2:1-Sieg bei Hertha: Werder meldet sich zurück!

...37,38,NEUNUNDDREISSIG! 1:0 für Werder durch "Rosi" in Minute 1.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werder Bremen hat sich im Rennen um die Champions-League-Plätze mit einem 2:1-Sieg bei Hertha BSC Berlin zurückgemeldet. Es war der erste grün-weiße „Dreier“ nach zuvor nur einem Punkt aus vier Spielen. Das schnellste Bundesligator dieser Saison durch Markus Rosenberg ebnete den Bremern nach nur 39 Sekunden den Weg. Der Jubel währte freilich nur kurz – André Limas Kopfball bescherte der Hertha schnell den Ausgleich (10.). Dann passierte lange Zeit nichts – ehe Tim Borowski nach in der 73. Minute den Bann brach und die überlegenen Werderaner erneut in Führung und letztlich auch zum Sieg schoss.

 

Blitzstart durch Rosenbergs 10. Saisontor

 

Borowski war einer von drei Neuen, die Cheftrainer Thomas Schaaf nach der 1:2-Pleite gegen den MSV Duisburg ins Team rotierte. Zusammen mit Petri Pasanen und Markus Rosenberg ersetzte er Aaron Hunt (Adduktorenprobleme), Daniel Jensen (Muskelfaserriss) sowie Sebastian Boenisch. Dann ging’s los – und wie! Kaum hatte Schiedsrichter Florian Meyer die Partie angepfiffen, da lag der Ball auch schon im Netz. Ganze 39 Sekunden hatte es gedauert. Und jubeln durften die Grün-Weißen: Markus Rosenberg kam nach einer flachen Hereingabe von Clemens Fritz vor Hertha-Verteidiger Josip Simunic an den Ball und überwand Torhüter Jaroslaw Drobny aus kurzer Distanz zum 0:1.

 

Die Anfangsphase verlief turbulent, und so ließ die Antwort der Hertha nicht lange auf sich warten. In der 3. Minute narrte Raffael die komplette Werder-Abwehr, scheiterte aber am glänzend reagierenden Werder-Keeper Tim Wiese. Die Hertha-Fans mussten sich dennoch nicht lange gedulden, ehe auch sie zum ersten Mal jubeln durften. Nach einer Standardsituation in der 10. Minute war es schon soweit. Der Tscheche Rudolf Skacel flankte aus rechter Position hoch in den Strafraum, wo André Lima hochstieg und den Ball ins Tor köpfte.

 

Wenig Torchancen auf beiden Seiten

 

Nach der munteren Anfangsphase flachte das Spielniveau im Laufe der ersten Hälfte immer weiter ab. Werder blieb zwar die tonangebende Mannschaft, kam aber gegen defensiv gut aufgestellte Herthaner nur selten wirklich gefährlich vor’s Tor. Vor allem Diego, der von seinem Landsmann Mineiro kaum aus den Augen gelassen wurde, konnte sich nicht wie gewohnt in Szene setzen. Seine stärkste Szene besaß Werders Nummer zehn in der 20. Minute, als mehrere Berliner Verteidiger versetzte, doch sein Schuss wurde von Arne Friedrich zur Ecke geblockt. Die beste Chance zur erneuten Bremer Führung besaß erneut Rosenberg, der nach einem Kopfball von Borowski plötzlich frei vor Drobny zum Schuss kam. Doch der Hertha-Schlussmann blieb Sieger (24.).

 

Hertha investierte wenig in den Spielaufbau, war aber bei Kontern immer wieder gefährlich. So hatten die Grün-Weißen Glück, dass Torschütze Lima in der 41. Minute eine weite Flanke nicht richtig erwischte. Nach der Pause wendete sich das Blatt zunächst. Die Bremer konnten sich kaum noch durchsetzen, drohten das Spiel nun aus der Hand zu geben. Doch auch den schwachen und ideenlosen Herthanern gelang nicht viel – mit Ausnahme eines Flachschusses von Gojko Kacar, der nur knapp vorbeistrich, geriet das Werder-Tor nicht in Gefahr.

 

Traumhafter Pass, traumhafte Ballannahme, traumhaftes Tor: Borowskis Siegtreffer

 

Nach knapp einer Stunde sah Thomas Schaaf Handlungsbedarf und nahm einen Doppelwechsel vor. Ivan Klasnic, der einen schlechten Tag erwischt hatte, wurde durch Hugo Almeida ersetzt, während Mesut Özil anstelle von Frank Baumann die Offensive beleben sollte. Das Bemühen war bei den Werderanern auch deutlich erkennbar, doch zwingende Möglichkeiten entstanden keine.

 

Die beiden entscheidenden Szenen der zweiten Hälfte schienen vielmehr aus dem Nichts heraus zu entstehen. Szene 1: André Lima fasste sich etwa 25 Meter vor dem Bremer Tor ein Herz und hämmerte den Ball aus dem Stand an die Latte – Glück für Werder und den weit vorm Tor postierten Tim Wiese (70.). Szene 2: Torsten Frings, seit Baumanns Auswechslung auf die defensive Mittelfeldposition gerückt, schlägt einen traumhaften weiten Pass, den Tim Borowski im Berliner Strafraum im Stile eines Super-Technikers annimmt, um im nächsten Moment mit einem kaltschnäuzigen Linksschuss ins rechte Eck das 1:2 zu markieren (73.) – Werder hatte sich zurückgemeldet!

 

Schlussphase: Souveränität statt Hektik

 

Wer sich nun auf eine packende Schlussphase und einen Ansturm der Hertha freute, wurde freilich enttäuscht. Die Grün-Weißen brachten den Sieg souverän und verdient nach Hause – dank einer nun hochkonzentrierten Vorstellung und entsprechender Harmlosigkeit der Hauptstädter. Mit diesem Sieg machen die Bremer in der Tabelle vorerst einen Sprung auf Platz vier und können sich nun mit gestiegener Zuversicht auf das nächste – eminent wichtige – Spiel vorbereiten. Denn am nächsten Samstag gastiert der neue Tabellenzweite FC Schalke 04 (1:0 gegen Rostock) im Weser-Stadion.

 

von Kevin Kohues

 

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