Frings' Elfmeter-Tor bringt wichtigen Punkt in Leverkusen

Torsten Frings brachte Werder mit einem verwandelten Foulelfmeter in der 3. Minute in Führung. Johan Micoud, Tim Borowski und Jurica Vranjes (von links) jubeln mit dem Torschützen.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werder Bremen hat am 24. Bundesliga-Spieltag ein 1:1-Unentschieden bei Bayer Leverkusen erreicht. Nach Foul an Miro Klose sorgte Torsten Frings mit einem verwandelten Strafstoß in der 3. Minute für einen grün-weißen Auftakt nach Maß. Dimitar Berbatov erzielte in der 41. Minute den Ausgleich. Nach schwächerer zweiter Hälfte nahmen die Bremer am Ende einen wichtigen Punkt mit an die Weser und verteidigten mit jetzt 50 Zählern den zweiten Tabellenplatz vor den siegreichen Verfolgern Hamburger SV (2:1 bei Bayern München, 50 Punkte) und Schalke 04 (2:1 in Hannover, 48).

 

Werder-Cheftrainer Thomas Schaaf musste seine Startelf durch die verletzungsbedingten Ausfälle von Kapitän Frank Baumann (Außenbandanriss) und dem brasilianischen Verteidiger Naldo (Adduktorenprobleme) umstellen. Petri Pasanen und Jurica Vranjes rückten ins Team. Torsten Frings stand nach abgelaufener Gelbsperre für Daniel Jensen auf dem Feld.

 

Auftakt nach Maß: Frings’ Elfmetertor nach Foul an Klose

 

Das Spiel gegen die mit zuletzt drei Siegen aus vier Spielen aufstrebenden Leverkusener begann mit einem Paukenschlag. Tim Borowski bewies in der zweiten Minute Übersicht und schlug einen weiten Pass auf Miroslav Klose, der von Juan im Strafraum nur unfair vom Ball getrennt werden konnte. Schiedsrichter Herbert Fandel entschied zurecht auf Strafstoß. Torsten Frings, der anstelle von Frank Baumann die Kapitänsbinde trug, übernahm die Verantwortung – und hatte Glück: Bayer-Torwart Hans-Jörg Butt hatte noch eine Hand dran, doch der Ball landete trotzdem im linken Eck – das frühe 0:1.

 

Danach übernahm Werder die Kontrolle, überzeugte mit der reiferen Spielanlage und gewohnter Kombinationssicherheit. Die Leverkusener kamen zwar nicht richtig ins Spiel, hatten aber dennoch in der 11. Minute die erste große Chance zum Ausgleich. Nachdem Werders Viererkette bei einem Zuspiel von Babic auf Berbatov vergeblich auf Abseits spekuliert hatte, lief der bulgarische Stürmer von links in den Strafraum. Tim Wiese verließ sein Tor aber rechtzeitig, verkürzte den Winkel, und lenkte den Ball noch am langen Pfosten vorbei. Fünf Minuten später bekam Bayer einen indirekten Freistoß im Werder-Strafraum zugesprochen, weil Wiese den Ball vor einem Abschlag zu lange festgehalten hatte. Die Situation blieb jedoch ohne Konsequenzen – außer für Torsten Frings, der wegen Meckerns seine sechste gelbe Karte sah. Als wenig später auch noch Patrick Owomoyela (vierte Gelbe) verwarnt wurde, war das Spiel endgültig hitzig geworden.

 

Werder mit vielen Chancen – und vielen Fouls

 

Beide Teams schenkten sich nichts, was die Statistik von 18:32 Fouls verdeutlicht. Bayer wurde ab der 20. Minute stärker und präsentierte sich spielerisch auf Augenhöhe, doch die besseren Torchancen besaß das Team von der Weser. Zunächst traf Fahrenhorst nach einer Freistoßflanke von Micoud per Kopf ins Tor, stand dabei aber leider aus Bremer Sicht im Abseits (22.). Wenig später düpierte Miro Klose seinen Nationalmannschaftskollegen Bernd Schneider und seinen künftigen Mitspieler Clemens Fritz und passte klasse auf Micoud, doch dessen Direktabnahme zischte knapp links am Tor vorbei (25.).

