"Derby-Zeit" im Weser-Stadion: Werder empfängt den HSV

Wollen auch gegen den HSV jubeln: Micoud (l.) und Ismael
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Am kommenden Samstag, 30.10.2004, empfängt der deutsche Meister Werder Bremen am elften Bundesliga-Spieltag im heimischen Weser-Stadion den Hamburger SV. Der Rahmen für ein packendes und aufregendes Nordderby ist gesteckt: Die Arena wird mit 42.500 Zuschauern wohl ausverkauft sein. Hinzu kommt, dass sich beide Teams derzeit in guter Verfassung präsentieren.

 

Die Bremer haben durch den vielumjubelten Sieg beim VfB Stuttgart weiteres Selbstvertrauen getankt. „Erfolge sind immer hilfreich. Jetzt hat die Mannschaft noch mehr Sicherheit“, meint Sportdirektor Klaus Allofs im Hinblick auf den ewigen Klassiker gegen den Nord-Rivalen. Der „Big Point“ von Stuttgart hat die Grün-Weißen bis auf drei Punkte an Tabellenführer VfL Wolfsburg herangebracht. Mit einem Sieg gegen den HSV und möglichen Ausrutschern der Konkurrenz könnte man am Samstagabend sogar neuer Spitzenreiter werden. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

 

Charisteas und Borowski vor der Rückkehr

 

Cheftrainer Thomas Schaaf ist gegen die Hamburger nach der Roten Karte für Ludovic Magnin erneut zu Umstellungen gezwungen. Sehr gelegen kommt dem Coach, dass sich die Personalsituation indes weiter entspannt. Nachdem mit Ümit Davala und Daniel Jensen bereits zwei Spieler den Sprung in den Kader wieder geschafft haben, kehren am Samstag im Nordderby möglicherweise auch Angelos Charisteas und Tim Borowski in das Aufgebot des deutschen Meisters zurück. „Die Tendenz ist bei beiden positiv“, schätzt Thomas Schaaf die Einsatzchancen seiner zwei wiedergenesenen Profis ein.

 

Besonders gerne erinnert man sich bei Werder an das letzte Aufeinandertreffen mit dem HSV. Mit 6:0 schickte man die damals noch von Klaus Toppmöller trainierte Elf zurück an die Elbe und machte einen Riesenschritt in Richtung Titelgewinn. Der Stachel dieser historischen Derby-Pleite sitzt bei den „Rothosen“ immer noch tief. Werder ist gewarnt, zumal die Hamburger unter dem neuen Coach Thomas Doll zuletzt zwei Siege einfahren konnten. „Der HSV hat bei seinen Anhängern eine neue Euphorie entfacht, aber das ist nicht schlecht für uns. Schon deshalb, weil sie zuletzt überzeugen konnten, werden wir sie nicht unterschätzen“, so Schaaf.

 

Das neu gewonnene Selbstbewußtsein spiegelt sich auch in den Äußerungen der HSV-Profis wider: „Für uns geht die Saison jetzt erst richtig los“, sagte Sergej Barbarez nach dem 4:0-Kantersieg gegen den SC Freiburg unter der Woche. Noch vor zehn Tagen herrschte allerdings große Tristesse rund um das Trainingsgelände am Ochsenzoll. Mit sechs Niederlagen in den ersten acht Spielen hatte der HSV den schlechtesten Saisonstart seit 1963 hingelegt. Nach der 0:2-Pleite gegen Arminia Bielefeld und dem Sturz auf den letzten Tabellenplatz, entschied sich die Klubführung dazu, Toppmöller von seinen Aufgaben zu entbinden. Installiert wurde Thomas Doll, der in dieser Saison die Amateure der Hamburger in die Spitzengruppe der Regionalliga Nord führte. Und siehe da, der Doll-Effekt wirkte schon in Dortmund. Beim BVB gewann man überraschend mit 2:0.

 

Mpenza und Barbarez gut in Form

 

„Der HSV gehört, was die Qualität seiner Einzelspieler betrifft, sicher in die obere Hälfte der Tabelle“, schätzt Klaus Allofs das Leistungsvermögen der Hanseaten ein. Zwei Spieler aus dem Mannschaftsgefüge der Hamburger hebt Werder-Trainer Thomas Schaaf hervor: „Sie haben in allen Teilen hervorragende Akteure, aber mit Barbarez und Mpenza gibt es zwei Spieler, die eine Begegnung allein entscheiden können.“ Wohl wahr, nicht weniger als fünf der letzten sechs HSV-Tore gingen auf das Konto des Offensiv-Duos.

 

Natürlich geht es am Samstag im Weser-Stadion zwischen diesen beiden Teams um viel mehr als „nur“ drei Punkte. Wie immer im Derby steht eine Menge Prestige auf dem Spiel und nicht zuletzt geht es für manchen HSV-er immer noch um den inoffiziellen Titel der „Nummer eins im Norden“. Darüber zerbricht man sich auf Bremer-Seite allerdings schon seit geraumer Zeit nicht mehr den Kopf. Zahlen sprechen eben manchmal auch eine eindeutige Sprache.

 

Klaus Bellstedt

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