"Wir wollen nach der Bundesliga-Pause die Sicherheit in unserem Spiel wiederfinden", sagt Schaaf. Sicherheit im Auftreten, Sicherheit im Kombinationsspiel, aber auch Sicherheit in der eigenen Deckung, gegen die munteren Brandenburger, die flink und unberechenbar ihren Gegner zu piesacken wissen. Schmerzlich erfahren haben das erst vor kurzem Borussia Dortmund und Hertha BSC Berlin, die in ihren heimischen Riesen-Arenen den vermeintlich "kleinen" Cottbusern unterlagen (der BVB mit 2:3, Hertha mit 0:1 am letzten Spieltag). "Sie halten immer wieder schwierigen Situationen stand und können immer den entscheidenden Treffer machen", folgert Schaaf anerkennend. Auch im Hinspiel im Weser-Stadion hatte Energie sich mit einer engagierten Leistung und einem Traumtor von Francis Kioyo eine Punkteteilung ertrotzt. Was sie stark macht? "Kampfkraft, Begeisterung und Einsatzwillen" – auch das ist eine respektvolle Aufzählung von Schaaf. Die Cottbuser sind unbequem, das ist in der Liga schon seit ihrer ersten Bundesliga-Saison 2000/01 bekannt. Gerade in ihrer kleinen Trutzburg "Stadion der Freundschaft" ist das Dagegenhalten oberste Kickerpflicht. "Sie haben durch den Sieg in Berlin Selbstvertrauen gewonnen und werden uns das Leben sehr schwer machen, gerade mit der Unterstützung durch das Publikum" – Schaaf fürchtet das nicht, er weiß es: "Man darf da nicht überrascht sein."
Im Verlauf der Saison hat Cottbus allerdings immer wieder überraschen können, in der Tabellenkurve wechseln beständig Berge und Täler. "Man darf Cottbus nicht abschreiben", sagt Thomas Schaaf, "sie wurden immer wieder als Absteiger gehandelt und haben sich immer wieder gewehrt. Sie bleiben im Rennen." Gerade nach drei Siegen aus den letzten vier Spielen. Die Garanten, die für Platz 11 und vier Punkte Vorsprung vor der roten Zone stehen, heißen in der Offensive Vlad Munteanu und Sergiu Radu, die zusammen schon auf 19 Saisontore kommen. Doch auch die Defensive um Torwart-Ikone Tomislav Piplica stellte ihre Bundesligatauglichkeit schon unter Beweis. Wie Werder blieb Energie bereits sieben Mal ohne Gegentor.