Beide Mannschaften standen sich in dieser Saison bereits zwei Mal gegenüber. Und beide Male hieß der Sieger Werder Bremen. In der Liga gewann das Team von Cheftrainer Thomas Schaaf das Hinspiel gegen die Wölfe mit 5:3, in der 2. Runde des DFB-Pokals setzte sich Werder im heimischen Weser-Stadion mit 3:1 n.V. gegen den VfB Wolfsburg durch. 12 Tore in zwei Spielen: Durchaus nachvollziehbar, dass Geschäftsführer Klaus Allofs am Sonntag in der Volkswagen-Arena wieder mit einem torreichen Spiel rechnet. "Beide Mannschaften sind offensiv ausgerichtet, da riecht es doch förmlich nach Toren", so Allofs.
Wolfsburg zu Hause eine Macht
Der VfL Wolfsburg ist in dieser Saison bislang hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Nach zwei Dritteln der Saison belegen die Niedersachsen in der Tabelle mit 31 Punkten Platz 10. Ein Grund hierfür ist die Auswärtsschwäche. Ganze vier ihrer 31 Punkte holte die Mannschaft von Cheftrainer Jürgen Röber in der Fremde. Umso beeindruckender liest sich dagegen die Heimbilanz: Von 12 Begegnungen konnten die Wölfe neun gewinnen, dabei erzielten sie 31 Tore. Nur die Bayern (32) und Werder (33) trafen zu Hause häufiger. Auch deshalb hat Thomas Schaaf vor der Aufgabe am Sonntag großen Respekt: "Wenn die Wolfsburger immer so spielen würden wie zu Hause, würden sie ganz oben in der Tabelle mitmischen. Das wird für uns eine große Herausforderung."
Werder-Coach Schaaf schätzt vor allem die Offensiv-Stärke des Gegners: "Mit Klimowicz und Petrov verfügt der VfL über zwei überdurchschnittliche Stürmer. Vor allem der schnelle Petrov weicht immer wieder auf die Flügel aus und schlägt von dort gefährliche Flanken vor das Tor. Die beiden Spitzen harmonieren prächtig. Da ist unsere Defensive gefordert." Ein Spieler des Gegners hat es Thomas Schaaf besonders angetan: "Andres D`Alessandro ist der alles überragende Spieler der Wölfe. An einem guten Tag kann der Spielmacher ein Spiel alleine entscheiden." In der Abwehr setzt Jürgen Röber gegen Werder vermutlich wieder auf eine Viererkette mit den beiden Innenverteidigern Biliskov und Routinier Schnoor. Auf den Außenpositionen könnten Sarpei und Weiser für den nötigen Druck nach vorne sorgen.
Davala und Magnin fallen weiter aus
Die Bremer, für die es der erste Auftritt in der neuen Volkswagen-Arena ist, treten die Reise nach Wolfsburg mit gesundem Selbstvertrauen an: "Wir haben uns von den Pokal-Strapazen gut erholt und wollen jetzt in der Liga weiter unseren Weg gehen. Jedes Spiel wird richtungsweisend", so Thomas Schaaf. Personell gesehen kann der Trainer, bis auf die weiter verletzten Ümit Davala und Ludovic Magnin, aus dem Vollen schöpfen. Für den türkischen Nationalspieler könnte - wie schon gegen Köln und Lübeck - Christian Schulz ins Team rücken. Ailton, Ivan Klasnic und Frank Baumann, die unter der Woche wegen kleinerer Blessuren im Training kürzer treten mussten, werden bis Sonntag allesamt wieder fit sein.
Werder wird auch in Wolfsburg wieder von einer großen Fangemeinde unterstützt. Rund 3.000 Anhänger wollen den Tabellenführer in der Volkswagen-Arena zum Sieg schreien.
Klaus Bellstedt