So lange nicht gesehen, so schön: 5:1 gegen S04

Ungewohntes Gefühl: Frank Baumann zeigte Torjägerinstinkt und stahl sich im Rücken der Abwehr zum 1:0.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

In einem höchst unterhaltsamen Fußballspiel hat Werder mit einem starken 5:1 (2:1) gegen Schalke 04 drei ganz wichtige Punkte im Kampf um Platz 2 eingefahren. Die Partie lebte von vielen Fehlern der Abwehrreihen, die Werder viel kaltschnäuziger zu nutzen wusste. Kapitän Frank Baumann leitete in der 19. Minute per Kopf die Rückkehr zur Lust am Toreschießen ein. Boubacar Sanogo erhöhte in Minute 33 ebenfalls per Kopf. Kevin Kuranyi verkürzte kurz vor dem Halbzeitpfiff auf 2:1, vorher hatten die Königsblauen eine enorme Zahl bester Chancen liegen gelassen. Auch nach der Pause blieb das Tempo immens hoch, beide Mannschaften hatten wieder prächtige Gelegenheiten. Aber nur Werder konnte heute wirklich etwas damit anfangen: Markus Rosenberg traf mit dem vierten Kopfballtor des Tages (59.) und Joker Ivan Klasnic legte zweimal nach (76. und 89.)!

 

Irres Tempo vom Start weg

 

Werders Anfangself sah der vom 2:1 in Berlin sehr ähnlich, einzig Ivan Klasnic wurde durch Boubacar Sanogo ersetzt. Dieser eine Satz muss als Vorrede genügen, denn das Spiel startete höchst rasant und wird viel

Platz brauchen: Die Schalker, noch am Mittwoch in Barcelona aktiv, wirkten überhaupt nicht müde und hatten schon in der 3. Minute zwei gute Möglichkeiten. Erst schloss Albert Streit einen schnellen Angriff über die linke Seite ab, scheiterte aber an Tim Wiese, dann köpfte Marcelo Bordon die anschließende Ecke genau auf Werders Schlussmann. Werder wirkte von der königsblauen Dynamik überrumpelt. Es folgten zwei gefährliche Freistöße von Christian Pander – den ersten von außen konnte Wiese weg fausten (5.), der zweite aus 30 Metern strich knapp unten rechts vorbei (6.).

 

Und weiter spielten nur die Gäste, Werders Abwehr ließ sich bei fast jedem Angriff simpel aushebeln. Nach der eigenen ersten Ecke rollte ein Konter auf die Bremer zu, Sanchez und Jones spielten Halil Altintop frei, dem allein vor dem leeren Tor von Clemens Fritz der Ball abgenommen wurde (9.). Schließlich köpfte Kevin Kuranyi auch noch nach einem Eckball aufs Werder-Tor (11.). Werder antwortete erst jetzt, bezeichnend, dass es eine abgerutschte Pasanen-Flanke war, die Schalkes Tor bis dahin am stärksten gefährdete (14.).

 

Aber: Diese Halb-Chance war der Startschuss, jetzt kam Werder ins Rollen. Naldo hätte aus sechs Metern das Tor machen müssen, Pander war ein Klärungsversuch nach Eckball missglückt (17.), kurz darauf scheiterte Diego aus spitzem Winkel an Manuel Neuer (18.). Die dritte gute Möglichkeit saß: Schalke konnte eine Ecke vor den Strafraum klären, dort aber stand Petri Pasanen und hob den Ball klug zurück an den Fünfer. Frank Baumann war eingelaufen – der Kapitän verwandelte ohne Mühe per Kopf zu seinem ersten Saisontor (19.)!

 

Super Chancen für Schalke, Werder antwortet mit dem 2:0

 

Es blieb beim wahnsinnig hohen Rhythmus: Westermann steckte zu Altintop durch, der aus der Drehung an Wiese scheitert (22.), auf der Gegenseite

hätte Diego nach Hereingabe von Rosenberg erhöhen müssen, legte den Ball aber vom rechten Eck des Fünfmeterraums links vorbei (24.). Und wieder auf die andere Seite: Streits Abschluss aus neun Metern war zu kraftlos (25.), Kuranyi wurde erst von der Abwehr laufen gelassen, scheiterte aber nach Eingabe von links am mutigen Wiese (28.), schließlich hielt Wiese auch noch einen weiteren Pander-Versuch aus 30 Metern (31.). Werders Keeper schwang sich in dieser Phase zum überragenden Mann auf, immer wieder parierte er glänzend!

