Keine Liga-Langeweile: Werder schlägt Bochum 3:2

Torschützen unter sich: Naldo (r.) behauptet den Ball vor VfL-Stürmer Stanislav Sestak.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Aus 0:2 wurde 3:2: Drei Tage nach dem Pokal-Triumph beim HSV hat Werder Bremen in der Bundesliga nachgelegt und gegen den VfL Bochum ein schon fast verloren geglaubtes Spiel noch gedreht. Der schnelle VfL-Stürmer Stanislav Sestak schoss die Gäste mit einem Doppelpack in Führung (16./44.), dann zeigte Werder Moral. Hugo Almeida (55.), Naldo (70.) und Diego (78.) münzten die drückende Überlegenheit in der zweiten Halbzeit in Tore um.

 

Cheftrainer Thomas Schaaf entschied sich drei Tage nach dem Halbfinal-Triumph in Hamburg für die Rotation. Fritz, Boenisch, Özil und Pizarro saßen zunächst auf der Bank, stattdessen spielten Prödl, Tosic, Niemeyer und Rosenberg. Für den verletzten Kapitän Baumann (muskuläre Probleme) lief Tziolis auf.

 

Das Spiel begann aus Werder-Sicht mit einer Schrecksekunde. Imhof stieg Diego auf den Fuß, der Brasilianer musste behandelt werden, konnte aber weiterspielen. Die Grün-Weißen ergriffen gegen abwartende Bochumer von Beginn an die spielerische Initiative. Der erste gute Angriff gelang nach neun Minuten. Nach Zuspiel von Diego brachte Tosic vom linken Flügel eine gute Flanke ins Strafraumzentrum, wo Rosenberg in die Luft stieg, den Kopfball aber rechts am Tor vorbei setzte.

 

Sestak schlägt eiskalt zu, Teil 1

 

Auch danach zeigten sich die Bremer bemüht, wenn auch nicht so zielstrebig und „gallig“ wie im Pokal. Und in der 16. Minute wurden sie übel erwischt. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld setzte sich zunächst Pfertzel gegen Frings durch, dann gewann Sestak das Sprintduell mit Naldo und tunnelte auch noch den bis dahin beschäftigungslosen Tim Wiese – 0:1.

 

Werder verdaute den Schock schnell und spielte weiter nach vorne, blieb im Abschluss aber zu harmlos – so wie Diego nach schönem Direktspiel (19.) und Rosenberg nach Vorlagen von Almeida (21./32.). Der schwedische Nationalstürmer besaß auch in der 39. Minute eine gute Einschussmöglichkeit, zögerte aber zu lange und scheiterte schließlich aus spitzem Winkel an VfL-Torwart Fernandes.

 

Sestak schlägt eiskalt zu, Teil 2

 

Da war es natürlich hochgradig ärgerlich aus Bremer Sicht, dass die so zurückhaltenden Bochumer aus ihrer zweiten Konterchance prompt das zweite Tor machten. In der 44. Minute waren alle Bremer zu einer Ecke aufgerückt, Dabrowski fing den Ball ab und schickte Sestak auf die Reise, der Niemeyer austanzte, Tziolis davon lief – und ähnlich wie beim ersten Tor flach und eiskalt einschob.

 

Mit der Einwechslung von Mesut Özil für Torsten Frings kam zur zweiten Hälfte mehr Schwung ins bis dahin oft behäbige Bremer Spiel. Deutlich spürbar, dass die Grün-Weißen die Partie trotz ihrer vermeintlichen Bedeutungslosigkeit auf keinen Fall verlieren wollten. Und Özil führte sich prächtig ein, leitete mit einem tollen Pass in die Spitze auf Rosenberg den Anschlusstreffer ein. Der Schwede legte genau im richtigen Moment quer zu Hugo Almeida, der den Ball nur noch über die Linie zu drücken brauchte (55.).

 

Brasilianer drehen das Spiel

 

Werder war wieder da und wurde jetzt immer stärker – auch, weil mit Pizarro für Rosenberg und Fritz für Prödl weitere Stammkräfte in die Partie kamen. Für den Ausgleich aber sorgte Naldo. Der Brasilianer durfte unbedrängt in Richtung Strafraum spazieren, zog aus 16 Metern ab und sorgte mit einem platzierten Schuss ins rechte untere Eck für das 2:2 (70.).

 

Nun spielten nur noch die Grün-Weißen, die gefährlichen Konter der Bochumer blieben aus. Nach Diego-Pass hatte Özil bereits die Führung auf dem Fuß, doch seinen Linksschuss aus 15 Metern parierte Fernandes stark. Nach der anschließenden Ecke aber war auch der VfL-Torwart machtlos. Eine Flanke von Fritz pflückte Diego technisch perfekt aus der Luft und hämmerte den Ball aus sieben Metern trocken ins rechte Eck – ein Zaubertor (78.)!

 

Der Sieg hätte sogar noch höher ausfallen können, denn Diego war jetzt „heiß gelaufen“. Erst knallte er einen Freistoß an den linken Pfosten (84.), dann zwang er Fernandes mit einem Volleyschuss zu einer spektakulären Parade (85.). Fast hätte sich das Auslassen dieser Chancen noch gerächt, denn in der Nachspielzeit lag der Ball plötzlich im Bremer Tor. Der aufgerückte Schlussmann Fernandes hatte ihn eingeköpft, dabei aber im Abseits gestanden – zurecht kein Treffer. Der verdiente Sieger hieß Werder Bremen.

 

von Kevin Kohues

 

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