Werder verliert "kleines Nordderby" in Hannover mit 1:4

Torsten Frings erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich und damit sein drittes Saisontor vom Punkt. Der Kapitän ist damit der bislang erfolgreichste Torschütze der Werderaner.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werder Bremen verlässt drei Tage nach der 0:2-Heimpleite gegen Mainz 05 auch in Hannover als Verlierer den Platz. Nach mäßigem Beginn und einem unglücklichen Eigentor von Clemens Fritz, kamen die Bremer etwas besser ins Spiel und dank Torsten Frings per Elfer zum Ausgleich. In der zweiten Hälfte, in der Werder ein klarer Handelfmeter verwehrt wurde, brachten zwei individuelle Fehler die Grün-Weißen jedoch auf die Verlierer-Straße. In der Schlussminute erhöhte Hannover sogar noch auf 1:4.

 

Cheftrainer Thomas Schaaf stellte seine Mannschaft gegenüber der letzten Partie auf drei Positionen um und begann mit einem 4-2-3-1-System. Hugo Almeida und Marko Arnautovic saßen, anders als am Samstag, zunächst auf der Bank und Sandro Wagner begann als einzige nominelle Spitze. Im Mittelfeld rückten Philipp Bargfrede und Wesley zurück in die Startelf, während Tim Borowski nicht zum Einsatz kam.

 

Die Partie begann wenig spektakulär. Beide Teams neutralisierten sich zunächst im Mittelfeld und versuchten es daher meist mit langen Bällen. Die erste Torszene hatte Philipp Bargfrede, der es nach neun Minuten aus rund 25 Metern mit einem Distanzschuss versuchte, der allerdings knapp über den Kasten von 96-Schlussmann Florian Fromlowitz flog.

 

Fritz im Pech: Eigentor bringt Hannover in Führung

 

Zwei Minuten später fiel dann wie aus dem Nichts das 1:0 für die Gastgeber. Pogatetz köpfte eine von Rausch aus dem Halbfeld herein geschlagene Freistoßflanke aus halblinker Position in die Strafraummitte, wo der Ball von Clemens Fritz unglücklich mit dem Knie abgefälscht wurde. Der eigentlich ungefährliche Kopfball flog für Wiese unerreichbar in hohem Bogen in die kurze Ecke (11.).

 

Kurz darauf rauschte Stoppelkamp zehn Meter vor dem Tor an einer Hereingabe von Rausch vorbei (15.), ehe der auffällige Werder-Kapitän Torsten Frings eine erneute Freistoßflanke von Rausch aus der Gefahrenzone klärte (21.). In der Folge kamen die Bremer endlich besser ins Spiel und präsentierten sich zunehmend ballsicher. So führte Frings einen Freistoß an der Mittellinie schnell aus und spielte das Leder punktgenau auf Fritz, der die Kugel stark mit links aus der Luft holte und mit dem rechten Außenrist gegen die Latte schoss (27.). Drei Minuten später kam Mikael Silvestre nach einem Wesley-Eckball zum Kopfball, doch Haggui konnte vor seinem Keeper klären (30.).

 

Frings trifft einmal mehr vom Punkt

 

Die Partie nahm nun immer mehr Fahrt auf. Zunächst kam Hannovers Ya Konan im Strafraum völlig frei zum Schuss, nachdem Sebastian Prödl ausgerutscht war, doch Tim Wiese war auf dem Posten und lenkte den hohen Ball über das Tor (32). Zwei Minuten später schlug Marko Marin einen Freistoß von der Mittellinie lang in den Strafraum, wo Emanuel Pogatetz seinen österreichischen Landsmann Sebastian Prödl umriss und am Kopfball hinderte. Schiedsrichter Dr. Brych erkannte folgerichtig auf Strafstoß. Werders sicherster Elfmeterschütze Frings ließ sich die Chance nicht entgehen, verlud Fromlowitz und verwandelte sicher zum 1:1 (36.).

 

In der 40. Spielminute hätte Marin beinahe das Spiel gedreht, doch Fromlowitz konnte den 20-Meter-Schuss von Werders Nummer zehn gerade noch zur Ecke klären. Im direkten Gegenzug vergab Hannovers Abdellaoue nach starker Ya-Konan-Vorarbeit freistehend das 1:2, so dass es mit einem Remis in die Pause ging.

 

Die zweite Halbzeit begann nicht wie die erste aufgehört, sondern wie sie angefangen hatte: zerfahren. Die erste Gelegenheit hatte Wagner, doch die bis dahin einzige Werder-Spitze rutschte knapp an einer Frings-Hereingabe vorbei (51.). Auf der Gegenseite machten es die Gastgeber besser. Nachdem Bargfrede den Ball im Spielaufbau im Mittelfeld vertändelte, reagierten die 96er blitzschnell: Abdellaoue bediente Ya Konan, der alleine auf Werders Keeper zulief und den Ball aus etwa 13 Metern überlegt in die lange Ecke schob (53.).

 

Ausgerechnet „Schulle“ sorgt für die Vorentscheidung

 

Die Grün-Weißen bemühten sich in der Folge zwar das Spiel zu kontrollieren und hatten auch mehr Ballbesitz, schafften es aber kaum sich gute Torchancen zu erspielen. In der 63. Minute kam dann auch noch Pech dazu: Hannovers Moritz Stoppelkamp spielte den Ball klar mit der Hand, doch Schiedsrichter Brych verweigerte den Bremern den fälligen zweiten Elfmeter.

 

Elf Minuten vor dem Ende bescherte ein weiterer individueller Fehler den Gastgebern das vorentscheidende dritte Tor. Nachdem der eingewechselte Stindl den Ball in den Werder-Strafraum spielte, kam Prödl an den Ball, ließ ihn jedoch genau vor die Füße von Christian Schulz prallen. Der Ex-Bremer zog aus 20 Metern halblinker Position direkt ab und ließ Wiese mit seinem platzierten Linksschuss keine Abwehrchance (79.).

 

In den Schlussminuten bemühten sich die Werderaner zwar, doch fehlte, wie bei Wagners Schussversuch (80.), weiterhin die Durchschlagskraft. Statt noch einmal zu verkürzen, lief das Team von Chftrainer Thomas Schaaf nun in die Konter der Hannoveraner, so dass Abdellaoue und Ya Konan vor Ablauf der 90 Minuten noch zu zwei Großchancen kamen, die von Wiese (84.) und Silvestre (87.) vereitelt wurden. In der Nachspielzeit passierte es dann aber doch, Pinto schickte Abdellaoue auf die Reise, der im Eins-gegen-Eins gegen Wiese die Nerven behielt und den 1:4-Endstand markierte.

 

Christoph Muxfeldt

 

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