„Big Points“ in Berlin dank Borowski und Valdez

Tim Borowski, hier im Duell mit Herthas Marcelinho, sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werder Bremen hat dank eines fulminanten Endspurts am 8. Bundesligaspieltag einen 2:1-Sieg bei Hertha BSC Berlin eingefahren. Tim Borowski (85.) und Nelson Valdez (89.) drehten das Spiel nach Dardais Führungstreffer (48.) und trugen den entscheidenden Teil dazu bei, dass Werder drei „Big Points“ aus der Hauptstadt entführen konnte.

Cheftrainer Thomas Schaaf hatte im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Athen zwei personelle Veränderungen vorgenommen. Jurica Vranjes spielte im Mittelfeld, weil Kapitän Frank Baumann für den verletzten Leon Andreasen (Oberschenkel-Probleme) in die Innenverteidigung rückte. Für den erkrankten Miroslav Klose (grippaler Infekt) spielte Nelson Valdez im Sturm.

Valdez verpasst Führungstor

Werder erwischte den besseren Start und überzeugte mit gewohnt flüssigem Kombinationsfußball. Tim Borowski hatte nach 17 Minuten mit einem Distanzschuss aus 23 Metern die erste Torchance, doch Hertha-Keeper Christian Fiedler zeigte eine klasse Parade. Zwei Minuten später setzte sich Nelson Valdez auf rechts gegen Madlung durch und flankte auf Christian Schulz, doch der traf den Ball mit seinem schwächeren rechten Fuß nicht richtig. Auf der Gegenseite kamen die Berliner durch Marcelinho zu ihrer ersten Torgelegenheit (20.). Der Brasilianer köpfte die Kugel nach Flanke von Malik Fathi von der Grenze des Fünfmeterraumes knapp über das Tor von Andreas Reinke.

Die beste Möglichkeit des ersten Durchgangs aber hatte Werder: Nach Pass von Tim Borowski leitete Johan Micoud gefühlvoll zu Nelson Valdez weiter, doch Fiedler fischte den Ball nach einem Linksschuss des Paraguayers noch aus der rechten Ecke (27.). Hertha hätte sich über eine Gäste-Führung zur Pause nicht beklagen können, weil sie den Werderanern in einem intensiv geführten Spiel viel Platz zum Kombinieren ließ.

Dardai trifft nach Pantelic’ Pfostenschuss

Im zweiten Durchgang änderte sich dieses Bild. Die Gastgeber erhöhten das Spieltempo und wurden für ihr gestiegenes Engagement schon nach zwei Minuten belohnt. Nachdem Torsten Frings den Ball im Mittelfeld gegen Bastürk verloren hatte, trieb der kleine Türke den Ball bis an die Strafraumgrenze und bediente Pantelic, der den Ball an den Pfosten beförderte. Von dort prallte das Spielgerät zurück ins Feld, Pal Dardai rauschte aus dem Hintergrund heran und vollendete zum Führungstor. Ivan Klasnic hätte zwar mit einem Kopfball nach Frings-Flanke beinahe postwendend den Ausgleich erzielt, doch insgesamt ließ Werder den Gegner jetzt besser ins Spiel kommen und hatte Glück, dass ein Treffer von Marko Pantelic bei Schiedsrichter Lutz Wagner keine Anerkennung fand. Der Unparteiische hatte beim Zuspiel von Pal Dardai eine Abseitsstellung des Serben gesehen. Eine weitere strittige Situation blieb für die Grün-Weißen ebenfalls ohne Folgen: Nach Pass von Marcelinho kam Bastürk im Zweikampf mit Andi Reinke zu Fall, doch entgegen der vehementen Proteste der Berliner entschied Lutz Wagner nicht auf Strafstoß.

Die Herthaner waren in dieser Phase klar die spielbestimmende Mannschaft und verpassten es, bei weiteren Chancen durch Bastürk (65.) und Dardai (71.) ein zweites Tor nachzulegen. Auf der anderen Seite hielt Fiedler erneut glänzend gegen Valdez (68.), ansonsten konnten die Grün-Weißen bis zur Schlussphase nicht an die Leistung der ersten 45 Minuten anknüpfen. Dann aber drehten sie noch einmal auf.

Werders Endspurt: Borowski und Valdez drehen das Spiel

Ein starker Naldo-Freistoß aus über 30 Metern läutete den fulminanten Endspurt der Schaaf-Elf ein. Die 85. Minute: Einen weiten Owomoyela-Einwurf in den Strafraum kann die Hertha-Abwehr nicht klären, Tim Borowski zieht aus 18 Metern ab und hämmert den Ball volley in die Maschen des Berliner Tores – das 1:1. Die 86. Minute: Ivan Klasnic schiebt den Ball nach Hackenzuspiel des eingewechselten Daniel Jensen aus 14 Metern freistehend knapp links am Tor vorbei. Dann die 89. Minute: Wieder ein Einwurf von Patrick Owomoyela, Johan Micoud flankt von der Grundlinie, in der Mitte schraubt sich Nelson Valdez hoch – und köpft das 1:2! Der Rest ist kollektiver Jubel in Grün-Weiß...

Mit diesem Sieg hat Werder mit Hertha nicht nur einen Mitkonkurrenten um die internationalen Plätze auf fünf Punkte distanziert, sondern kletterte mit jetzt 19 Zählern auch zumindest zwischenzeitlich auf den zweiten Tabellenplatz. Die Reise in die Hauptstadt hat sich gelohnt.

von Kevin Kohues



Hertha BSC Berlin – Werder Bremen 1:2 (0:0)

Hertha BSC:
Fiedler - Friedrich, Madlung, Simunic, Fathi (64. Schröder) - Dardai, Kovac - Bastürk, Gilberto - Marcelinho - Pantelic (80. Samba)

Werder Bremen: Reinke - Owomoyela, Baumann, Naldo, Schulz - Frings - Vranjes (72. D. Jensen), Borowski - Micoud - Klasnic, Valdez

Tore: 1:0 Dardai (48.), 1:1 Borowski (85.), 1:2 Valdez (89.)

Schiedsrichter: Wagner (Hofheim)

Olympiastadion: 60.000 Zuschauer

Gelbe Karten: Simunic, Dardai - Vranjes, Baumann

Torschüsse: 11 : 19

Ecken: 4 : 4

Flanken: 11 : 14

Ballkontakte: 47% : 53%

Gewonnene Zweikämpfe: 47% : 53%

Fouls: 11 : 21

Abseits: 11 : 2

Die meisten Torschüsse: Marcelinho (4) – Valdez (6)

Die meisten Torschussvorlagen: Bastürk, Pantelic (je 3) – Micoud, Valdez (je 4)

Die meisten Ballkontakte: Fathi (74) – Owomoyela (86)

Die Zweikampfstärksten: Pantelic (67%) – Borowski (67%)

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