In der temporeichen Anfangsphase zeigte sich Werder engagierter also noch vor einer Woche, doch es fehlte die klare Linie im Spiel nach vorne. Kleinere Torchancen ergaben sich zunächst nur nach Distanzschüssen durch Hugo Almeida (10.), Naldo (14.) und Diego (25.), wobei die beiden letzteren HSV-Keeper Sascha Kirschstein einige Probleme bereiteten.
HSV mit den besseren Chancen
Der HSV war die spielstärkere und ballsicherere Mannschaft, kam aber auch erst nach 23 Minuten zum ersten Mal gefährlich vor das Bremer Tor. Sanogo profitierte bei einem Konter über links von einem Sturz von Petri Pasanen und passte im richtigen Moment zu Ljuboja, der mit einem Flachschuss an Werder-Schlussmann Tim Wiese scheiterte.
Sechs Minuten später die zweite „Hundertprozentige“ für die Hausherren. Ljuboja schlug eine gut getimte Flanke auf Kompany, der völlig frei fünf Meter vor dem Bremer Tor am Ball vorbeisegelte. Wieder Glück für die Werderaner, die in dieser Szene nur als Zuschauer auffielen. Die dritte Großchance der Hamburger hatte David Jarolim, der nach Sanogo-Zuspiel auch ins Tor traf, dabei aber knapp im Abseits gestanden hatte (35.).
Von den Grün-Weißen war bis zur Halbzeit nichts mehr zu sehen, so dass der Halbzeitstand von 0:0 durchaus glücklich ausfiel. Nach der Pause ersetzte Christian Schulz den enttäuschenden Pierre Womé und verlieh der Abwehrkette mehr Sicherheit, wenn auch Akzente nach vorne ausblieben.
Borowskis Führung stellt Spiel auf den Kopf
Überhaupt wirkte das Bremer Aufbauspiel weiterhin pomadig und wenig zielstrebig, so dass Hamburg die bessere Mannschaft blieb. Umso überraschender, dass in der 58. Minute die Werderaner jubeln durften. Eine starke Szene von Clemens Fritz, der es auf Rechtsaußen mit zwei Gegenspielern aufnahm und einen klugen Pass auf Tim Borowski spielte, bereitete die Bremer Führung vor. Borowski selbst fackelte nicht lange und zog vom rechten Eck des Fünfmeterraums flach ab, Sekundenbruchteile später zappelte der Ball im langen Eck – 0:1!