35 Torschüsse reichen nicht: Bitteres 1:1 gegen Gladbach

Ein Tick fehlte meist: Bei dieser Kopfball-Chance von Hugo Almeida brachte Gohouri noch ein Bein dazwischen.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Mehr Torchancen hatte Werder Bremen selten – aber auch selten mehr vergeben. Gegen Borussia Mönchengladbach reichte es trotz drückender Überlegenheit nur zu einem 1:1 (0:0). Nach zahlreichen Möglichkeiten brachte Claudio Pizarro die Grün-Weißen nach 76 Minuten in Führung, doch die währte nicht lange. Mit der Brust traf Michael Bradley zum glücklichen Ausgleich (79.).

 

Pizarro gleich voll da

 

Nach abgelaufener Rotsperre kehrte Claudio Pizarro erwartungsgemäß in die Startelf zurück und stürmte anstelle von Markus Rosenberg. Ansonsten setzte Thomas Schaaf auf die Elf der Vorwoche. Nach verhaltener Anfangsphase mit leichten Vorteilen für die Gäste sorgte der Peruaner für die erste brenzlige Situation im Gladbacher Strafraum. Nach Eckball von der linken Seite visierte Pizarro per Kopf die rechte Ecke an, doch der Ex-Bremer Paul Stalteri rettete auf der Linie (8.).

 

Vier Minuten später hatte auch Sturmpartner Hugo Almeida eine gute Torgelegenheit. Mesut Özil bediente den Portugiesen mit einer Flanke von der linken Seite, Almeidas Direktabnahme verfehlte ihr Ziel jedoch um etwa einen Meter. Werder bekam das Spiel nun besser in den Griff, hatte deutlich mehr Ballbesitz und wurde immer zielstrebiger. Nach einem Ballverlust der Borussia im Mittelfeld schickte Frank Baumann Mesut Özil steil – vielleicht einen Tick zu steil. Trotzdem kam der Neu-Nationalspieler vor Torwart Logan Bailly an den Ball und umkurvte ihn, doch seine Flanke aus spitzem Winkel brachte keine Gefahr mehr (19.).

 

Grün-weißer Chancenwucher

 

Das Spiel nahm immer mehr Fahrt auf. Es folgte der bisher gefährlichste Gegenstoß der Gladbacher – Dorda zwang Wiese mit einem beherzten Linksschuss zur ersten guten Parade (23.). Werder drückte weiter aufs Tempo und erspielte sich nun Chancen im Minutentakt. Gohouri rettete vor dem einköpfbereiten Hugo Almeida (25.), Özil spielte nach hohem Ball aus dem Mittelfeld erneut Bailly aus, traf aber aus spitzem Winkel das leere Tor nicht (26.). Und Pizarros Schuss aus fünf Metern wurde von Bailly noch an den Pfosten gelenkt (28.) – die Bremer Führung wäre bereits zu diesem Zeitpunkt hoch verdient gewesen.

 

Die Grün-Weißen probierten es weiter, Bailly war längst der meistbeschäftigte und beste Gladbacher auf dem Platz. Auch mit einem Kopfball von Almeida war der Belgier (33.) nicht zu bezwingen. Almeida und Pizarro (36.) überboten sich nun im Auslassen bester Torchancen.

 

Gladbach-Coach Hans Meyer reagierte nach 40 Minuten mit einer personellen Umstellung. Der 35-jährige Altstar Oliver Neuville ersetzte den 18-jährigen Tony Jantschke – ein Stürmer kam für einen Mittelfeldspieler. Bis zur Pause blieb diese Maßnahme jedoch ohne Wirkung – ebenso wie die nun erlahmenden Bremer Angriffsbemühungen.

 

 

Anrennen, bis Pizarro trifft

 

Daran änderte sich im zweiten Durchgang zunächst nichts. Auch Thomas Schaaf entschied sich für einen Wechsel und brachte nach 54 Minuten Rosenberg für Almeida. Werder drückte fortan wieder, rannte an und erspielte sich eine hochkarätige Chance nach der anderen. Es war zum Haareraufen: Kopfball von Frings – Dorda rettet auf der Linie (58.). Lupfer von Tziolis – Bailly reckt noch eine Hand hoch und lenkt die Kugel zur Ecke (64.). Schuss von Rosenberg aus fünf Metern – Bailly steht goldrichtig (71.).

 

Da wirkte das 1:0 natürlich wie eine Erlösung. Eine Ecke von Mesut Özil traf Pizarro nach 76 Minuten optimal mit dem Kopf, so dass selbst der überragende Gladbacher Torwart den Einschlag im rechten oberen Eck nicht mehr verhindern konnte. Doch dem befreienden Jubel folgte ein Schock: Nicht einmal drei Minuten später lag der Ball im Tor von Tim Wiese, obwohl die harmlosen Gladbacher sich eigentlich gar keine Torchance erspielt hatten. Voraus ging vielmehr ein Freistoß des eingewechselten Marin, der irgendwie an die Brust von Bradley und von dort ins Tor gelangte.

 

Bailly hält und hält und hält

 

Alles fing von vorne an, und Werder rannte wieder an. Unglaublich, was die Bremer allein in der Schlussphase noch an Möglichkeiten vergaben. Entweder rettete Bailly, so wie gegen Rosenberg (82., 90.) und Boenisch (84.), oder es fehlten die entscheidenden Zentimeter, so wie bei Schüssen von Rosenberg (87., 89.) und Baumann (87.). Dann kam der Schlusspfiff, und alles was ein grün-weißes Trikot trug, schüttelte fassungslos den Kopf.

 

von Kevin Kohues

 

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