Der BVB 06/07: Erst Talfahrt, dann Super-Endspurt
Vor der Auswärtspartie am Freitag, 14.09.2007, 20.30 Uhr in Dortmund geht das auch Werders Cheftrainer Thomas Schaaf so: "Uns erwartet ein schweres Spiel". Dabei hat die Borussia gerade in der letzten und der beginnenden neuen Saison die oben genannten Thesen bestätigt: Sie schwankt in ihren Leistungen enorm. Das war 2006/07 so, als man zwar Neunter wurde, zwischendurch aber eine Talfahrt auf Rang 17 inklusive zweier Trainerwechsel hinnehmen musste. Kurz vor Saisonschluss ging dagegen noch mal richtig die Post ab, als man nacheinander Berlin, Frankfurt, Wolfsburg und Schalke gegentorlos besiegte und dem königsblauen Erzrivalen ganz nebenbei die Meisterschaft verbaute. Und dieses Jahr? Geht es gleich so weiter! Das mit Robert Kovac, Mladen Petric, Diego Klimowicz, Giovanni Federico und Jakub Blaszczykowski verstärkte Team (wichtigste Abgänge: Ebi Smolarek und Christoph Metzelder) spielte eine starke Vorbereitung. Die großen Erwartungen hingen zum Saisonstart aber wie ein Klotz an den gelb-schwarz besockten Beinen – Aufsteiger Duisburg gewann 3:1 im Signal Iduna Park und Schalke legte allen Zorn in ein frenetisches 4:1 gegen den Nachbarn. Dann aber fing man sich wieder und klaute dem Osten sechs Punkte, mit einem 3:0 gegen schwache Cottbuser und einem glücklichen 1:0 bei Hansa Rostock.
Übrigens bestätigte sich auch der schlechte Heimtrend in dieser Zeit. Nur sechs Heimspiele gewann die Borussia in der letzten Saison und dann dieser Start gegen Duisburg. Doch besonders zuversichtlich macht diese Bilanz trotzdem niemanden, den Dortmundern ist immer alles zuzutrauen, nach schlechteren Spielen scheinbar erst recht. "Sie mussten beim letzten Spiel in Rostock einige brenzlige Situationen überstehen, aber sie haben diesem Druck standgehalten", hebt Thomas Schaaf also das Bemerkenswerte hervor. "Jetzt werden sie alles daran setzen, sich vor eigenem Publikum in ein positives Licht zu stellen. Das muss uns bewusst sein." Im April, am 29. Spieltag, fühlte sich auch Werder pudelwohl im ehemaligen Westfalenstadion. 2:0 gewann eine sehr abgezockte Elf hochverdient, die Tore schossen Miroslav Klose und Diego mit einem perfekten Freistoß. Im 39. Bundesliga-Spiel in Dortmund war das allerdings erst der neunte Sieg für Werder, drei davon in den letzten fünf Partien, 21 Partien gingen an die Gastgeber.