Alles wie gehabt in der Anfangsformation. Cheftrainer Thomas Schaaf vertraute jener ersten Elf, die zuvor die beiden 2:1-Siege über Hertha BSC und 1899 Hoffenheim auf den Weg brachte. Ihr gegenüber stand von Anpfiff an eine Mannschaft, die genau jene Marschroute aufnahm, die Coach Mirko Slomka ihr mit auf den Weg gegeben hatte: Die Roten waren bestrebt, sich nicht den Schneid abkaufen zu lassen, wehrhaft aufzutreten und auch in der Offensive zu agieren. Bis zur zehnten Minute gelang das. Von da an trat Werder auf den Plan. Und wie. Naldo schaufelte im Stile eines Spielmachers - in Bedrängnis cool die Übersicht bewahrend - einen punktgenauen Heber in den Strafraum auf Mesut Özil, der seinen Volley-Versuch jedoch nicht richtig ansetzen konnte und Florian Fromlowitz noch nicht in Not brachte.
Das sah keine 60 Sekunden später ganz anders aus. Fritz schwang einen Einwurf in den Strafraum auf die Brust Peter Niemeyers, drei 96-Akteure störten die Mitnahme und den anschließenden flach, leicht aufsetzenden Schuss des 26-Jährigen nicht - im kurzen Eck postiert, flutschte Fromlowitz der Ball aus spitzem Winkel abgegebene Ball dennoch unter Händen und Bauch zur Bremer Führung. Das brachte weitere Impulse für die nötige Sicherheit im Spielaufbau, im defensiven Zentrum bestachen zudem Torschütze Niemeyer und Kapitän Frings durch körperliche Präsenz und Kompromisslosigkeit. Hannover dagegen verlor sehendes Auges den Faden. Christian Schulz‘ unkonzentrierter Klärungsversuch rollte Marko Marin vor die Füße, ein Tempo-Dribbling zur Grundlinie, ein Blick, ein richtiger Gedanke, Mesut Özil postierte sich am Fünfmeterraum zur Abnahme bereit, bloß hatte ein Abwehrspieler im letzten Moment den Braten gerochen (16.). Das beeindruckte Werder allerdings gar nicht, wie nur 120 Sekunden später zu sehen. Özils Ecke wuchtete Naldo, der sich im Luftduell gleich gegen Durica und Eggimann durchsetzte, mit einem tollen Kopfball in die Maschen. Und die Bremer blieben dran, kombinierten zielgerichtet, während Hannover zusehends taumelte. Daran änderte auch der für Wiese problemlos zu haltende Schuss von Rausch nichts (23.).
Hannover taumelnd, Werder führt 4:0 zur Pause