Bei den Grün-Weißen stand „Käpt’n“ Frank Baumann nach seinem Nasenbeinbruch in Rom und der Anfertigung eines Gesichtsschutzes zwar im Kader, nahm aber nur auf der Bank Platz. Daniel Jensen ersetzte den 32-Jährigen im defensiven Mittelfeld, ansonsten bot Cheftrainer Thomas Schaaf eine unveränderte Elf auf.
Die Aufsteiger aus Karlsruhe zeigten bei ihrem Auftritt im Weser-Stadion von Beginn an, warum sie die Bundesliga bisher so sensationell aufgemischt haben. Mit breiter Brust und jeder Menge spielerischer Klasse ausgestattet, agierten die Gäste mutig nach vorne und brachten die Bremer vor allem über ihre schnellen Flügelstürmer Christian Timm und Bradley Carnell ein ums andere Mal in Bedrängnis. Die erste Chance ergab sich dennoch für Werder. Daniel Jensen spielte einen Pass genau in den Lauf von Markus Rosenberg, der von Maik Franz aber im letzten Moment fair vom Ball getrennt wurde (5.). Die anschließende Ecke zirkelte Diego auf den Kopf von Per Mertesacker, doch KSC-Schlussmann Jeff Kornetzky reagierte mit einer starken Fußabwehr.
Danach hatten die Gäste mehr vom Spiel und erarbeiteten sich auch ein Plus an Tormöglichkeiten. Edmond Kapllani mit einer Direktabnahme (11.), Spielmacher Tamas Hajnal per Kopf (14.) und Bradley Carnell, der eine Flanke von Andreas Görlitz knapp verfehlte (19.), hätten den KSC in Führung bringen können.
Diegos Geniestreich
Doch es war ein Geniestreich von Diego, der fast aus dem Nichts kam und die Grün-Weißen jubeln ließ. Nach Vorlage von Hugo Almeida zauberte der Brasilianer beinahe aus dem Stand zentral vor dem Strafraum einen Lupfer aus dem Fußgelenk, der für jeden Fußballfan ein Hochgenuss war. In hohem Bogen senkte sich der Ball über den verdutzten Kornetzky direkt unter der Latte ins Karlsruher Tor – 1:0 (25.).
Der KSC zeigte sich zunächst unbeeindruckt, hatte fünf Minuten später bereits die große Chance zum Ausgleich. Doch Tim Wiese zeigte sich hellwach und parierte eine Direktabnahme von Christian Timm nach Flanke von Edmond Kapllani glänzend.
Danach bekamen die Bremer das Spiel immer besser in den Griff und waren besonders aus der Distanz immer wieder gefährlich. Leon Andreasen scheiterte am Pfosten (32.), Hugo Almeida an Kornetzky (33.).
Ein Konter sorgte noch vor dem Halbzeitpfiff des souveränen Schiedsrichters Dr. Helmut Fleischer für das 2:0. Und wieder war Diego der entscheidende Mann. Daniel Jensen fing einen Karlsruher Angriff ab und schlug tief aus der eigenen Hälfte einen langen Ball in den Lauf des Brasilianers. Diego startete durch, war von Gegenspieler Andreas Görlitz nicht zu stoppen, blieb auch vor Kornetzky cool und schloss mit einem trockenen Schuss ins kurze Eck ab.
Karlsruhe steckt nicht auf