Doch auch zwei Tore Rückstand waren für Thomas Schaaf Grund genug, Personal und Taktik zu ändern. Im Mittelfeld musste der defensivere Frank Baumann für den offensiveren Aaron Hunt weichen, außerdem ersetzte Boubacar Sanogo im Angriff den blassen Claudio Pizarro. Die Maßnahme verpuffte, beide Einwechselspieler passten sich dem schwachen Niveau ihrer Kollegen an. Die Bremer bemühten sich zwar, agierten aber weiter einfallslos. Das Spiel lief meistens durch die Mitte, wo gegen gut sortierte und nun tiefer stehende Stuttgarter in der Regel schon vor dem Strafraum Schluss war.
Dennoch war das Spiel sehr unterhaltsam, hatte reichlich Chancen auf beiden Seiten zu bieten. Wobei Gomez (46., 57.), Tasci (51.) und Cacau (53.) dem dritten Tor näher waren als Sanogo (47.) und Rosenberg (54.) dem Anschlusstreffer. Und das 0:3 fiel dann auch, eingeleitet durch einen langen Abwurf des starken VfB-Schlussmanns Lehmann. Träsch sprintete auf der rechten Seite auf und davon, passte die Kugel an den Fünfmeterraum. Dort verpasste Khedira, doch hinter ihm war auch Hilbert frei und überwand Wiese zum dritten Mal (63.).
Diegos Freistoßtor lässt kurz hoffen
Zwei Minuten später keimte bei den Grün-Weißen noch einmal Hoffnung auf, als Diego einen Freistoß aus zentraler Position technisch hochwertig an den linken Innenpfosten zirkelte und zum 1:3 traf. Danach drückte Werder zwar, doch das Bremer Spiel blieb zu statisch, um die Schwaben ernsthaft in Gefahr zu bringen. Auch die Einwechslung von Stürmer Almeida für Innenverteidiger Prödl brachte keine Wende mehr.
Obwohl die Stuttgarter nach vorne so gut wie nichts mehr taten – einen Konter nutzten sie dank der gütigen Mithilfe der Bremer doch noch aus. Der gerade eingewechselte Martin Lanig drohte den Ball nach Hilbert-Pass schon zu vertändeln, wurde aber von Pasanen und Fritz nicht entscheidend gestört und versenkte die Kugel nach einigem Zögern schließlich doch noch – 4:1, Werder war bedient.
von Kevin Kohues