Klose und Valdez Matchwinner beim 2:1-Sieg in Stuttgart

Ismael schreit die Freude über den Dreipunkte-Erfolg über den VfB heraus.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Das war der erhoffte „Big Point“! Der deutsche Meister Werder Bremen hat sich im Kampf um die Tabellenspitze in der Fußball-Bundesliga eindrucksvoll zurückgemeldet. Beim VfB Stuttgart siegten die Grün-Weißen nach einem Kraftakt in der zweiten Hälfte mit 2:1. Zur Pause lag die Elf von Cheftrainer Thomas Schaaf durch ein Tor des Debütanten Delpierre noch mit 0:1 zurück. Nach der Roten Karte für Ludo Magnin rechnete kaum noch jemand mit den Bremern, die nun aber in Unterzahl „zurückfighteten“. Miro Klose besorgte in der 78. Minute per Hacke das 1:1, ein Traumtor. Kurz darauf war es Nelson Valdez vorbehalten, den vielumjubelten Siegtreffer zu erzielen.

Beide Teams zeigten im gut gefüllten Gottlieb-Daimler-Stadion von Beginn an, dass sie nicht auf Abwarten spielen wollen. So entwickelte sich ein munteres Spiel zwischen zwei Mannschaften, die ihr Heil in der Offensive suchten. Bis zum 16-Meter-Raum wurde hüben wie drüben gut kombiniert, die letzte Konsequenz im Abschluss ließen aber sowohl Bremer als auch Schwaben noch vermissen. Es dauerte bis zur 20. Minute, bis der VfB erstmals gefährlich vor dem Tor von Andi Reinke auftauchte. Der auffällige Hleb setzte sich auf der rechten Seite gegen drei Werderaner durch und fand auch noch die Zeit zum Flanken. Nationalstürmer Kuranyi verpasste das Gehäuse mit seinem Kopfball dann allerdings um einen halben Meter.

Delpierre trifft nach Heldt-Freisto

In der Folgezeit verflachte die Partie. Stuttgart hatte zwar ein optisches Übergewicht, die gut gestaffelte Bremer-Defensive wurde aber vor keine größeren Probleme gestellt. Durch die vielen Unterbrechungen (fünf Mal zückte Schiedsrichter Gräfe vor der Pause die Gelbe Karte) ging der Spielfluß zunehmend verloren, beide Mannschaften spielten in dieser Phase der Begegnung vor allem körperbetonten Fußball. Werder hatte seine beste Gelegenheit in der 31. Minute, als Valerien Ismael mit einem 28-Meter-Freistoß das Tor um über einen Meter verfehlte. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte, als sich die Zuschauer schon mit dem 0:0-Pausenstand anfreunden wollten, fiel wie aus dem Nichts urplötzlich doch noch die Führung für die Sammer-Elf. Debütant Delpierre kam nach einem Freistoß von Horst Heldt zum Kopfball und nutzte freistehend aus neun Metern seine Chance. Der Abwehrspieler traf unhaltbar für Reinke ins linke obere Eck.

Zu Beginn der zweiten Hälfte wirkte Werder etwas wacher als die Hausherren und kam durch Klasnic zu einer weiteren halben Chance (52.). Magnin hatte sich auf der linken Seite durchgetankt und den Kroaten in Szene gesetzt. Markus Babbel blockte den Schussversuch des Stürmers aber noch rechtzeitig ab. Die Begegnung nahm nun wieder an Fahrt auf. Cacau hatte nach einem Konter in der 62. Minute die Riesenchance zur 2:0-Führung, schoss aber allein vor Goalie Andi Reinke links am Gehäuse vorbei. Auf der anderen Seite vergab der immer stärker werdende Miro Klose (nach schöner Vorarbeit des eingewechselten Nelson Valdez) aus spitzem Winkel gegen Hildebrand (64.). Die möglicherweise entscheidende Szene des Spiels ereignete sich eine Minute später. Ludovic Magnin musste nach einer „Notbremse“ gegen Stuttgarts Tiffert den Platz verlassen, Werder spielte fortan in Unterzahl. Wer geglaubt hatte, dass die Grün-Weißen nun einbrechen würden, sah sich getäuscht. Der deutsche Meister ging ab sofort volles Risiko, spielte mit offenem Visier und wirkte wie ausgewechselt: Klasnic machte auf sich aufmerksam, schoss erst drüber, dann an den Pfosten (68., 72.).

Klose und Valdez drehen die Partie

In der 78. Minute wurden Bremens Offensivbemühungen endlich belohnt. Johan Micoud zirkelte von links einen Freistoß gefährlich vor das Tor von Keeper Hildebrand. Verteidiger Delpierre schlug die Kugel aus der Gefahrenzone, allerdings genau in die Füße des zur Halbzeit eingewechselten Daniel Jensen. Der Schussversuch des Dänen landete bei Miro Klose, der mit der Hacke zum 1:1 vollendete. Ein Traumtor! Und Werder setzte sofort nach, wollte jetzt die Entscheidung. Wieder war es Joe Micoud, der dieses Mal einen Eckball in den 16-Meter-Raum schlug. Nelson Valdez schraubte sich in der Mitte regelrecht hoch und köpfte aus circa acht Metern unhaltbar für Hildebrand unter die Latte (80.), 2:1 für Werder.

In den Schlussminuten rannte der VfB noch einmal an, aber das Abwehrbollwerk der Norddeutschen hielt den wütenden Angriffen der Schwaben bis zum Abpfiff stand. So feierten die Grün-Weißen, die nach der Roten Karte eine tolle Moral bewiesen, ihren dritten Auswärtssieg dieser Saison. In der Tabelle hat die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Schaaf nur noch drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter VfL Wolfsburg.

Klaus Bellstedt

Werder Bremen: Reinke - Davala (46. Jensen), Ismaël, Baumann, Schulz (61. Valdez) - Stalteri, Ernst, Magnin, Micoud - Klose (88. Banecki), Klasnic.

VfB Stuttgart: Hildebrand - Hinkel, Delpierre, Babbel (85. Gomez), Lahm - Soldo, Meißner (85. Szabics), Heldt (50. Tiffert), A. Hleb - Kuranyi, Cacau.

Tore: 1:0 Delpierre (45.), 1:1 Klose (78.), 1:2 Valdez (80.).

Gelbe Karten: Ismael, Davala, Ernst, Schulz, Klose (alle Werder) – Hinkel, Hleb, Meißner (alle VfB Stuttgart).

Schiedsrichter: Manuel Gräfe.
Gottlieb-Daimler-Stadion: 40.100 Zuschauer.

Torschüsse: 10 : 14
Ecken: 4 : 7
Flanken 9 : 16
Ballkontakte: 47% : 53%
Gewonnene Zweikämpfe: 53% : 47%
Fouls: 21 :25
Abseits: 2: 6 (alles aus Werder-Sicht).

Die meisten Torschüsse: Klasnic (Werder) 5 x – Babbel (VfB Stuttgart) 3 x

Die meisten Torschussvorlagen: Valdez (Werder) 3 x – Meißner (VfB Stuttgart) 3 x

Die meisten Ballkontakte: Baumann (Werder) 73 x – Hinkel (VfB Stuttgart) 81 x

Die Zweikampfstärksten: Baumann, Schulz (beide Werder) 68 % - Hleb (VfB Stuttgart) 69%.

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