Gegen unbequeme Cottbuser: Sicherheit vor Leichtigkeit

Ob Per Mertesacker am Samstag wieder auf Francis Kioyo, Torschütze des Cottbuser Tores im Hinspiel, trifft, ist noch unklar. Der Stürmer brach am Donnerstag das Training ab.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Wenn am Samstag, 31.03.2007, 15.30 Uhr mit dem Anpfiff des Spiels in Cottbus für Werder die Länderspielpause endet, hat der Tabellenzweite eine äußerst unangenehme Aufgabe zu bewältigen. Energie hat eine ausgeglichene Bilanz gegen Werder (sieben Spiele, drei Siege, drei Niederlagen, ein Unentschieden)! Im "Stadion der Freundschaft" hat Werder schon zweimal alle Punkte zurück lassen müssen. Da verwundert es kaum, dass Werders Cheftrainer Thomas Schaaf zurückhaltend bleibt, mit keinem Wort auf die viel beschworene "Rückkehr zur Leichtigkeit" eingeht, sondern ein Ziel für diese Partie in den Mittelpunkt stellt: Sicherheit.

 

"Wir wollen nach der Bundesliga-Pause die Sicherheit in unserem Spiel wiederfinden", sagt Schaaf. Sicherheit im Auftreten, Sicherheit im Kombinationsspiel, aber auch Sicherheit in der eigenen Deckung, gegen die munteren Brandenburger, die flink und unberechenbar ihren Gegner zu piesacken wissen. Schmerzlich erfahren haben das erst vor kurzem Borussia Dortmund und Hertha BSC Berlin, die in ihren heimischen Riesen-Arenen den vermeintlich "kleinen" Cottbusern unterlagen (der BVB mit 2:3, Hertha mit 0:1 am letzten Spieltag). "Sie halten immer wieder schwierigen Situationen stand und können immer den entscheidenden Treffer machen", folgert Schaaf anerkennend. Auch im Hinspiel im Weser-Stadion hatte Energie sich mit einer engagierten Leistung und einem Traumtor von Francis Kioyo eine Punkteteilung ertrotzt. Was sie stark macht? "Kampfkraft, Begeisterung und Einsatzwillen" – auch das ist eine respektvolle Aufzählung von Schaaf. Die Cottbuser sind unbequem, das ist in der Liga schon seit ihrer ersten Bundesliga-Saison 2000/01 bekannt. Gerade in ihrer kleinen Trutzburg "Stadion der Freundschaft" ist das Dagegenhalten oberste Kickerpflicht. "Sie haben durch den Sieg in Berlin Selbstvertrauen gewonnen und werden uns das Leben sehr schwer machen, gerade mit der Unterstützung durch das Publikum" – Schaaf fürchtet das nicht, er weiß es: "Man darf da nicht überrascht sein."

 

Im Verlauf der Saison hat Cottbus allerdings immer wieder überraschen können, in der Tabellenkurve wechseln beständig Berge und Täler. "Man darf Cottbus nicht abschreiben", sagt Thomas Schaaf, "sie wurden immer wieder als Absteiger gehandelt und haben sich immer wieder gewehrt. Sie bleiben im Rennen." Gerade nach drei Siegen aus den letzten vier Spielen. Die Garanten, die für Platz 11 und vier Punkte Vorsprung vor der roten Zone stehen, heißen in der Offensive Vlad Munteanu und Sergiu Radu, die zusammen schon auf 19 Saisontore kommen. Doch auch die Defensive um Torwart-Ikone Tomislav Piplica stellte ihre Bundesligatauglichkeit schon unter Beweis. Wie Werder blieb Energie bereits sieben Mal ohne Gegentor.

 

Die Ausrichtung der Grün-Weißen soll dementsprechend ausfallen: "Wir wollen unserem Spiel treu bleiben", fordert Schaaf und denkt dabei wohl an die spielerische Klasse seines Teams. Auf Cottbuser Nadelstiche soll die Mannschaft aber auch vorbereitet sein: "Wir dürfen nicht viel zulassen und müssen sicher spielen." Da ist sie wieder, die Sicherheit. Sie soll den Grundstein legen für ein erfolgreiches Wochenende. Am Samstagnachmittag steigt zeitgleich in München der Schlager zwischen Bayern und Tabellenführer Schalke. Thomas Schaaf beschäftigt sich damit laut eigener Aussage nicht: "Wir sind nur auf unser Spiel konzentriert, dort ist es wichtig, eine gute Leistung zu zeigen." Er hätte sowieso genug zu tun, die Mannschaft einzustimmen, die sich in dieser Woche in alle Winde zerstreut hatte. "Wir müssen unsere eigenen Ziele erreichen, dann könnten wir uns auch über ein gutes Ergebnis in dem anderen Spiel freuen", setzt Schaaf klare Prioritäten.

 

Sein Personal vervollständigte sich im Laufe des Donnerstags wieder, alle Nationalspieler kehrten nach Bremen zurück. Naldo, Diego, Hugo Almeida und Markus Rosenberg trainierten schon wieder mit der Mannschaft. Die am Mittwochabend noch aktiven Daniel Jensen, Clemens Fritz und Petri Pasanen regenerierten sich und sind am Freitag wieder dabei. Christian Schulz (nach Muskelverletzung) wird dann ebenfalls wieder im Mannschaftstraining zurück erwartet und bleibt ein Thema für Cottbus. Dagegen wird Peter Niemeyer (Sprunggelenksverletzung) wohl nicht dabei sein können, ebenso wie Kevin Schindler (Muskelfaserriss). Auch Cottbus-Trainer Petrik Sander ist nicht sorgenfrei beim Blick in die Kabine: Sergiu Radu und Ervin Skela trainierten nach Krankheit am Donnerstag erstmals wieder und sind nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, hinter Igor Mitreski, Francis Kioyo und Mariusz Kukielka stehen für Samstag ebenfalls Fragezeichen, Zoltan Szelesi und Stiven Rivic fehlen gesperrt.

 

von Enrico Bach

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