Das sieht auch Geschäftsführer und Sportdirektor Klaus Allofs so: „Die beste Vorbereitung auf das ‚Finale‘ beim FC Valencia wäre ein Sieg in Freiburg.“ Apropos Sieg: Den gab es nach vier weniger erfolgreichen Partien in Folge zuletzt vor einer Woche beim 2:0 gegen Borussia Dortmund. Was dieser wichtige „Dreier“ wert war, wird man aber erst am Samstag um etwa 17.15 Uhr sehen. Nur mit einem positiven Ergebnis im badenova-Stadion wären die Grün-Weißen in der Meisterschaft wieder „dick im Geschäft“. „Wir haben in der Bundesliga einige Punkte liegen lassen, aber noch ist nichts zu spät. Mit zwei Siegen gegen Freiburg und Kaiserslautern hätten wir eine hervorragende Ausgangsbasis und könnten in der Rückrunde richtig angreifen“, sagt Thomas Schaaf.
Valdez in der Liga noch gesperrt
Voll angreifen kann Ivan Klasnic derzeit noch nicht. Der kroatische Nationalstürmer laboriert an den Folgen einer Schultereckgelenkssprengung und steht Werder am Samstag aller Voraussicht nach nicht zur Verfügung. Nachdem auch Nelson Valdez (Rotsperre) nicht spielen kann, spricht vieles für das Sturmduo Klose/Charisteas. Im Defensiv-Bereich hat der Trainer dagegen die Qual der Wahl. Besonders der lange verletzte Frank Fahrenhorst dürfte die spielfreie Woche dazu genutzt haben, um auch den letzten Trainingsrückstand auf die Kollegen aufzuholen. Ein Einsatz von Beginn an käme für „Fahne“ aber vermutlich noch zu früh.
Der SC Freiburg steht in der Bundesliga mit dem Rücken zur Wand. 15 Spiele, 10 Punkte, Platz 17 – das sind die Zahlen, die die Talfahrt der einstigen „Breisgau-Brasilianer“ auf den Punkt bringen. Vor allem vor eigenem Publikum zeigte das Team von Trainer Volker Finke ungewohnte Schwächen. Die Abwehr um Nachwuchs-Hoffnung Sascha Riether präsentierte sich häufig unkonzentriert und wenig sattelfest, im Angriff wurden zu viele Chancen ausgelassen. „Die Lage war schon lange nicht mehr so unerfreulich wie im Augenblick“, sagt Kapitän Richard Golz mit Blick auf die Tabelle. „Verloren ist aber noch lange nichts, dafür haben wir zuviel Potenzial in der Mannschaft“, schiebt der Keeper kämpferisch hinterher.
1000 Werder-Fans in Freiburg mit dabei
Bei Werder weiß man sehr wohl um die prekäre Situation bei den Badensern: „Sie strotzen derzeit sicher nicht vor Selbstvertrauen, aber das kann sich ganz schnell ändern“, warnt Thomas Schaaf, der folgende Marschroute für seine Spieler ausgibt: „Wir müssen die Zweikämpfe gewinnen, dann können sie auch nicht ihr gefährliches Kombinationsspiel aufziehen.“ Die grün-weißen Profis können sich selbst im tiefsten Südwesten der Republik der äußerst stimmgewaltigen Unterstützung von rund 1000 Werder-Fans sicher sein. Zur beidseitigen Hochstimmung fehlt jetzt nur noch ein Sieg.
Klaus Bellstedt