"Unbedingt Platz zwei" – K'lautern, Hamburg, Wolfsburg?

Riesenjubel vor einem Jahr: Am 34. Spieltag buchte Werder mit einem 2:1 in Hamburg das Ticket für die Champions League.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Es war eigentlich nicht Werders Saison, irgendwie aber doch. Selten hat eine Mannschaft mit ihrer Philosophie so übereinstimmend Experten und Fußballfreunde in allen Himmelsrichtungen begeistert. Selten hat ein Team so eine Vielzahl an hinreißenden Partien geboten, ohne am Ende belohnt zu werden. Überraschend: das frühe Aus im DFB-Pokal. Einfach schade: das so knappe Ende in der Champions League. Unglücklich: der geplatzte Finaltraum im UEFA-Cup. Als letztes Übel folgte vergangene Woche auch der Abschied aus dem Titelkampf in der Bundesliga. Dennoch hat Werder am Samstag, 19.05.2007, 15.30 Uhr beim VfL Wolfsburg ein attraktives Ziel vor Augen. Zu gewinnen gibt es die vierte Teilnahme an der Champions League in Folge. Die Qualifikationsspiele dafür sind längst erreicht, aber auch Platz zwei ist noch nicht aus der Welt.

 

Die Rechnung ist einfach: Gewinnt der FC Schalke, seinerseits noch mit vorsichtigen Titelhoffnungen und zwei Punkte vor Werder, sein Heimspiel gegen Arminia Bielefeld nicht, holt sich der Vizemeister mit einem Sieg in der Volkswagen-Arena erneut den zweiten Rang und kann die Königsklasse fest buchen. "Wir wollen diesen Platz unbedingt erreichen", sagt Geschäftsführer Klaus Allofs mit Nachdruck, "und gehen das mit aller Energie an. Es wäre fahrlässig, nicht da zu sein, wenn Schalke noch mal patzen sollte."

 

Abgesehen davon wäre der neunte Auswärtssieg auch so etwas wie ein angenehmer Nachgeschmack des feinen Fußballs, den die Grün-Weißen in der zu Ende gehenden Spielzeit boten. Cheftrainer Thomas Schaaf drückt es natürlich nüchterner aus: "Wir wollen ein gutes Spiel liefern, die Serie gut abschließen." Die Voraussetzungen dafür findet er günstig, der Gram über verpasste Chancen scheint abgeschüttelt. "Natürlich ist man enttäuscht, wenn man sich ein Ziel gesetzt und es nicht erreicht hat. Das ist nachvollziehbar, hat aber nichts mit unserem Spiel am Samstag zu tun", versichert Schaaf und beruhigt weiter: "Wir sind nicht in ein Loch gefallen. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Luft raus ist. Die Mannschaft hat sehr gut trainiert."

 

Der Gegner aus Wolfsburg könnte Schaafs Mannen gelegen kommen. Die Elf von Klaus Augenthaler hat nicht nur die gleichen Lieblingsfarben wie der Gast aus Bremen – vor allem ist sie seit vergangenem Samstag aus dem Gröbsten raus. "Nach einem 0:2-Rückstand, der sie in eine wirklich kritische Lage gebracht hätte, haben sie noch den Ausgleich geschafft. Damit haben sie sich einiges gesichert", weiß Schaaf. Drei Punkte und 14 Tore sind die Wölfe der Alemannia und Mainz 05 voraus, das sollte reichen. Von den eigenen Ansprüchen ist das VW-Tochterunternehmen VfL damit aber weit entfernt, wie Kapitän Kevin Hofland einräumt: "Es gab eigentlich nichts zu feiern, wie haben unser Saisonziel nicht erreicht."

 

Wolfsburg hat durchaus internationale Ansprüche, denen es in einer seltsamen Saison auch einige Male sehr nah kam. Nach einem Drittel der Serie hatte man sich im vorderen Mittelfeld scheinbar etabliert, es folgten vier Niederlagen, unter anderem das 1:2 kurz vor Weihnachten in Bremen. Eine wechselhafte Rückrunde ohne Auswärtssieg schien am 28. Spieltag ein gutes Ende zu nehmen, der VfL war Siebenter. Seitdem hat die Mannschaft aber nicht mehr gewonnen, rasant ging es abwärts bis auf Rang 15.

 

"Sie wollen es nicht mehr eng werden lassen und ihren Fans einen positiven Abschluss bieten", glaubt Thomas Schaaf an einen ausreichend motivierten Gegner. Kevin Hofland bestätigt: "Das ist unsere Pflicht!" Seine Spieler warnt Schaaf vor allem vor "langen Bällen auf Diego Klimowicz, der für seine Kollegen ablegen wird" und vor Jacek Krzynowek, "der über einen guten Schuss verfügt". Auch auf Marcelinho sollte die Defensivabteilung Acht geben. Der Bundesliga-Rückkehrer, Mitte Januar verpflichtet, drückte dem VfL-Spiel mit fünf Toren und acht Vorlagen sofort seinen Stempel auf.

 

Werders Bilanz in Wolfsburg stimmt optimistisch: In den letzten drei Spielen dort gab es zwei Siege und ein Unentschieden. Die Bremer sollten aber vor allem auf den 34. Spieltag Bezug nehmen. Letzte Saison gab es zum Ausklang das spektakuläre 2:1 in Hamburg, im Jahr davor sprang man mit dem gleichen Ergebnis in Kaiserslautern noch von Platz fünf auf drei und damit in die Champions-League-Qualifikation gegen Basel. Was gibt es da mehr zu sagen als: Dreimal ist Bremer Recht!

 

von Enrico Bach

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