Unnötiges 1:2 - Werder verschenkt Punkte in Berlin

Bei der Kopfball-Bogenlampe von Josip Simunic zum Ausgleich streckte sich Tim Wieser vergeblich.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werder Bremen bleibt auch nach dem 28. Spieltag bei acht Auswärtspunkten stehen. Bei Hertha BSC Berlin verlor der Tabellenzehnte trotz einer 1:0-Führung mit 1:2. Per Mertesacker hatte sein Team in der 41. aus dem Gewühl nach einem Eckball heraus verdient in Führung gebracht. Josip Simunic konnte jedoch in der 71. Minute überraschend ausgleichen, bevor Raffael drei Minuten vor Schluss mit einem abgefälschten Schuss der Siegtreffer gelang.

Werder begann drei Tage nach dem UEFA-Cup-Triumph bei Udinese Calcio mit einer deutlich veränderten Elf: Clemens Fritz rückte für Petri Pasanen auf die linke Abwehrseite, Sebastian Prödl begann rechts. Im Mittelfeld spielten Aaron Hunt und Frank Baumann statt der

angeschlagenen Diego (muskuläre Probleme) und Mesut Özil (Knieprobleme). Der gegen Berlin regelmäßig starke Markus Rosenberg gab schließlich im Angriff den Nebenmann Claudio Pizarros.

Müder Beginn, dann kommt Hertha

Bei besten Bedingungen begann die Partie recht sommerlich, sprich: verhalten. Gojko Kacar schoss in Minute 3 aus zwölf Metern knapp übers Tor. Für Werder sorgte erstmals Naldo mit dem Kopf nach einer Ecke für Gefahr, wenn auch nicht für große (17.). Hertha war in dieser Phase die aktivere, die bessere Mannschaft. Beleg: Ein prima Solo von Gojko Kacar, der Abschluss trudelte knapp am Tor vorbei (22.), und ein Pfosten-Kopfball von Cicero, bei dem die Hintermannschaft etwas unbeteiligt wirkte (26.).

Doch nach einer halben Stunde sehr berechenbarer Bemühungen wachte Werder plötzlich auf und übernahm das Kommando. Zwar zogen die Grün-Weißen nicht gerade ein Power-Play auf, aber sie wurden ballsicherer, drückten Hertha immer weiter hinten rein und ließen hinten überhaupt nix mehr zu. Die erste gute Möglichkeit bot sich Frank Baumann in der 30. Minute, als er aus zehn Metern einen halbhohen Ball übers Tor setzte. Clemens Fritz mit seiner Flanke und Aaron Hunt mit einem klugen Kopfballableger hatten vorbereitet.

Werders Willen wird belohnt

Die nächste Chance bekam Alex Tziolis, der eine prima Frings-Flanke aus fünf Metern nebens Tor köpfte (36.). Auch Per Mertesacker mit einem Schlenzer (39.) und Sebastian Prödl mit einem harten Vollspannschuss

(41.) versuchten sich − bei Prödl musste Drobny alles geben, "Mertes" Schuss war einen Meter übers Tor geflogen. Zwei Minuten später machte er es besser: Nach der siebten Werder-Ecke durch Frings kam er im Fünfmeterraum an den Ball, drei Herthaner konnten nicht klären, man stocherte und stolperte und mit der Kugel fiel der lange Innenverteidiger zum 0:1 ins Tor.

Zur zweiten Halbzeit ersetzte Peter Niemeyer den in der ersten Halbzeit böse umgeknickten Aaron Hunt. Trotz nun also defensiverer Ausrichtung der Bremer wollte den Gastgebern weiterhin nichts Gefährliches einfallen. Die erste Gelegenheit bot sich sogar Werders Naldo, der sich am eigenen Strafraum gut befreite, mit Rosenberg einen Konter aufzog und dann im Sechzehner klar zu Boden gezogen wurde. Babak Rafati verweigerte den fälligen Elfmeter (48.). Danach plätscherte das Spiel vor sich hin, erst ein Schuss von Rosenberg näherte sich wieder dem Tor, der dem voraus gehende Konter über Tziolis hätte aber kreativer genutzt werden können (59.). Die vorerst letzte Bremer Chance war noch

einmal eine richtig gute: Torsten Frings und Alex Tziolis setzten nach genau einer Stunde Peter Niemeyer stark in Szene, aus sechs Metern köpfte der jedoch um Millimeter am Pfosten vorbei!

Statt 2:0 stand es zehn Minuten später 1:1: Nach einer Freistoßvariante kam Pal Dardai völlig unbedrängt links von der Grundlinie zum Flanken und fand Verteidiger Josip Simunic, der von Tziolis laufen gelassen wurde und, trotz Bewegung vom Tor weg, ins lange Eck köpfte (71.). Ein Tor aus dem Nichts, das Hertha Auftrieb gab. Sie beschäftigten Werder nun wieder mehr und erzwangen noch zwei Chancen: Erst köpfte Chermiti aus elf Metern an den Pfosten (83.). Dann luchste der Einwechsler Naldo an der Mittellinie den Ball ab, dribbelte weit durch die Werder-Hälfte und spielte zu Raffael weiter. Der Brasilianer zog aus 20 Metern ab und hatte Glück, das Per Mertesacker den Schuss unhaltbar für Tim Wiese zum 1:2 abfälschte (87.). Danach passierte nichts mehr − so hatte Werder nicht nur ein Gegentor aus dem Nichts bekommen, sondern am Ende gar ein ganzes Spiel aus dem Nichts verloren.

von Enrico Bach

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