Dass die Begegnung am Samstag ein harter Kampf wird, darüber sind sich bei Werder alle einig. Miroslav Klose erklärt: "Wir haben im Pokal gesehen, dass die Mannschaft von Wolfsburg gut nach vorn spielen kann und teilweise unberechenbar ist. Ihre Stärke liegt ganz klar in der Offensive. Für die Niederlage im Pokal wollen sie jetzt bestimmt Revanche." Respektvoll äußert sich auch Teamkollege Christian Schulz: "Die Wolfsburger sind stark und stehen sehr kompakt. Da müssen wir erst einmal durchkommen." Der Nationalspieler fügt aber hinzu: "Trotzdem sind wir der haushohe Favorit."
Mit diesem großen Selbstvertrauen ausgerüstet, wollen die Hausherren auch eine weitere Bilanz zu ihren Gunsten verändern. In bisher 16 Bundesliga-Begegnungen der beiden Teams hat Werder bisher sieben Siegen, zwei Unentschieden und sieben Niederlagen aufzuweisen. Jetzt wollen die Bremer den achten Dreipunkterfolg einfahren. "Wir hatten vor der Pause ein negatives Erlebnis mit der Niederlage in München. Das wollen wir nun unbedingt im eigenen Stadion wieder gut machen", so Schulz, der nach der Qualifikation für die U 21-EM mit der DFB-Auswahl hoch motiviert die weiteren Aufgaben angeht.
Auch Cheftrainer Thomas Schaaf hat für die kommende Begegnung hohe Erwartungen: "Wir wollen in der Bundesliga unsere Position verbessern, das ist der Plan für Samstag. Wolfsburg wird uns viel abverlangen. Daher müssen wir wieder alles bieten, unseren guten Spielfluss und vor allem die Sicherheit am Ball."
Die Wolfsburger gehen mit Personalsorgen in die Partie am Wochenende. Auf Grund einer Gelb-Rot-Sperre muss Verteidiger Kevin Hofland aussetzen. Des Weiteren fehlt der Argentinier D´Alessandro nach einem Muskelfaserriss. Der Spielmacher der Wolfsburger befindet sich momentan noch im Aufbautraining. Werder-Coach Thomas Schaaf weiß: "Damit fehlt den Wolfsburgern ein Spieler, der für sehr viel Bewegung in der Offensive sorgt." Doch Gefahr lauert nicht nur vom Argentinier im Team. Schaaf weiter: "Klimowicz und Hanke sind sehr gefährlich, besonders bei Standardsituationen. Aber auch sonst werden die Wolfsburger mit langen Bällen auf die beiden Stürmer agieren, die ihre nachrückenden Kollegen mit Kopfball-Ablagen ins Spiel bringen."
Auf der Jagd nach guten sportlichen Bilanzen liegt das Hauptaugenmerk für die Bremer vor allem auf der Abrechnung nach 90 Minuten. Dabei wollen die Werderaner aus dem Pokal-Krimi vor dreieinhalb Wochen lernen. Damals hieß es nach 90 Minuten nur 1:1. "Wir müssen versuchen, das Spiel diesmal früher zu entscheiden, denn am Samstag können wir uns nicht auf das Elfmeterschießen verlassen. Wir hatten im Pokalspiel sehr gute Chancen, wovon wir aber zu viele vergeben haben", merkte Mannschaftskapitän Frank Baumann an. Cheftrainer Thomas Schaaf formuliert es ähnlich: "Wir haben im Pokal-Spiel gesehen, dass das eine sehr spannende Begegnung werden kann, wenn die Wolfsburger wieder so aktiv mitspielen. Daher müssen wir am Samstag unsere Möglichkeiten besser nutzen, um Ruhe in die Mannschaft zu bringen und die drei Punkte zu holen."
An das Pokalspiel erinnern sich auch die "Wölfe". Mittelfeldspieler Pablo Thiam sagte ganz klar: "Bremen ist der Favorit, wir sind Außenseiter. Doch im Gegensatz zum Pokal kann man sich am Samstag mit einem Unentschieden zufrieden geben." Teamkollege Maik Franz hat nach den Erfahrungen im Pokal alle drei Punkte im Visier: "In Bremen haben wir gezeigt, dass wir auch einen Rückstand aufholen können. Die Moral der Mannschaft stimmt. Hoffentlich klappt es am Samstag."
von Juliane Schramm