0:2 gegen den HSV: Werder fällt weiter zurück

Juan Pablo Sorin und seine Hamburger hatten im 86. Nordderby gegen Torsten Frings und Werder die Nase vorn.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werder Bremen fällt im Titelkampf in der Fußball-Bundesliga weiter zurück. Nach einer 0:2 (0:1)-Niederlage gegen den Hamburger SV rangieren die Grün-Weißen in der Tabelle nur noch auf Rang drei und haben nun schon sieben Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Schalke 04 (2:2 in Wolfsburg).

 

Cheftrainer Thomas Schaaf änderte seine Mannschaft nach dem 3:0-Sieg im Uefa-Cup gegen Ajax Amsterdam auf zwei Positionen: Für Pierre Womé (Gelbsperre) und Aaron Hunt rückten Christian Schulz und erstmals auch der schwedische Stürmer Markus Rosenberg in die Startelf.

 

Nach zwei Minuten feuerte Miroslav Klose den ersten Warnschuss ab. Der Nationalstürmer ließ Bastian Reinhardt aussteigen und zog in den Strafraum, doch sein Linksschuss stellte HSV-Torhüter Frank Rost vor keine ernsthaften Probleme.

 

Werder dominant, aber nicht zwingend

 

Beide Teams begannen couragiert, auch wenn viele leichte Fouls und Fehlpässe auf beiden Seiten den Spielfluss immer wieder hemmten. Werder erarbeitete sich die größeren Spielanteile, kam aber gegen die einsatzfreudigen und bissigen Hamburger nur selten gefährlich vor das Tor.

 

Die wenigen Vorstöße des HSV unterband die Bremer Defensive sicher. Einzig nach einer halben Stunde wurde es etwas brenzlig, als Atouba auf der linken Seite Platz zum Flanken hatte und der Ball zu Rafael van der Vaart gelangte, dessen Schuss allerdings wenige Meter vor dem Tor von Naldo zur Ecke geblockt wurde.

 

Werder war weiterhin nicht zwingend genug. Miro Klose bekam nach einer Rechtsflanke von Clemens Fritz den Ball genau auf den Kopf, war aber zu überrascht, um noch etwas aus der Situation herauszuholen (37.). Zwei Minuten später die bisher beste Chance für die Grün-Weißen, als die Hamburger den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum bekamen und Diego schließlich aus zwölf Metern halbrechter Position verzog.

 

Rückstand nach van der Vaarts Elfmetertor

 

In der 41. Minute dann ein Schock aus heiterem Himmel: Elfmeter für den HSV, nachdem Daniel Jensen anstatt des Balles David Jarolim getroffen und zu Fall gebracht hatte. HSV-Kapitän van der Vaart lief an und verwandelte sicher ins linke Eck – 0:1.

 

Zur Halbzeit wies die Statistik ganze vier Bremer Torschüsse aus – so wenige wie noch nie in dieser Saison. Thomas Schaaf reagierte und stärkte mit der Hereinnahme von Aaron Hunt für Jurica Vranjes die Offensive. Werder erhöhte den Druck nun erheblich und drängte die Hamburger eine Viertelstunde tief in die eigene Hälfte.

 

“Belagerung“ ohne Feuer

 

Dennoch sprang außer einem Drehschuss von Diego (55.) nicht eine gute Chance dabei heraus. Die Bremer Angriffsbemühungen wirkten einfalls- und leidenschaftslos. Durch die Mitte war fast gar kein Durchkommen, weil die Hamburger sehr kompakt standen, und über die Außen kam zu wenig, da es sowohl bei Christian Schulz als auch bei Clemens Fritz an Präzision und Durchsetzungsvermögen fehlte. Nach gut einer Stunde reagierte Thomas Schaaf erneut und ersetzte den zwar bemühten, aber unglücklich agierenden Markus Rosenberg durch Hugo Almeida.

 

Es änderte sich jedoch nichts, außer zwei Chancen nach Standardsituationen (Reinhardt trifft nach Frings-Freistoß fast ins eigene Tor (64.), Klose köpft ebenfalls nach Frings-Freistoß um einige Zentimeter links vorbei, 66.) blieb Werder harmlos.

Zwanzig Minuten vor Schluss lösten die Bremer auch den „Belagerungszustand“ in der Hamburger Hälfte mehr und mehr auf. Der HSV nutzte die größeren Freiräume nun zum Kontern und hätte durch eine Klasse-Aktion von van der Vaart (71.) und ein wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht gegebenes Tor von Sorin (74.) schon frühzeitig für die Entscheidung sorgen können.

 

Niemeyers unglückliches Debüt

 

Dennoch schien das 0:2 nur noch eine Frage der Zeit zu sein, da Werder nun jegliches Aufbäumen gegen die drohende dritte Bundesliga-Niederlage in Folge vermissen ließ. Nach 76 Minuten wechselte Thomas Schaaf mit Peter Niemeyer für Clemens Fritz einen Bundesliga-Neuling ein, dessen Debüt in dieser Phase des Spiels jedoch unter keinem guten Stern stand. Ein weiter Befreiungsschlag des eingewechselten Nigel de Jong leitete schließlich das unrühmliche Ende eines für Werder rabenschwarzen Tages ein. Van der Vaart zog an Niemeyer vorbei, konnte von Per Mertesacker nicht mehr eingeholt werden und verwandelte allein vor Tim Wiese abgeklärt zum 0:2 (87.).

 

von Kevin Kohues

 

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