Das bloße Aufladen der Akkus reicht da nicht aus, Werder muss auch zurück zu seinem Stil finden. Diesen hatte Thomas Schaaf beim letzten Spiel in Mönchengladbach schon aufblitzen sehen und am Samstag soll er noch heller leuchten: "Wie in weiten Teilen der zweiten Halbzeit in Gladbach wollen wir auch gegen Bochum nicht passiv sein, sondern aktiv und bestimmend, zusätzlich noch mit dem nötigen Druck zum Abschluss." Dabei soll freilich nicht die Verteidigung des eigenen Tores vergessen werden, was Schaaf am Donnerstag noch einmal anmahnte: "Unser Defensivverhalten war zuletzt nicht ausreichend, da gibt es nichts zu beschönigen. Wir konnten uns genug wehren, haben da nicht genug geleistet."
Den Tabellen-Fünfzehnten erwartet Schaaf mit schnellem Konterfussball, der schon einige Bundesliga-Mannschaften in Schwierigkeiten gebracht habe: "Bochum spielt auswärts oft freier und stärker als zuhause". Immerhin elf seiner 24 Punkte hat der VfL in fremden Gefilden eingesammelt, in Hannover gewann das Team von Trainer Marcel Koller mit 2:0 und blieb zuletzt drei Mal in Folge in München, Cottbus (beide Spiele 0:0) und Bielefeld (3:1) auswärts ohne Niederlage. Schaaf hebt respektvoll den griechischen Stürmer Theofanis Gekas aus der Mannschaft hervor, der "sehr weite Wege geht", die ihn schon zehn Mal in dieser Saison jubelnd vom Tor weg geführt haben. Der zweitbeste Torschütze der Gäste wird am Samstag fehlen: Zvjezdan Misimovic hat beim 2:2 gegen Aachen am vergangenen Wochenende die fünfte gelbe Karte gesehen, noch ist unklar, wer ihn ersetzt. Kandidaten sind Tommy Bechmann, Joel Epalle und Ivo Ilicevic. Die Defensivkräfte Christoph Dabrowski, Benjamin Lense und Oliver Schröder trainierten in dieser Woche nur eingeschränkt, werden aber wohl zur Verfügung stehen.