Diegos Elfmeter rettet Werder einen Punkt

Brenzlig: Tim Wiese klärte in dieser Szene gegen Artur Wichniarek, rechts Clemens Fritz.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werder Bremen hat im Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld ein 1:1-Unentschieden erreicht. Die Gastgeber gingen durch Oliver Kirch nach einer Viertelstunde in Führung. Werder tat sich gegen die kompakten, kämpferisch überzeugenden Bielefelder äußerst schwer und musste bis zur 70. Minute warten, ehe der Ausgleich durch Diego fiel. Der Brasilianer verwandelte einen Foulelfmeter, den Petr Gabriel an Ivan Klasnic verschuldet hatte.

 

Diego und Frings zurück im Team

 

Personell erlebte Werder auf der „Alm“ einen Tag der Comebacks. Da war zum einen Diego, der nach abgelaufener Rotsperre für Mesut Özil auf seine angestammte Position hinter den Spitzen zurückkehrte. Und zum anderen der wiedergenesene Torsten Frings, der erstmals seit dem 27. Oktober wieder Bundesligaluft schnuppern durfte und Daniel Jensen (Leistenzerrung) im rechten Mittelfeld ersetzte. Außerdem lief Clemens Fritz anstelle von Patrick Owomoyela als rechter Verteidiger auf.

 

Die Bremer ergriffen von Beginn an die Initiative und erspielten sich nach sechs Minuten die erste Großchance. Aaron Hunt flankte von der rechten Seite auf Naldo, dessen Kopfball von Bielefelds Torwart Rowen Fernandez mit einem starken Reflex pariert wurde. Weitere Möglichkeiten blieben trotz klarer Überlegenheit zunächst aus – die Grün-Weißen schienen noch unschlüssig, wie die tief stehenden Bielefelder am besten zu knacken sein könnten.

 

Wieder überrumpelt: Kirch trifft zum frühen 1:0

 

Nach vorne tat die Arminia eine Viertelstunde lang gar nichts, kam dann zum ersten Mal in den Bremer Strafraum – und ging prompt in Führung. Christian Eigler leitete das Tor auf der linken Seite mit einem klugen Zuspiel auf Artur Wichniarek ein. Der Pole setzte sich gegen Naldo durch und schoss aus spitzem Winkel auf’s Tor, Tim Wiese klatschte den Ball in die Mitte des Fünfmeterraums ab, wo Kirch schneller war als Boenisch und die Kugel über die Linie drückte – 1:0. Ein Gegentor, bei dem die gesamte grün-weiße Hintermannschaft einmal mehr überrumpelt wurde.

 

Doch die Werderaner brauchten nur wenige Minuten, um den Vorwärtsgang wiederzufinden. Und plötzlich war auch die Chance zum Ausgleich da: Torsten Frings prüfte Fernandez aus der Distanz, der Südafrikaner konnte den abgefälschten Schuss nicht festhalten. Stattdessen fiel der Ball vor die Füße von Markus Rosenberg, der aus drei Metern zunächst an Fernandez scheiterte und dann den erneuten Abpraller aus spitzem Winkel am langen Eck vorbei schlenzte (25.) – eine Szene zum Haareraufen. Sechs Minuten später war es erneut Rosenberg, der nach einer Ecke von Diego das 1:1 hätte erzielen müssen. Diesmal klärte Daniel Halfar den Kopfball des Schweden auf der Linie.

 

Doppelwechsel im Bremer Sturm

 

Trotz gefühlten 80 Prozent Ballbesitz und inzwischen drei besten Möglichkeiten lief Werder weiter einem Rückstand hinterher. Und der wäre acht Minuten vor der Pause fast noch größer geworden, wenn Tim Wiese nicht zwei Mal glänzend pariert hätte – zunächst gegen Kirch und anschließend gegen Radim Kucera. Dann war Halbzeit – Zeit zu handeln für Thomas Schaaf. Werders Cheftrainer tauschte seine beiden Stürmer aus, brachte Ivan Klasnic und Boubacar Sanogo für die enttäuschenden Rosenberg und Hugo Almeida. Auch sein Gegenüber Michael Frontzeck wechselte, ersetzte den gelb-rot-gefährdeten Verteidiger Markus Schuler durch Petr Gabriel.

 

Auf das Spiel blieben die Wechsel zunächst ohne Einfluss. Es dauerte zehn Minuten, ehe sich die stets bemühten, aber im Spielaufbau ungewohnt fehlerhaften Werderaner die nächste Chance erspielten. Nach Vorlage von Diego zog Frings aus spitzem Winkel ab, Fernandez klärte zur Ecke. Auch der anschließende Kopfball von Naldo stellte den Torwart der Arminen vor keinerlei Probleme. Insgesamt bot sich den 25.800 Zuschauern in der Schüco-Arena ein ähnliches Bild wie im ersten Durchgang. Die Bielefelder überzeugten vor allem durch ihre Kampf- und Laufstärke, lauerten auf Konter, blieben in der Offensive aber meist harmlos. Die Harmlosigkeit traf über weite Strecken auch auf Werder zu, das sich im Spielaufbau oft planlos zeigte und zu viele Bälle verlor.

 

Diegos Ausgleich – und dann nichts mehr

 

So brauchte es in der 70. Minute schon einen Elfmeter, um zum Torerfolg zu kommen. Der war allerdings auch berechtigt, Gabriel hatte Klasnic klar umgerissen. Diego ließ sich die Chance nicht entgehen, traf mit einem platzierten Schuss ins linke Eck, auch wenn Fernandez noch die Fingerspitzen an den Ball brachte.

 

Danach wurde es noch einmal spannend, auch weil nun viele Emotionen ins Spiel kamen. Diego rieb sich freilich vor allem in Zweikämpfen und mit dem Publikum, vermochte aber wie im ganzen Spiel auch in der Schlussphase keine nennenswerten Akzente zu setzen. Die Bielefelder blieben bis auf eine Szene kurz vor Schluss, als Kucera nach einer Ecke von Jonas Kamper unbedrängt aus sechs Metern über das Tor schoss, ungefährlich (88.). Auf der anderen Seite hatte Ivan Klasnic nach Fritz-Flanke noch das Siegtor auf dem Kopf, doch der Ball strich einen halben Meter am Bielefelder Gehäuse vorbei. Es blieb bei einem Unentschieden, das niemanden wirklich glücklich machen konnte. Werder rangiert damit weiterhin auf Platz vier, liegt mit 44 Punkten gleichauf mit Bayer Leverkusen und den siegreichen Schalkern (2:1 in Berlin).

 

von Kevin Kohues

 

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