 

Nach weiteren Möglichkeiten durch Klasnic, der in der 28. Minute ebenfalls im Abseits stand und Vranjes (30.) schaltete Werder einen Gang zurück und beschränkte sich fortan auf die Verwaltung des knappen Vorsprungs. Dies rächte sich vier Minuten vor der Halbzeit: Barnetta profitierte von einem Missverständnis im Mittelfeld zwischen Micoud und Owomoyela und spielte den Ball schnell und weit in die Spitze. Dort schaltete Berbatov schneller als Fahrenhorst, fackelte nicht lange und schoss aus 14 Metern trocken ins linke Eck – das 1:1.

 

Zwei weitere „Aufreger“ sahen die 22.500 Zuschauer in der ausverkauften BayArena kurz vor der Pause. Jeweils im Mittelpunkt des Geschehens: Werders Nationalspieler Tim Borowski und Leverkusens Abwehr-„Oldie“ Jens Nowotny. Erst klärte Nowotny einen Schuss von Borowski elfmeterverdächtig mit dem linken Unterarm – doch „Schiri“ Fandel entschied auf unabsichtliches Handspiel. Wenig später stieg der Leverkusener gegen den Bremer an der Mittellinie im Stile eines Holzfällers ein – kam aber mit der Gelben Karte davon. In der Nachspielzeit einer turbulenten ersten Hälfte hätte es schließlich beinahe noch die Führung für die Gastgeber gegeben, doch Babic scheiterte aus kurzer Distanz.

 

Zweite Halbzeit: Vorteile für Leverkusen

 

So munter die Partie in den ersten 45 Minuten gewesen war, so sehr verflachte sie nach der Pause. Beide Teams ließen in der Konzentration nach, die Fehlpässe häuften sich, Torszenen waren auf einmal Mangelware. Nach einer Stunde reagierte Thomas Schaaf und brachte mit Daniel Jensen für Jurica Vranjes und in der 68. Minute mit Nelson Valdez für Ivan Klasnic zwei frische Kräfte für die Offensive.

 

Doch die erwünschte Wirkung blieb aus, stattdessen drehte Leverkusen zwischenzeitlich auf. Paul Freier, beim Zuspiel von Voronin nicht im Abseits, drängte von halbrechts in den Strafraum und wollte den mitgelaufenen Berbatov bedienen – doch der Pass geriet einen Tick zu steil (64.). Eine Minute später klärte Schulz einen Berbatov-Querpass in höchster Not für den bereits geschlagenen Tim Wiese und vor dem lauernden Andrej Voronin.

 

Bei Werder „brannte“ es jetzt häufiger, während nach vorne nicht mehr viel ging. Erst in der Schlussphase blitzte bei einem Schuss von Klose noch einmal Gefahr auf, doch Juan fälschte den Ball ins Toraus ab. Da auch Leverkusen keine Schlussoffensive mehr zustande brachte, blieb es beim letztlich gerechten 1:1.

 

von Kevin Kohues

 

 

 

Bayer 04 Leverkusen – Werder Bremen 1:1 (1:1)

 

Bayer Leverkusen: Butt - Fritz, Nowotny, Juan - Rolfes - Schneider, Barnetta, Babic - Freier, Berbatov, Voronin (89. Krzynowek)

 

Werder Bremen: Wiese - Owomoyela, Fahrenhorst, Pasanen, Schulz - Frings - Vranjes (60. D. Jensen), Borowski - Micoud - Klose, Klasnic (68. Valdez); auf der Bank: Vander, Andreasen, Lagerblom, van Damme

 

Tore: 0:1 Frings (3., Foulelfmeter), 1:1 Berbatov (41.)

 

Schiedsrichter: Fandel (Kyllburg)

 

BayArena: 22.500 Zuschauer (ausverkauft)

 

Gelbe Karten: Nowotny, Voronin - Frings, Owomoyela

 

Torschüsse: 8 : 6

 

Ecken: 3 : 4

 

Flanken: 10 : 7

 

Ballkontakte: 48% : 52%

 

Gewonnene Zweikämpfe: 53% : 47%

 

Fouls: 18 : 32

 

Abseits: 11 : 2

 

Die meisten Torschüsse: Berbatov (3) – Frings (2)

 

Die meisten Torschussvorlagen: Babic (3) – Schulz, Klose (2)

 

Die meisten Ballkontakte: Fritz (66) – Owomoyela, Borowski (70)

 

Die Zweikampfstärksten: Nowotny (75%) – Vranjes (60%)

 

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