0:1 beim KSC: Pizarro trifft Pfosten, Buck ins Bremer Tor

Blicke sagen mehr als 1000 Worte: Dusko Tosic nach dem entscheidenden 1:0 des KSC.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Das Auf und Ab nimmt kein Ende. Werder Bremen verlor am 16. Spieltag der Bundesliga 0:1 beim Karlsruher SC. Vor 29.373 Zuschauern im Karlsruher Wildpark besorgte Innenverteidiger Stefan Buck in der 83. Minute den Siegtreffer für die Gastgeber. Zudem wurde Claudio Pizarro kurz vor dem Schlusspfiff nach einer Tätlichkeit vom Platz gestellt.

 

18 Sekunden bis zum Pfostenschuss

 

Bis auf Tim Wiese, der nach seinem auskurierten Muskelfaserriss wieder in den Kasten zurückkehrte, vertraute Cheftrainer Thomas Schaaf der identischen Startformation des zuletzt überzeugenden 5:0-Heimsieges über Eintracht Frankfurt.

 

Als noch nicht einmal alle Zuschauer ihren festen Platz im Stadion gefunden hatten, schickte Claudio Pizarro sich an, direkt dort den Anschluss zu finden, wo er in jener Frankfurt-Partie aufgehört hatte: Beim Aufwerten seines Tore-Kontos. Angriffspartner Hugo Almeida warf vorher seinen muskelbepackten Körper in einen Zweikampf mit Timo Staffeldt, eroberte den Ball, Diego schickte Aaron Hunt, der perfekt und direkt Pizarro im Strafraum bediente. Der Peruaner machte alles richtig, lief quer zum Tor, überlupfte Markus Miller, doch als alle Grün-Weißen nach nur 18 Sekunden den befreienden Torjubel bereits auf ihren Lippen platziert hatten, touchierte das Spielgerät nur den Innenpfosten. Kaum drei Minuten darauf brachte diesmal Pizarro eine lange Flanke, Rechtsverteidiger Celozzi legte per Kopf ungewollt auf Aaron Hunt, aber Miller war beim anschließenden Schuss des U 21-Nationalspielers aus 16 Metern auf dem Posten.

 

Karlsruhe legt den Respekt ab

 

Erst in der Folge legte der KSC den Respekt ab. Und wie. Antonio da Silva suchte und fand mit einem langen Diagonalschlag aus der eigenen Hälfte heraus den völlig alleingelassenen Sebastian Freis - technisch versierte Annahme -, dennoch fand der Heber über Tim Wiese hinweg nicht das Tor, sondern lediglich die Werbebande dahinter. Nur Augenblicke danach klärte Naldo gegen eben jenen Freis in erhöhter Gefahrensituation (12.).

 

Noch enger wurde es fünf Minuten später. KSC-Kapitän Christian Eichner setzte sich dabei im Zweikampf durch, strauchelte, berappelte sich und verfehlte anschließend aus 18 Metern mit dem schwächeren rechten Fuß das Tordreieck nur um Zentimeter. Im Gegenzug flog Hugo Almeidas Kopfball nach Vorarbeit von Clemens Fritz schon etwas deutlicher vorbei.

 

Werder besaß die bessere Spielanlage, die Badener setzten einen immens hohen Aufwand dagegen, um sich endlich von ihrer außerordentlichen Negativ-Serie zu befreien. Vor allem die beiden Außenverteidiger Eichner (über die linke Bahn) und Celozzi (über die rechte Bahn) setzten rastlos zu Offensiv-Ausflügen an, zentral war da Silva der Dreh- und Angelpunkt. Erst sechs Minuten vor dem Pausenpfiff musste KSC-Keeper Miller wieder wach sein, nach Hunts artistischem, aber nicht platzierten Hechtkopfball. Das letzte Ausrufezeichen der ersten Hälfte setzte erneut der Tabellenletzte. Edmond Kapplani konnte sich in aller Ruhe die Kugel zurechtlegen, versuchte den geschlenzten Kunstschuss und der war so eng, dass die Latte des Bremer Gehäuses den Windzug des Balls spürte.

 

Werder gewinnt die Oberhand

 

Ohne Atempause rannte Karlsruhe auch nach der Pause weiter an. Die Freistossflanke von da Silva erreicht den von Gegenspielern verlassenen Martin Stoll, der mit einem Kopfball das Tor hauchdünn verfehlte (50.). Nur Atemzüge später flankte nochmals Eichner, verlängerte Stindl und schoss Freis aus guter Position knapp drüber.

 

Es dauerte bis zur 64. Minute, da Werder wieder Torgefahr ausstrahlen wollte. Eingeleitet hatte Tosic per Flanke, abgeschlossen Pizarro per Kopf, was Miller jedoch nicht in Verlegenheit brachte. Eine Minute später stockte dann wieder den Gastgebern der Atem. Diesmal überwand der unermüdliche Pizarro drei Gegenspieler, drang in den Strafraum ein, aber seinem gezielten Torschuss blieb um Zentimeter die Krönung versagt. Etwas jedoch hatten sich die Bremer nun endgültig zurückerobert – Die Oberhand im Spiel, wohingegen der KSC seinem hohen Tempo Tribut zollen musste.

 

Endgültiger Schock in der Drangphase

 

Auch in der 71. Minute stand abermals der Peruaner im Mittelpunkt: Eckball von Diego, „Piza“ lässt den Ball über den Hinterkopf abtropfen, der jedoch das Netz nur von oben küsste. Kurz darauf holte sich Diego die Kugel von Gottfried Aduobe, bediente den eingewechselten Mesut Özil, der wackelte mit einer Körpertäuschung Innenverteidiger Stefan Buck aus, verzog allerdings zu hektisch in Rücklage aus bester Position. Dann sah Aaron Hunt noch einmal die Lücke, steckte punktgenau zwischen zwei Verteidigern zu Markus Rosenberg durch, doch der heute unüberwindbare Markus Miller schmiss sich erfolgreich auch in diese große Möglichkeit (80.).

 

Mitten in die absolute Werder-Drangphase hinein der endgültige Schock: Sieben Minuten vor dem Ende konnte die Werder-Defensive einen Eckball nicht richtig klären, Staffeldt drosch den Abpraller ins Getümmel, wo Verteidiger Stefan Buck aus fünf Metern nur den Fuß hinhalten musste und Tim Wiese überwand. Claudio Pizarro sah zu allem Übel kurz vor Schluss nach einem „Wischer“ ins Gesicht von Martin Stoll noch die Rote Karte.

 

 

von Maximilian Hendel

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