Dass die nackte Statistik aber kein Grund für Überheblichkeit ist, ist bei Werder jedem klar. Gemessen an seinem bisherigen Programm hat sich der Aufsteiger gut geschlagen, zog zuletzt auswärts gegen die Topteams Bayern München (0:4), Schalke 04 (0:3) und Hamburger SV (0:2) nicht unerwartet den Kürzeren. In der heimischen MSV-Arena waren die „Zebras“ deutlich stärker und konnten zwei Heimsiege gegen Nürnberg (1:0) und Wolfsburg (1:0) verbuchen. Das letzte Heimspiel gegen den 1. FC Köln fiel dem plötzlichen Wintereinbruch zum Opfer und soll am 6. Dezember nachgeholt werden.
Klose und Klasnic fallen weiter aus
In Bremen ist die Erwartungshaltung nach zuletzt berauschenden Auftritten im Weser-Stadion mit den Kantersiegen gegen Nürnberg (6:2), Frankfurt (4:1) und Wolfsburg (6:1) natürlich groß. Wofür Thomas Schaaf Verständnis hat: „Das ist schon in Ordnung so. Wir wollen schließlich wieder ein gutes Spiel zeigen, wieder offensiv auftreten und unsere Defensivfehler minimieren.“ Auf sein kongeniales Sturmduo Miroslav Klose und Ivan Klasnic muss Werders Cheftrainer dabei jedoch weiter verzichten. Beide befinden sich nach ihren Verletzungen erst im Lauftraining, ein Einsatz gegen Duisburg käme noch zu früh. Fehlen wird zudem Torsten Frings, der nach seiner Gelb-Roten Karte auf Schalke für ein Spiel gesperrt ist. „Wir werden voraussichtlich wieder einen Kader mit 16 Spielern zur Verfügung haben“, erklärte Schaaf.
Pasanen und Lagerblom wieder im Kader
Dazu werden voraussichtlich auch die Finnen Petri Pasanen und Pekka Lagerblom gehören. Hinter dem Einsatz des Brasilianers Naldo, der das Training am Donnerstag wegen Schmerzen in der linken Schulter abbrechen musste, steht hingegen ein großes Fragezeichen.
Im Sturm zieht Schaaf eine Variante mit dem 19-jährigen Aaron Hunt neben Nelson Valdez in Betracht. Aber auch wenn der Trainer sich für nur eine „echte Spitze“ entscheiden sollte: In jedem Fall bekommen es die Werderaner mit einer kompakten MSV-Defensive zu tun. „Norbert Meier hat vor einigen Wochen von einer Vierer- auf eine Dreierkette umgestellt, damit hat seine Abwehr an Sicherheit gewonnen“, so Schaaf.
Neben dem Coach der Duisburger, der von 1981 bis 1989 insgesamt 242 Bundesligaspiele für Werder bestritt, darf sich das Bremer Publikum auch auf ein Wiedersehen mit Rechtsverteidiger Razundara Tjikuzu freuen. Der 25-jährige Namibier, der von 1996 bis 2002 an der Weser kickte, ist derzeit auf dem besten Wege, sich bei seinem neuen Verein einen Stammplatz zu erkämpfen.
Übrigens: Wer noch kein Ticket für das Spiel hat, kann noch kurzfristig zugreifen. Laut Auskunft von Mediendirektor Tino Polster waren am Donnerstag noch 1.500 Karten für den Heimbereich im Weser-Stadion zu haben.
von Kevin Kohues