Einschläferndes Spiel, dann kam Frings: 2:1 bei Hansa

Mann des Spiels durch zwei entscheidende Offensivaktionen: Torsten Frings.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Mit großer Mühe hat Werder Bremen bei Abstiegskandidat Hansa Rostock drei wichtige Punkte eingefahren. Nach einem schwachen Bundesliga-Spiel setzte sich der Tabellenzweite mit 2:1 (0:0) durch. Entscheidender Mann war dabei Torsten Frings, der den überaus müden Kick mit einem famosen 28-Meter-Geschoss in Minute 57 weckte. Werder verpasste es danach, den Vorsprung auszubauen und wurde nach einem Konter durch Sebastian Hähnges Ausgleichstor bestraft (76.). Aber erneut konnte Torsten Frings dem Spiel den entscheidenden Dreh geben. Er wurde im Strafraum von Gledson festgehalten – den fälligen Strafstoß verschoss Naldo, doch Ivan Klasnic versenkte die Kugel im Nachschuss zum Siegtreffer (82.)!

 

Nach dem spektakulären 5:1 gegen Schalke bestand personell wenig Grund für Anpassungen. Die einzige Startelf-Änderung, Ivan Klasnic spielte für Markus Rosenberg, war denn auch Rosenbergs Gelbsperre zuzuschreiben. Die

wiederentdeckte Sicherheit von Samstag war jedoch verschwunden. Unstrukturiert und unruhig startete Werder ins Spiel, auch die Rostocker brachten zu Beginn wenig zustande. Die ersten Torschüsse – Klasnic und Borowski für Werder, Rahn und Stein für Hansa – wurden allesamt geblockt. In der 14. Minute kam der erste Versuch von Rostocks Rathgeb durch, wurde aber von der Tribüne hinter Tim Wiese geschluckt.

 

Kontrolle, aber kaum Ertrag

 

Nach dieser fahrigen Viertelstunde übernahm Grün-Weiß das Kommando, Hansa zog sich weit zurück und erwartete den Gast mit allen elf hinter dem Anstoßkreis. Logisch, dass es sich da sehr anstrengend kombinierte, zumal wenig Bewegung herrschte. Ergebnis: Versuche aus der Distanz. Zuerst von Torsten Frings aus 30 Metern, Stefan Wächter war auf dem Posten (18.). Zwei Minuten von Naldo per Freistoß aus 25 Metern, auch den Ball konnte Wächter halten. Sonst aber wenig Entwicklung, das Tempo blieb niedrig, Durchbrüche fehlten, Diego rannte sich zu oft fest.

 

Die Rostocker merkten das und wurden wieder mutiger, doch auch sie brachten es nur zu Halbchancen: Stein zielte direkt auf Wiese (25.), Mengas abgefälschte Flanke musste Fritz klären (31.), Kern brachte aus 25 Metern nicht genug Druck in seinen Schuss (38.). Der Zufall spielte auch bei den beiden letzten Bremer Möglichkeiten des 1. Durchgangs eine Rolle. Erst landete der Ball ungewollt bei Pasanen, der im Stile eines Stürmers links in den Strafraum eindrang, den Gegenspieler verlud und aufs kurze Eck zielte –Wächter tauchte rechtzeitig ab (36.). Dann konnte der Finne den Spielaufbau der Rostocker stören und Sanogo schicken, der aber überhastet mit links deutlich verzog (44.).

 

Es konnte nur besser werden in Hälfte zwei – wurde es aber nicht. Das Spiel blieb in seinem Trott, es fehlten auf beiden Seiten Kreativität und Zug in den Aktionen. Nur Naldo gab in den ersten Minuten einen Torschuss ab, setzte den aber deutlich drüber (48.). Mitten in der schwächsten Phase des sowieso schlechten Spiels fiel dann die

Gäste-Führung: Ein Werder-Freistoß von links hatte für Getümmel an der Strafraumgrenze gesorgt, man hieb fröhlich am Ball vorbei bis ein Rostocker klären konnte – zu seinem Pech kam Torsten Frings angerauscht und jagte die Kugel aus 28 Metern wie an der Schnur gezogen in den entlegenen Winkel (57.)!

 

1:0 tut dem Spiel gut

 

Dieser Knaller weckte das Spiel, sofort war Leben und mehr Platz auf dem Feld. Bülow per Distanzschuss und Gledson per Kopfball versuchten postwendend zu antworten, verfehlten aber das Tor (58.). Ivan Klasnic im Fallen und Diego mit einer sich tückisch senkenden Freistoßflanke scheiterten auf der Gegenseite. Nach tollem Einsatz von Klasnic und feiner Flanke vom linken Strafraumrand hätte Frings fast zum zweiten Mal getroffen, wurde aber genauso im letzten Moment geblockt wie Diego mit dem zweiten Versuch (68.).

 

Vier Auswechslungen in der 73. Minute läuteten die Schlussphase ein. Hansa-Trainer Pagelsdorf brachte Cetkovic und Hähnge und beide bedankten sich prompt: Cetkovic schickte auf der linken Seite Pearce in den Rücken der Werder-Kette, der stiefelte los und passte perfekt zwischen zwei grün-weißen Verteidigern hindurch an den Elfmeterpunkt auf den viel zu freien Hähnge, der den Ball optimal traf und ausglich (76.).

 

Der eine Punkt war Werder zu wenig, Klasnic versuchte die Korrektur aus 17 Metern – verzog aber um einen Meter (80.). Kurz darauf sah aber Clemens Fritz seinen Vordermann Frings starten und spielte ihm einen langen Ball in den Lauf. Frings drang in den Strafraum ein und wurde von Abwehrmann Gledson gehalten – ein klarer Elfer, den der sichere Referee Dr. Drees auch verhängte. Da Diego schon ausgewechselt war, trat Naldo zur Vollstreckung an. Stefan Wächter konnte seinen halbhoch nach rechts getretenen Ball zwar parieren, war gegen Ivan Klasnics eiskalten Nachschuss aber machtlos – 2:1 für Werder (82.)!

 

Danach passierte nichts mehr, alle Rostocker Bemühungen blieben harmlos. Werder fuhr drei wichtige Punkte ein, verdient, aber mit weiter ausbaufähiger Leistung.

 

von Enrico Bach

 

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