferenz von -5 wieder, als letztes von sechs punktgleichen Teams. Auf der anderen Seite der Siebenpünkter steht der VfB, der mit einem Unentschieden gegen Schalke startete und danach seine beiden Auswärtsspiele in Berlin und Karlsruhe verlor (1:3 und 0:1), sich zuhause aber gegen Duisburg und Cottbus schadlos hielt (1:0 und 3:0). Das ergibt +1 Tore und Platz 9, mit dem beim Meister naturgemäß kaum jemand zufrieden sein möchte.

 

Den durchwachsenen Start muss man auch im Schwabenland zu einem guten Teil Verletzungspech und der späten Rückkehr einiger Nationalspieler zuschreiben. Denn Trainer Armin Veh und Sportdirektor Horst Heldt gelang es, die prägenden Figuren des Meisterteams am Neckar zu halten. Mit einer Ausnahme: Torhüter Timo Hildebrand sucht seit dem Sommer beim FC Valencia neue Herausforderungen. Weitere Abgänge wie Markus Babbel (Karriereende), Marco Streller (FC Basel), Daniel Bierofka (1860 München) und Jon Dahl Tommasson (FC Villareal) waren keine Stammspieler mehr. Das Team kommt demnach in dieser Saison noch stärker nach Bremen, denn man investierte in einige zweifellos sehr begabte Beine: Raphael Schäfer (aus Nürnberg) hütet mittlerweile den Kasten, Gledson (Hansa Rostock) soll in der Abwehr aufräumen und Yildiray Bastürk (Hertha BSC) soll nun, da er von einer langwierigen Verletzung genesen ist, Vorlagen liefern für die neuen Stürmer Ewerthon (Real Saragossa) und Ciprian Marica (Schachtjor Donezk). Der Rumäne ist der teuerste Einkauf der VfB-Geschichte, hat in fünf Einsätzen aber noch nicht getroffen, Ewerthon gelang gegen Cottbus sein erster Treffer.

 

Unglücklicher Champions-League-Auftakt hier wie dort

 

Bester Schütze ist mit zwei Toren schon wieder Mario Gomez, obwohl er wegen Verletzungen nur dreimal zum Einsatz kam. Schon in der letzten Saison war der "Fußballer des Jahres" mit 14 Toren Stuttgarts erfolgreichster Knipser. Auch beim 1. Champions-League-Spiel bei den Glasgow Rangers war es Gomez, der seine Farben in Führung brachte. Wie Werder verlor der VfB aber trotz starker Vorstellung am Ende mit 1:2. Thomas Schaaf lässt sich vom Ergebnis nicht blenden: "Ein Riesen-Kompliment an sie, sie haben ein beeindruckendes Spiel gezeigt. Sie haben ihren Gegner lange Zeit kontrolliert und hatten erhebliche Vorteile. Man hat von Glasgow lange nichts gesehen." Ganz so deutlich war es bei Werders Auftritt in Madrid nicht, aber Real hatte seine liebe Müh und Not mit den Bremern. "Ich hoffe, dass wir bei unserer Mannschaft gegen Stuttgart vieles von dem wieder finden, was wir auch gegen Real Madrid angeboten haben", sagt Schaaf. "Da konnte man sehen, dass diese Mannschaft etwas erreichen kann, wenn sie sich ein paar Tage zusammen vorbereiten kann." Am Samstag gegen Stuttgart, das auf Delpierre (Reha nach Patellasehnen-OP) und Hitzelsperger (Fußschmerzen) verzichten muss, wollen die Grün-Weißen wieder viel erreichen. Um die Tabellenplätze mit den zwei Ziffern so schnell wie möglich wieder hinter sich zu lassen!

 

von Enrico Bach

 

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.