 

Die Gastgeber hatten auf die abermals guten Chancen erneut die perfekte Antwort – das 2:0! Diego, der nach mäßigem Beginn nun immer stärker wurde, setzte rechts Borowski ein, der von der Grundlinie eine perfekte Flanke schlug, Sanogo verwandelte im Duell gegen Bordon mit dem Kopf (33.)! Per Mertesacker hätte zwei Minuten später per Kopfball nach einer Ecke beinahe erhöht, verfehlte das Tor aber knapp. Vor Werders Kasten war wieder die Nummer 1 gefragt, Wiese hielt den Versuch des allein auf ihn zulaufenden Vicente Sanchez stark mit dem Fuß (40.)! Irgendwann aber musste eine der hochwertigen Chancen zum Gegentor führen. Kevin Kuranyi erledigte das nach einem Eckball in Minute 42 per Kopf, Naldo hatte ihm zu viel Raum gelassen.

 

Es war eine atemberaubende erste Halbzeit, deren Tempo auch im zweiten Durchgang sofort wieder aufgenommen wurde. Fast zum Nachteil der Bremer, die nach 28 Sekunden bei einer Riesenchance der Gäste Glück hatten: Frank Baumann stand Ernsts Schuss aus zwölf Metern im Weg. Diego trug wenig später etwas für Werder bei, auf engstem Raum foppte er Jones, Neuer war aber zur Stelle (49.). Bei seinem Volleyschuss aus 20 Metern wäre Schalkes Keeper aber machtlos gewesen, der strich jedoch um Zentimeter rechts vorbei (52.). In einem Spiel, das nie zur Ruhe kam, war nun wieder S04 dran. Pander schlug eine gewitzte Flanke aus dem Halbfeld, wieder ließ Naldo Kuranyi entwischen, dessen Kopfball geriet diesmal aber viel zu harmlos (56.).

 

Nach dem 3:1 knickt Königsblau ein

 

Erneut gab’s von Werder die Quittung: Geduldig hatte man Druck aufgebaut, Frings passte vor dem Strafraum quer zum fleißigen Borowski, der gefühlvoll auf den Kopf von Markus Rosenberg flankte – 3:1 durch das 4. Kopfballtor (59.). Jetzt endlich bekam Werder das Spiel in den Griff

und erarbeitete sich ein Chancenplus. Neuer war gefordert bei einem Diego-Freistoß (63.) und einem Sanogo-Kopfball (64.), der eingewechselte Klasnic köpfte rechts vorbei (65.). Auch Tim Wiese konnte sich noch einmal auszeichnen, wieder gegen einen Kuranyi-Kopfball (66.). Man merkt’s an der engen Folge – es war nach wie vor ein Super-Spiel.

 

Das nun zumindest mal kurz durchatmete. Die Schalker wurden verständlicherweise müde, der inzwischen zaubernde Diego machte ihnen Beine. Auch am 4:1 war er entscheidend beteiligt. Es war ein Konter in aller Ruhe. Diego nahm links Aaron Hunt mit, der nahm sich Zeit, passte auf der Strafraumgrenze zurück in die Mitte, Diego passte bequem und direkt in die Schnittstelle, Klasnic vollendete gelassen (76.)!

 

Schalke hatte nun Glück, dass es nicht richtig Tore hagelte: Klasnic traf vier Meter vor dem Tor den Ball nicht, Neuer hatte zuvor stark gegen Sanogo pariert (82.). Dann war Diego zu verspielt und verlor in bester Position den Ball (86.). Ein Treffer fiel aber noch – Klasnic, auf der rechten Strafraumseite an den Ball gekommen, tunnelte erst Krstajic und schob dann den Ball auch noch durch Neuers Beine (89.). Ein wunderbarer Abschluss für ein grandioses Spiel, mit dem Werder sich mit Lust und Macht endgültig im Kampf um die Königsklasse zurück meldete.

 

von Enrico Bach

 

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