Diii-di-di-dieeego: Werder feiert 4:0 über starken KSC

Magischer Moment: Diego hat gerade das 1:0 für Werder erzielt - mit einem traumhaften Lupfer.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werder Bremen hat seine Erfolgsserie in der Bundesliga eindrucksvoll fortgesetzt. Unbeirrt von der bitteren CL-Niederlage in Rom, schickten die Grün-Weißen im Spitzenspiel des 13. Spieltages den starken Aufsteiger Karlsruher SC deutlich mit 4:0 (2:0) nach Hause – und feierten damit den sechsten Heimsieg in Folge.

Zunächst hatten die forschen Gäste aus Karlsruhe etwas mehr vom Spiel, doch dann schlug Werders Nummer zehn gleich doppelt zu. Diego brachte die Werderaner mit einem traumhaften Lupfer in Führung (25.) und erhöhte unmittelbar vor der Pause nach einem Konter (45.) auf 2:0. Trotzdem steckte der KSC nicht auf, suchte weiter seine Chancen. Erst Hugo Almeida machte per Flugkopfball nach Flanke von Markus Rosenberg in der 66. Minute alles klar, ehe Naldo – ebenfalls per Kopf – sogar noch das 4:0 erzielte (76.).

 

Jensen ersetzt „Baumi“

 

Bei den Grün-Weißen stand „Käpt’n“ Frank Baumann nach seinem Nasenbeinbruch in Rom und der Anfertigung eines Gesichtsschutzes zwar im Kader, nahm aber nur auf der Bank Platz. Daniel Jensen ersetzte den 32-Jährigen im defensiven Mittelfeld, ansonsten bot Cheftrainer Thomas Schaaf eine unveränderte Elf auf.

 

Die Aufsteiger aus Karlsruhe zeigten bei ihrem Auftritt im Weser-Stadion von Beginn an, warum sie die Bundesliga bisher so sensationell aufgemischt haben. Mit breiter Brust und jeder Menge spielerischer Klasse ausgestattet, agierten die Gäste mutig nach vorne und brachten die Bremer vor allem über ihre schnellen Flügelstürmer Christian Timm und Bradley Carnell ein ums andere Mal in Bedrängnis. Die erste Chance ergab sich dennoch für Werder. Daniel Jensen spielte einen Pass genau in den Lauf von Markus Rosenberg, der von Maik Franz aber im letzten Moment fair vom Ball getrennt wurde (5.). Die anschließende Ecke zirkelte Diego auf den Kopf von Per Mertesacker, doch KSC-Schlussmann Jeff Kornetzky reagierte mit einer starken Fußabwehr.

 

Danach hatten die Gäste mehr vom Spiel und erarbeiteten sich auch ein Plus an Tormöglichkeiten. Edmond Kapllani mit einer Direktabnahme (11.), Spielmacher Tamas Hajnal per Kopf (14.) und Bradley Carnell, der eine Flanke von Andreas Görlitz knapp verfehlte (19.), hätten den KSC in Führung bringen können.

 

Diegos Geniestreich

 

Doch es war ein Geniestreich von Diego, der fast aus dem Nichts kam und die Grün-Weißen jubeln ließ. Nach Vorlage von Hugo Almeida zauberte der Brasilianer beinahe aus dem Stand zentral vor dem Strafraum einen Lupfer aus dem Fußgelenk, der für jeden Fußballfan ein Hochgenuss war. In hohem Bogen senkte sich der Ball über den verdutzten Kornetzky direkt unter der Latte ins Karlsruher Tor – 1:0 (25.).

 

Der KSC zeigte sich zunächst unbeeindruckt, hatte fünf Minuten später bereits die große Chance zum Ausgleich. Doch Tim Wiese zeigte sich hellwach und parierte eine Direktabnahme von Christian Timm nach Flanke von Edmond Kapllani glänzend.

Danach bekamen die Bremer das Spiel immer besser in den Griff und waren besonders aus der Distanz immer wieder gefährlich. Leon Andreasen scheiterte am Pfosten (32.), Hugo Almeida an Kornetzky (33.).

 

Ein Konter sorgte noch vor dem Halbzeitpfiff des souveränen Schiedsrichters Dr. Helmut Fleischer für das 2:0. Und wieder war Diego der entscheidende Mann. Daniel Jensen fing einen Karlsruher Angriff ab und schlug tief aus der eigenen Hälfte einen langen Ball in den Lauf des Brasilianers. Diego startete durch, war von Gegenspieler Andreas Görlitz nicht zu stoppen, blieb auch vor Kornetzky cool und schloss mit einem trockenen Schuss ins kurze Eck ab.

 

Karlsruhe steckt nicht auf

 

Eine Vorentscheidung war dies jedoch noch nicht. Der KSC steckte nicht auf und stärkte in der zweiten Hälfte seine Offensive, indem Trainer „Ede“ Becker die Stürmer Alexander Iashvili und Sebastian Freis für den glücklosen Kapllani und Defensivmann Eichner brachte (56.). Doch Werder kontrollierte nun – von wenigen Ausnahmen abgesehen – das Spiel.

 

In der 66. Minute war es erneut ein Ballverlust der Karlsruher, der die Vorentscheidung einleitete. Diego fing den Ball ab und schickte Rosenberg auf der rechten Seite auf die Reise. Der Schwede bewies Übersicht und flankte halbhoch in die Mitte, wo der völlig freie Hugo Almeida per Flugkopfball das 3:0 erzielte. „Heimspiel-Hugo“ bestätigte damit seinen tollen Lauf, traf zum achten Mal in Folge im Weser-Stadion.

 

Naldo setzt den Schlusspunkt

 

Danach war der KSC endgültig geschlagen und Werder kam sogar noch zu einem vierten Tor. Nach einem Jensen-Freistoß vom rechten Seitenrand stieg Naldo im Strafraumgewühl am höchsten und köpfte platziert ins linke Eck – 4:0 (76.). Zwei Minuten später Diego seine Schuldigkeit getan und wurde – nach seiner vor allem im ersten Durchgang überragenden Vorstellung – mit Standing Ovations und langen „Diii-di-di-dieeego“-Sprechchören verabschiedet. Bemerkenswert: Für ihn kam Landsmann Carlos Alberto, der damit erstmals seit dem zweiten Spieltag gegen Bayern München wieder für Werder zum Einsatz kam.

 

Jede gelungene Aktion des Brasilianers wurde von den längst restlos begeisterten Werder-Fans lautstark gefeiert. Und beinahe hätten die Grün-Weißen sogar noch ein fünftes Tor bejubeln dürfen, wenn Tim Borowski in der Schlussminute mit einem Volleyschuss nicht nur das linke Lattenkreuz getroffen hätte.

 

Doch auch das 4:0 reichte voll und ganz, um Werder Bremen zum Gewinner des 13. Spieltages werden zu lassen. Denn Bayern verlor in Stuttgart, und der HSV holte auf Schalke nur einen Punkt. Damit zieht Werder an den Hamburgern vorbei auf Platz zwei und hat vor der Länderspiel-Pause am nächsten Wochenende nur noch einen Punkt Rückstand auf München. Das Titelrennen ist wieder völlig offen.

 

von Kevin Kohues

 

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